Isabel Abedi: Whisper

Isabel Abedi: Whisper

Noas Mutter Kat, eine berühmte Schauspielerin, hat das Haus auf dem Land gemietet, ohne es vorher zu besichtigen. In dem 500 Jahre alten Gebäude will sie zukünftig die Ferien mit Noa und Gilbert, dem sie freundschaftlich verbunden ist, verbringen. Das Fachwerkhaus ist ziemlich heruntergekommen. Doch ein junger Mann aus dem Dorf wird beim Renovieren helfen. David leistet ganze Arbeit und macht seine Sache von Anfang an gut. Ausgerechnet er ist es, der angeregt von Gilbert vorschlägt, mit Hilfe eines Spiels, die Geister anzurufen. Es scheint tatsächlich zu funktionieren. Und als Kat und Gilbert den Raum verlassen, spielen Noa und David allein weiter. Wieder bekommen sie Kontakt. Ein Mädchen namens Eliza kommt aus dem Geisterreich zu ihnen und behauptet, vor 30 Jahren auf dem Dachboden ermordet wurden zu sein. Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass auf dem Boden etwas Schreckliches passiert sein muss. Welche dunkle Vergangenheit liegt nur über dem Haus? Wenn wirklich ein Mord geschehen ist, dann läuft der Mörder noch frei herum. Noa will der Sache auf den Grund gehen. Doch die Geschichte scheint sich zu wiederholen und bald ist auch Noa in ernster Gefahr.

Vom Thema her ist die Geschichte sicherlich nicht neu. Aber die Autorin überzeugt mit einer gelungenen Umsetzung. Immer unheimlicher und beängstigender wird die Geschichte, bis man sich einer ordentlichen Gänsehaut nicht mehr erwehren kann. Die Autorin schafft eine perfekt passende Stimmung. Aber es geht um mehr als den alten unaufgeklärten Mord. Es geht auch um eine sehr konfliktreiche Mutter- und Tochterbeziehung und um die erste große Liebe zwischen Noa und David. Diese Mischung macht das Buch gerade für Jugendliche so fesselnd. Die Frage nach dem Mörder beschäftigt sehr. Die Dorfbewohner geben sich betont unwissend, wollen nichts offenbaren. Und doch muss einer von ihnen der Täter sein. Nach und nach entwickelt sich ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Katz- und Mausspiel. Immer wieder glaubt man etwas zu ahnen und doch ist das Ende sehr überraschend.

Über die Autorin:
Isabel Abedi, Jahrgang 1967, hat 13 Jahre als Webetexterin gearbeitet. Inzwischen hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Whisper
275 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Arena Verlag, Würzburg
ISBN: 3-401-05369-8
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