Safrantod

Safrantod

Hamburg im Jahre 1353. Der Domvikar Diederich Ryben wird mit durchschnittener Kehle in der Cloaka des Domkapitels aufgefunden. Es ist nicht zu übersehen, dass im übel mitgespielt wurde. Am ganzen Körper finden sich Folterspuren.
Seine Schwester Reymburg ereilt die schreckliche Nachricht im Kloster Harvestehude. Das stürzt Reymburg in noch tiefere Verzweiflung, ist doch erst kürzlich ihre kleine stumme Schwester Marie verstorben.
Beichtvater Willekin scheint es nicht so sehr daran gelegen zu sein, Reymburg wieder aufzurichten. Vielmehr interessiert ihn das nicht unbeträchtliche Erbe, das nicht aufzufinden ist. Damit ist er nicht allein. Dennoch übergibt er Reymburg ein Reliquienkreuz, das einst ihrem Vater gehört hat.
Zu ihrem Erstaunen findet Reymburg in diesem eine Botschaft und erfährt, dass Marie gar nicht tot ist. Sie soll ins Kloster Lilienthal bei Bremen gebracht worden sein.
Der Gewürzhändler und Nachbar der Rybens, Hannes Michaelis, bietet seine Hilfe an und macht sich auf den Weg, um Marie zurückzuholen. Doch das Mädchen ist nie im Kloster angekommen. Sie wurde unterwegs geraubt.
Schwester Reymburg hält es nicht länger im Kloster. Auch sie macht sich auf die Suche nach Marie und dem Mörder ihres Bruders.

Der Streit um das verschwundene Erbe des ermordeten Diederich Ryben gerät zur Posse. Einzig Marie könnte wissen, wo das Geld versteckt ist. Aber das stumme Kind ist verschwunden. Doch schon bald sind ihr die Geldgierigen auf der Spur und wahre Abgründe tun sich auf. Nur Reymburg und Hannes geht es um das Wohlergehen des Kindes. Dennoch geraten auch sie in große Gefahr und gerade Reymburg wird mit Dingen konfrontiert, denen sie im Kloster zu entgehen hoffte.
Zeitweise ist das Buch ein wenig schwer zu lesen, zu verwickelt ist die Geschichte. Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ist gefragt. Für diese Durchhaltevermögen wird man aber sehr oft mit unglaublich turbulenten Szenen belohnt. Nicht selten überstürzen sich die Ereignisse geradezu und interessante Wendungen ergeben sich. Zudem überzeugt die Autorin mit vielen historischen Details und Alltagsbeobachtungen. So kann man dem Buch beispielsweise entnehmen, wie wertvoll Gewürze waren, wie damals gekocht wurde und was die Menschen gerne aßen.

Über die Autorin:
Silke Urbanski wurde 1964 in Hamburg geboren. Sie ist promovierte Historikerin. Sie nimmt über ihre Tätigkeit als Lehrerin hinaus, Lehraufträge am Historischen Seminar der Universität Hamburg wahr.

Rezension von Heike Rau

Silke Urbanski
Safrantod
Ein Hansekrimi
263 Seiten, gebunden
Die Hanse / EVA Europäische Verlagsanstalt, Hamburg
ISBN: 3-434-52818-0
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