Ein Gebet für die Verdammten

Ein Gebet für die Verdammten

Irland, im Jahre 668. Auf der Burg in Cashel herrscht Trubel. Die Hochzeit der Schwester des Königs steht kurz bevor. Abgesandte aller fünf Königreiche werden erwartet.
Überschattet wird das Ereignis dann jedoch von einem Einspruch, den Abt Ultán von Cill Ria, gegen die Trauung erhebt. Er ist der Meinung, dass Brüder und Schwestern, die dem Neuen Glauben dienen, nicht heiraten dürfen. Der Einspruch Erhebende hält sich für einen großen Reformator.
Dass er zeitgleich mit den Angelsachsen, Landsleuten von Eadulf ankommt, scheint auch kein Zufall zu sein.
Besorgniserregend scheint auch die Tatsache, dass der Wahrsager Fidelma und Eadulf nahe legt, vorsichtig zu sein.
Brehon Baithen, Ratgeber in Gesetzeskunde und Verfahrensfragen wird vorgeschickt, um mit Abt Ultán zu sprechen. Doch der Abgesandte der Abtei Ard Macha ist tot. Gerade noch hat der Richter jemanden weglaufen sehen. Der Mörder ist Muirchertach Nár von Uí Fiacharcha, der König von Connacht.
Dass die Dinge nie so einfach laufen, weiß Schwester Fidelma nur zu genau. Deswegen nimmt sie den Fall auch sehr ernst. Der Beschuldigte nimmt nämlich sein Recht war, sich einen Anwalt auszusuchen und wählt Fidelma, die mit Eadulf zusammen ermittelt.

Keine Frage, der Fall ist spannend, aber eben auch sehr verzwickt. Und doch ist es eine Freude, zu verfolgen, wie Fidelma und Eadulf ermitteln. Fidelma versteht es mit Worten zu schießen. Gekonnt manövriert sie Verdächtige mit Fangfragen ins Abseits. Eadulf geht es da viel gemächlicher an. Er hält sich im Hintergrund, denkt anders als Fidelma, bringt den Fall aber gerade dadurch immer mal wieder entscheidend voran. So sind es besonders die ausgefeilten Dialoge, die an diesem Fall faszinieren.
Wieder wundert man sich über das Paar Fidelma und Eadulf, die ja heiraten wollen. Das Liebe sie verbindet, ist nicht erkennbar. Nur eine tiefe Freundschaft ist spürbar und das, wo die beiden doch bereits einen gemeinsamen Sohn haben.
Der Spannungsbogen ist in Ordnung. Besonders im letzen Drittel des Buches kann man kaum mehr aufhören mit lesen. Zu viele Mutmaßungen hinsichtlich des Täters stehen im Raum. Allerdings ist viel Konzentration erforderlich, da es Mühe macht, die vielen Personen mit ihren schwierigen irisch/keltischen Namen auseinander zu halten. Immer wieder muss man vor zur Liste blättern, um nachzuschlagen.
Aber es lohnt sich. Das Ende ist wirklich eine Überraschung!

Rezension von Heike Rau

Peter Tremayne
Ein Gebet für die Verdammten
Historischer Kriminalroman
Aus dem Englischen von Irmhild und Ott Brandstädter
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3746623320
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