1227 – Verschollen im Mittelalter

1227 – Verschollen im Mittelalter

Internat Burg Rosenstoltz ist eine Privatschule für außergewöhnlich begabte Kinder- und Jugendliche. Auch Nelson lernt jetzt hier, nachdem er jahrelang von Privatlehrern unterrichtet worden war. Professor Winkeleisen erinnert Nelson an Levent, der sich ebenfalls für Zeitreisen interessierte, der aber vor zwei Jahren spurlos verschwand. Levent war sich sicher, dass Zeitreisen möglich sind. In einem seiner Schulhefte fand sich ein seltsamer Satz: „Sollte ich jemals zurückkehren, werde ich jünger als ein Säugling sein und älter als ein Greis.“ Diese Worte lassen Nelson nicht mehr los. Denn es gibt eigentlich nur eine Erklärung dafür. War Levent verschwunden, weil er in die Vergangenheit oder die Zukunft gereist war?
Nelson sucht nach Sachen, die Levent möglicherweise zurückgelassen hat. Er findet nicht nur Bücher und Schreibhefte, sondern auch ein Tagebuch. Allen Anschein nach hat Levent eine Zeitmaschine gebaut, die tatsächlich funktioniert. Nelson beschließt, Levent in die Vergangenheit zu folgen. Gleichgesinnte findet er in Judith und Luk, die Levent noch gekannt haben. Die drei Schüler ahnen nicht, dass Levent schon kurz nach seiner Ankunft im tiefsten Mittelalter der Inquisition in die Hände gefallen ist und im Kerker auf seine Hinrichtung wartet. Die Zeit läuft ab.

Zeitreisen üben immer eine besondere Faszination aus. Sie versprechen große Abenteuer. Für Nelson, Luk und Judith wird die Reise zur Bewährungsprobe, bei der es um Leben und Tod geht. Die drei Freunde nutzen ihre Hochbegabung um Zusammenhänge herzustellen und die Zeitreisemaschine wieder in Gang zu kriegen. Im Mittelalter angekommen, nützt ihnen ihre Begabungen jedoch nicht viel. Es kommt vielmehr darauf an, sich so unauffällig wie möglich zu bewegen. Errungenschaften der Gegenwart sind den Menschen hier nicht nur völlig unbekannt, sondern geradezu unheimlich. Levent brachte seine Gedankenlosigkeit in den Kerker. Seine, wie auch die Vorbereitungen der drei Freunde sind eben reine Theorie. So sind sie auch mehr als beeindruckt von der mittelalterlichen Burg, die sie bisher nur als Internat kennen, finden doch gerade faszinierende Ritterspiele statt, die sehr lebendig beschrieben werden. In Ruhe verfolgen können Nelson, Luk und Judith, und damit auch der Leser, dieses Spektakel nicht, denn Levent muss gerettet werden und die Zeit wird knapp. Tatsächlich tut sich recht bald eine Chance auf, die die drei Freunde jedoch verspielen. Das erhöht die Dramatik im Buch. Gut verpackt in die Geschichte sind die Erkenntnisse vieler Wissenschaftler zur Möglichkeit der Zeitreise und dem Stand der Forschungen. Im Anhang kann zudem Interessantes zu Albert Einstein, Sir Isaac Newton, Stephen W. Hawking und anderen nachgelesen werden.
Ein wirklich spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Über den Autor:
Pete Smith studierte an der Universität Münster Germanistik, Philosophie und Publizistik. Seit 1989 lebt er als Schriftsteller und Kulturredakteur einer Tageszeitung im Rhein-Main-Gebiet. Pete Smith schreibt Romane, Erzählungen und Hörspiele für Kinder und Erwachsene.

Rezension von Heike Rau

Pete Smith
1227 – Verschollen im Mittelalter
252 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5100-1
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