Die Pest

Die Pest

Kyp erfährt von Kort, einer alten Krähe aus dem Kemna-Clan, dass die von einer Krankheit befallen wurde. Fast fünfzig Krähen sind tot. Auch Kym, Kyps Partnerin, ist krank. Die Menschen haben die kranken Tiere eingesammelt und weggebracht. Keiner weiß wohin. Kalum hat Kort geschickt, um ihm Bescheid zu geben und um ihn zu Kalum zu bringen.
Kyp fühlt sich auch nicht so recht wohl. Der lange Flug strengt ihn sehr an. Er findet seinen Onkel in einem sehr schlechten Zustand unter einem Stachelbeerenbusch versteckt. Er meint, von etwas getroffen worden zu sein.
Kalum beauftragt Kyp nach der Sippe zu suchen, bevor er stirbt.
Kyp folgt vertrauensvoll einer anderen Krähe, doch diese fordert ihn zum Kampf heraus. Es ist Kuper, von dem Kyp dachte, die Katzen hätten ihn umgebracht. Kuper hat eine lange Zeit bei Menschen verbracht, bis es ihm gelang, zu fliehen. Er sinnt auf Rache an den Menschen und an den Raben, die ihn aufgegeben und zurückgelassen hatten.
Kuper behauptet, Kym sei tot. An der Pest gestorben. Doch Kyp weiß, dass sie nur bewusstlos war, als sie von den Menschen weggebracht wurde. Doch Kuper will nicht einsehen, dass er Kym zurückgelassen hat, so wie Kyp ihn einst zurückgelassen hatte. Ein Kampf entbrennt, doch Kyp kann sich retten. Er braucht sehr lange, bis er wieder gesund ist. Immer muss er daran denken, was Kalum ihm aufgetragen hat.
Als eine andere Krähe ihm die Beute abjagt, kommt es zu einer Verfolgungsjagd mit dem Dieb und Kyp lernt Katakata kennen. Dieser hat von einer Krähe gehört, die in Gefangenschaft bei Menschen lebt und deren Sprache spricht. Das trifft auf Kym zu. Kyp schöpft neue Hoffnung. Auf geht es Richtung Osten.

In diesem Buch spielen Krähen die Hauptrolle. Viele ihrer Sippen sind der Vogelpest zum Opfer gefallen. So müssen die noch lebenden Vögel sich neu zusammenschließen. Die Krähen im Buch tragen zum größten Teil menschliche Züge. Und dennoch bekommt man einen umfassenden Einblick von Welt der Rabenvögel, was nicht zuletzt auch an dem ausführlichen Nachwort liegt. Besonders die Details im Alltagleben der Vögel sind es, die gut vermittelt werden.
Das Buch ist spannend und auch sehr fantasievoll geschrieben. Der Autor drückt sich sehr bildhaft aus, so dass man sich die Geschichte sehr gut vorstellen kann. Sie ist traurig, lässt aber nie das Fünkchen der Hoffnung vergehen.
Es ist ein ungewöhnliches Buch, dass aus der Vogelperspektive heraus erzählt, eine besondere Wirkung ausstrahlt, gerade in Zeiten, wo die Vogelgrippe eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt.
Der zweite Band ist in sich abgeschlossen, macht aber neugierig auf den dritten Teil.

Rezension von Heike Rau

Clem Martini
Die Krähen-Chronik
Die Pest
279 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher
ISBN: 978-3827050656
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