Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Die Expedition soll fünf Wochen dauern. In dieser Zeit muss Elli auf sämtliche Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichten. Zur Vorbereitung hat sie Bücher über die Mayas gelesen und Dokumentarfilme gesehen. Die Expedition wird von Ellis Vater geleitet, der ein berühmter Mayaforscher ist. Er sucht nach dem Grünen Jaguar, der ein legendäres Heiligtum der Maya ist. Mit ihnen kommt auch Cobá, der ein Nachkomme der Maya ist und ihr Führer Francisco Puerta.

Der Grüne Jaguar wird im Tempel von Nooxá vermutet. Der Ort wurde bereits von Grabräubern heimgesucht. Und auf der Stadt soll ein Fluch liegen. Aber es droht auch noch von anderer Seite Gefahr. Das bekommt das Expeditionsteam zu spüren, als plötzlich drei Männer im Lager auftauchen. Unter ihnen ist der gefürchtete Dschungelbandit Ignacio Hamlin. Er bietet als Begleiter seinen persönlichen Schutz an. Die Räuber können zwar vertrieben werden, doch kommt ihr Auftritt einer Kriegserklärung gleich. Die Expedition geht dennoch weiter.

Während einer Rast entfernen sich Cobá und Elli vom aufgeschlagenen Lager. Cobá will Elli ein Geheimnis in einer Tempelruine in der Nähe zeigen. Doch die beiden werden von Ignacio Hamlin überrascht. Er will wissen, wo sich das Versteck das magischen Amuletts des Grünen Jaguars befindet. Da die beiden keine Auskunft geben können, werden sie an Bäume gefesselt. Man kann nur hoffen, dass sie von Mitgliedern des Expeditionsteams gefunden werden und nicht zuerst vom dem Jaguar, der hier in der Gegend umherstreift.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die Expedition wird nach und nach zum Albtraum, aber trotzdem nicht abgebrochen. Man kann nicht recht nachvollziehen, dass Ellis Vater den möglichen Tod seiner Tochter in Kauf nimmt, auch wenn er noch so besessen scheint, den Grünen Jaguar zu finden. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, sondern realistisch.
Elli ist das einzige weibliche Mitglied des Expeditionsteams. Sie ist eine interessante Persönlichkeit und entwickelt sich auch im Verlaufe des Buches weiter. Sie lernt dazu, gesteht sich Fehler ein und ist auch bereit festgefahrene Meinungen zu revidieren. In diesem Zusammenhang sind besonders die Dialoge, die sie mit ihrem Vater führt, aufschlussreich.
Der Leser erfährt zudem viel über die Kultur, die Mythologie der Maya und ihre Situation heute. Hierzu gibt es auch in einem Nachwort Interessantes nachzulesen. Dazu kommt, dass das die Geschichte sehr realistisch wirkt, auch wenn viele mythologische Details eine Rolle spielen. Man fühlt sich direkt mit in den Dschungel versetzt und spürt die Magie.

Über den Autor:
Werner J. Egli, geboren 1943 in Luzern in der Schweiz, lebt heute in Freudenstadt. Seine Jugendbücher wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So wurde er 2002 für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Im Bannkreis des Grünen Jaguars
255 Seiten, gebunden
Altersempfehlung: junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5232-6
ISBN-13: 978-3-8000-5232-5
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