Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel

Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel

Die Sommerferien sind gerade zu Ende. Für Charlie beginnt das neue Schuljahr. Billy, der die Ferien in der Bloor Akademie verbringen musste, hat etwas Seltsames zu erzählen. Er will in der letzten Nacht ein Pferd am Himmel gesehen haben. Keine Wolke, die aussieht wie ein Pferd und auch kein Sternenbild, sondern ein echtes Tier. Draußen liegt tatsächlich etwas Merkwürdiges in der Luft. Charlie spürt die Anwesenheit des Geisterpferdes, ohne es zu sehen.

Dann ist auch noch Charlies Trompete weg. Und der Musiklehrer Mr. Pilgrim wurde durch den unsympathischen Mr. Ebony ersetzt, der selbst das Kündigungsschreiben Mr. Pilgrims überbracht hat. Manfred, von dem Charlie gedacht hat, ihn nie wieder sehen zu müssen, ist zur pädagogischen Hilfskraft aufgestiegen. Er brummt Charlie eine Strafarbeit auf, abzugeben in seinem Büro, von dem allerdings keiner weiß, wo es sich befindet. Manfred spricht in Rätseln. Zum Glück kann Lysander diese lösen.

Für Billy scheint sich eine langgehegte Hoffnung erfüllen. Endlich ist eine Familie gefunden und Billy soll adoptiert werden. Als Charlie in Manfreds Büro ein Foto von Mr. und Mrs. Grey findet und seine Gabe nutzt, die beiden zu belauschen, findet er allerdings heraus, dass das Ehepaar Kinder nicht mag. Doch kann er das niemanden anvertrauen. Ehe er sich versieht, ist er im Büro eingeschlossen. Dr. Bloor lässt ihn nach langer Zeit wieder raus. Zu spät, um seine Freunde zu informieren oder Billy zu warnen.

Charlie erfährt, dass das Geisterpferd das Resultat eines misslungene Versuches der Bloors ist, einen Ahnen auferstehen zu lassen. Manfred macht glaubhaft, dass das Pferd hinter Charlie her ist. Charlie weiß, wie gefährlich die Sache für ihn werden kann. Schließlich wurde sein Vater aus dem Weg geräumt, weil er gegen die Bloors gekämpft hat. Charlie glaubt, dass sein Vater noch lebt. Wieder geht er ein Wagnis ein, um ihn zu finden.

Charlie muss aufpassen, in dem ganzen Durcheinander nicht den Überblick zu verlieren. Das Gleichgewicht zwischen den Guten und den Bösen in der Bloor Akademie gerät gefährlich ins Wanken. Nur ein Mädchen mit einer Sonderbegabung kann hier helfen, doch es muss erst überzeugt werden.

Es ist diesmal schwer, die Geschichte zusammenzufassen, so vielschichtig ist sie. Immer wieder geht die Geschichte in eine ungeahnte Richtung und Szenen enden nicht so, wie erwartet. Viele unterschiedliche Handlungsstränge werden verwoben, einige bleiben offen. Es geht sehr turbulent zu bei Charlies viertem Abenteuer. Dennoch verliert man den Faden nicht, zumindest wenn man die anderen Bände gelesen hat. Denn dann sind alle Figuren hinreichend bekannt und leicht einzuordnen. Es wird wieder richtig dramatisch. Die Sache mit dem Geisterpferd ist sehr mysteriös und sorgt für Gruselgefühle.
Aber Charlie hat sich diesmal mit einer Vielzahl von Problemen herumzuärgern. Der Schulalltag gerät damit ins Hintertreffen.
Im Raum steht auch wieder die Frage nach dem Verbleib von Charlies Vater. Die Hinweise, dass Lyell Bone noch lebt, verdichten sich. So kommt Charlie seinem Vater im Schloss der tausend Spiegel so nah wie nie zuvor.
Der Autorin gelingt es, die Spannung das ganze Buch hindurch hoch zu halten. Auch dieser Band ist wieder so unterhaltsam, dass man ihn, hat man einmal angefangen zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen kann.
Über die Autorin:
Jenny Nimmo spielte nach ihrem Schauspielstudium Kindertheater und arbeitete beim Rundfunk. Ihr erste Kinderbuch erschien 1975. Ihre Bücher wurden mehrfach mit dem britischen „Smartie-Award“ für Kinderliteratur ausgezeichnet und teilweise fürs Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer alten Wassermühle in Wales.
Rezension von Heike Rau

Jenny Nimmo
Charlie Bone und das Schloss der tausend Spiegel
Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann
336 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 3-473-34476-1
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