Kleiner Bruder zu verkaufen

Kleiner Bruder zu verkaufen

Als Lisas Bruder noch ein Baby war, war er einfach nur klein und süß. Nun ist, so findet sie, ein Monster aus ihm geworden. Er hat ihre Puppe kaputt gemacht, ihren Turm umstoßen, ihren Knetfiguren die Köpfe abgebissen und ihre Zeichnungen zerrissen. Das geht an die Nerven! Mama meint, er ist eben noch klein, was wohl heißen soll, dass sie Verständnis aufbringen muss.

Aber Lisa möchte ihren Bruder lieber loswerden. Allerdings passt er nicht in einen Briefkasten und für den Mülleimer ist er auch zu groß. Also setzt sie ihn vor die Tür und stellt ein Schild dazu: „ZU VERKAUFEN“. Benno kann gar nicht verstehen, dass Lisa den Kleinen verkaufen will. Er nimmt ihn gern, hat er sich doch schon immer einen kleinen Bruder gewünscht.

Lisa kann nun endlich nach Herzenslust spielen. Kein kleiner Bruder stört. Doch abends als sie allein in der Badewanne sitzt, muss sie an den Kleinen denken. Mit ihm zu kuscheln, fehlt ihr. Sie hält die Sehnsucht bald gar nicht mehr aus. Lisa will ihren Bruder zurück.

Das Buch ist für große Schwestern, die auch einen kleinen Monster-Bruder zu Hause haben, bestens geeignet. Bei allem Ärger überwiegt doch die Liebe zum Geschwisterchen, nur muss man sich das erst einmal eingestehen. Was Lisa da mit ihrem Bruder tut, um ihn loszuwerden, ist stark übertrieben. Und sicher wird jede große Schwester ganz empört sein, wenn sie sieht, wie Lisa ihren Bruder versucht, kopfüber in den Mülleimer zu befördern. Die Bilder sprechen also eine deutliche Sprache. Folgerichtig sind die Texte auf das Wesentliche beschränkt.

Rezension von Heike Rau

Marian De Smet / Marja Meijer
Kleiner Bruder zu verkaufen
28 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab fünf Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311294
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