Das Haus

Das Haus

Mark Z. Danielewski Das Haus House of Leaves
Von Zampano mit einer Einleitung und Anmerkungen von Johnny Truant
Klett-Cotta ISBN 3608937773

Was bezweckte Will Navidson, als er eines Tages ein Haus auf dem Land in Virginia kaufte?
Hatte er genug vom Stadtleben?

Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Karen Green und den beiden Kindern bezieht er fröhlich ein Haus in der Ash Tree Lane.
Sie haben das Haus gekauft, um einem geruhsameren Leben mit ihren beiden kleinen Kindern Chad und Daisy zu frönen.

Will ist Fotograf und macht aus dem Einzug in das Haus ein filmisches Happening. Er will alles dokumentieren. Überall sind Kameras installiert, die jede Regung und Bewegung im Bild festhalten.
Was mit der Familiengeschichte leichtfüßig beginnt, entpuppt sich zusehends als Horrorszenario.

Zwischen den Zeilen ist die heile Familie gar nicht so heil. Vielleicht wollte Will Navidson mit dem Umzug nur seine Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Karen Green kitten?
Will war beruflich so viel unterwegs, dass es Karen zu viel wurde, und sie seine Gegenwart angemahnt hat.

Was Will nicht wusste: in dem Haus geht es nicht mit rechten Dingen zu.
Er entdeckt ein Paradox: das Haus ist außen kleiner als innen. Unvermutet und unheimlich tut sich ein langer Flur auf.

Herbeigerufene Besucher, die Navidson bei der Aufklärung der unheimlich sich auftuenden Räume helfen sollen, finden schließlich immer neue riesige Höhlen und beängstigende Geräusche und Labyrinthe. Die Entwicklung wird stetig gruseliger, weil die Räume mit gelegentlich auftauchenden schauerlichen Gestalten ins unendliche Nichts zu führen scheinen.

In einem weiteren Erzählstrang stellt sich heraus, dass Zampano, ein blinder, alter Mann nach seinem Tod ein Manuskript mit dem Titel Der Navidson Record hinterlassen hat. Truant, der in einem Tattooladen arbeitet, hat das Manuskript erhalten, zusammengesetzt und kommentiert. Sein eigenes Leben spielt in langen Passagen und Kommentaren in die oben beschriebene Geschichte mit hinein.
Es entstehen Parallelwelten, die in Verbindung zu einander stehen.

Der Leser wird von verschiedenen Inhalten überschwemmt, die zuweilen die Orientierung erschweren. Wahn und Wirklichkeit verwischen das Bild, so dass man gezwungen wird, zwischen irrealen und realen Wahrnehmungen zu einer eigenen Anschauung zu finden.
Poetische und sehr realistische Schilderungen wechseln mit solchen, bei denen sich der Inhalt nur schwer erschließt.

Die Seiten dieses Romans sind durch ein seltsames Layout gar nicht ganz leicht zu lesen.
Aufmachung, Design und Umfang des Buches ist ungewöhnlich.

Faszinierend ist die Horrorgeschichte um dieses Haus allemal.
Wer Gruselthriller liebt, der wird an diesem Buch seine Freude haben!

In Amerika ist das Buch schon bald nach Erscheinen zu einem Kultbuch avanciert. Verbindet es doch das Zeitalter der Medien mit den Phantasien einer verwirrenden Welt des Grauens, wie sie alle Tage einen jeden von uns überfallen könnten.

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