Der Tag ist mein Freund

Der Tag ist mein Freund

Elisabeth Ruth Der Tag ist mein Freund btb
ISBN 3442736749

Wer als Junge sein Gesicht buchstäblich durch einen selbst verschuldeten Brand verliert, dem wird ein schweres Los zuteil.
Buster McFiddie hat nach einem versoffenen Abend mit seinen Freunden eine Zigarette im Bett angezündet und ist darüber eingeschlafen.
Seine Eltern haben ihn aus dem brennenden Bett gerettet. Er sieht sich im Spiegel an und kann nicht fassen, was er da sieht. Sein hübsches Jungengesicht, er ist erst 15 Jahre alt, ist zu einer Fratze geworden: vernarbt, verquollen und durch verbrannte Haut verunstaltet.
Doc John betreut ihn rührend und verständnisvoll. Er ist ein gütiger Arzt, der ihn während seiner Leidenszeit im Krankenhaus und zu Hause mit Gangstergeschichten ablenkt, während er seine Wunden behandelt.

Buster ist der Sohn von Tom McFiddie und seiner Frau Isabel.
Der ältere Bruder Hank ist nun derjenige, der das Rennen bei der Tabakanbaufirma seines Vaters mit bestimmt. Buster ist out, ein Außenseiter ohne Zukunft und von Gedanken an ein Leben außerhalb der Norm gequält. Wer wird ihn noch mögen? Welches Mädchen wird sich noch zu ihm hingezogen fühlen?
Wie Ironie des Schicksal klingt der Name des Ortes, in dem sie leben: Smoke! Es ist ein Ort in Kanada.

Tom McFiddie ist ein hart arbeitender, zielbewusster Mann. Für ihn gibt es kein Pardon bei der Erziehung seiner Söhne. Auch Buster wird gezwungen, sein altes Leben wieder aufzunehmen: Schule oder Arbeit.

Doc John wird Busters guter Geist, der selber ein Unglück in seinem Leben zu verbergen hat. Es betrifft seine Ehe. Selten findet man so einfühlsam und tiefenscharf die Beziehung zwischen Mann und Frau analysiert, wie in der Entwicklungsgeschichte der Ehe von John und Alice.
So muß wahre Liebe aussehen! Doch der Schein trügt.
Die ehrliche Geschichte birgt ein Geheimnis, das erst ganz zuletzt gelüftet wird!

E. Ruth hat eine kleine Stadt und ihre Bürger zum Thema genommen. Im Mikrokosmos dieser Welt gibt es Freunde und Feinde, Argwohn, Misstrauen, Hass und erste Liebschaften zwischen den Jugendlichen, Konkurrenz, Neid und Abenteuer. Die anrührende Freundschaft zwischen dem alten Doc und dem Jungen, der innerlich und äußerlich tiefe Verletzungen erlitten hat, zeugt von Herz und Verstand.

Die Welt der Tabakanbauer und ihrer Ernten mit dem Erfolg oder Mißerfolg ihrer Arbeit wird dem Leser sehr nahe gebracht. Dazu erleben wir die enge Welt der kleinen Leute, in deren Leben schon die kleinste Aufregung zu Abwechslung, Tratsch und Klatsch führt.
Das Buch ist kein Krimi und trägt doch ähnlich Züge. Spannend, menschlich anrührend und von vielen unterschiedlichen Charakteren bevölkert ist die Lektüre anregend und reizvoll zu lesen.

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