Der geheime Zirkel III – Kartiks Schicksal

Der geheime Zirkel III – Kartiks Schicksal

Gemma kann das Tor aus Licht nicht mehr erscheinen lassen. Der Weg in das Magische Reich bleibt für sie und damit auch für ihre Freundinnen Ann und Felicity versperrt. Die Debütantinnensaison steht kurz bevor. Für Gemma ist es nicht das Ziel ihrer Träume. Felicitys sorgenfreie Zukunft ist an Bedingungen geknüpft, sie wird einen Mann heiraten müssen, den sie nicht liebt. Ann blickt noch sorgenvoller in die Zukunft, sie wird Gouvernante werden. Statt auf Teepartys zu gehen, würden die Mädchen viel lieber das Magische Reich besuchen und mit Hilfe der Magie ihr Schicksal ändern. Aber das einzig Interessante, was sich in der Mädchenschule abspielt, ist der Wiederaufbau des einst niedergebrannten Ostflügels. Die Bauarbeiter legen hier einen Stein frei, der seltsame eingeritzte Zeichen trägt. Der Stein übt eine ungeheure Anziehungskraft auf Gemma aus. Sie bringt ihre Freundinnen an diesen Ort. Hier kann sie das Tor ins Magische Reich endlich wieder heraufbeschwören. Die jungen Frauen finden den Weg in den Garten, wo sie hoffen auf Pippa zu treffen. Aber vielleicht haben die Freundinnen Pippa auch längst an die Winterwelt verloren. Von der Medusa erfahren sie, dass es ruhig geworden ist, im Magischen Reich. Alle warten ab. Gemma als Hüterin der Magie obliegt es, das Magische Reich mit Hilfe der Zauberkraft zu verändern, möglicherweise wieder zu dem zu machen, was es einmal war. Hohe Erwartungen werden in sie gesetzt. Immer mehr fühlt Gemma sich dem nicht mehr gewachsen, auch weil sie ohne die Hilfe von Kartik auf sich allein gestellt ist. Ihr Zögern hat nicht nur Auswirkungen auf das Magische Reich, sondern auch immer mehr auf die Welt der Sterblichen.

Nach den beiden ersten Bänden „Gemmas Visionen“ und „Circes Rückkehr“ geht es nun endlich weiter. Zunächst scheint Gemma ihre magischen Kräfte verloren zu haben. Ein Leben ohne Magie scheint ihr und ihren Freundinnen Ann und Felicity trostlos. Doch bald müssen die drei feststellen, dass die Magie sich nur verändert und auch ihre Schattenseiten hat. Sie wächst Gemma über den Kopf, ist nur mit Mühe noch beherrschbar. Gemma muss sich entscheiden, was sie damit anfängt, mit wem sie die Magie teilt. Damit würde sie über das Schicksal der Magischen Welt entscheiden. Dieser Aufgabe ist sie nicht gewachsen, zumal sie sich bald nichts mehr sicher ist, weil sie von so vielen Seiten beeinflusst wird. Der Leser wird in dieses Verwirrspiel zwischen Gut und Böse hineingezogen. Es ist äußerst spannend zu verfolgen, wie sich diese mysteriöse Geschichte weiterentwickelt. Die Geschichte wird, wie auch die beiden vorangegangenen Bände, von einer unheimlichen Stimmung getragen, die sich immer weiter verschärft.
Auch wenn das Buch mit seinen über 850 Seiten ausgesprochen lang ist, liest es sich sehr schnell. Manchmal wirkt die Geschichte zwar etwas in die Länge gezogen, langweilig wird es aber nie. Man will einfach immer wissen, wie es weitergeht.
Bei einer Geschichte, die so schicksalhaft ist, erwartet man nicht unbedingt ein gutes Ende. Und dennoch kommt es schlimmer, als man bereit ist, zu glauben. Das ist schade, aber man muss das wohl so hinnehmen. Im Grunde bleibt so Raum für eine Fortsetzung.

Rezension von Heike Rau

Libba Bray
Der geheime Zirkel III – Kartiks Schicksal
Aus dem Amerikanischen von Ingrid Weixelbaumer
862 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN: 978-3423713276
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