Jean-Claude Mourlevat: Winterspiele

Jean-Claude Mourlevat: Winterspiele

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Das Leben im Internat ist alles andere als schön. Milena und Helen erfahren Liebe und Fürsorge nur durch ihre Trösterinnen, die sie allerdings nur wenige Male im Jahr besuchen dürfen.
Als Helen wieder, von Milena begleitet, ihre Trösterin aufsucht, treffen die beiden auf dem Hinweg Milos und Bartolomeo aus dem Internat für die Jungen, zu denen sonst der Kontakt verboten ist. Namen werden ausgetauscht. Briefe sollen über den Iltis mit dem Wäschekarren überbracht werden. Es gibt keinen anderen Weg.

Als Helen von ihrer Trösterin wiederkommt, muss sie feststellen, dass Milena nicht, wie eigentlich üblich, in der Bibliothek gewartet hat. Das Mädchen hat einen Brief hinterlassen. Sie ist geflohen.
Dafür muss eine andere Mitschülerin büßen, so verlangen es die strengen Vorschriften des Internats. Catharina wird im dunklen Keller des Internats eingesperrt und größtenteils sich selbst überlassen.

Durch einen Brief von Milos erfährt Helen, dass Milena zusammen mit Bartolomeo geflohen ist. Es gelingt ihr, sich nachts davon zu schleichen, um sich mit Milos zu treffen. Die beiden belauschen eine geheime Zusammenkunft des Lehrerpersonals. Auch Van Vlyck, einer der Anführer der Phalanx, der gefürchteten Machthaber im Land, ist anwesend.
Zum ersten Mal hört Helen, dass sie eine Bedrohung für die Menschheit sein soll, genau wie ihre Eltern einst. Es kommt auch zur Sprache, dass zwei Jugendliche geflohen sind. Helen und Milos erfahren, dass beide gejagt werden sollen. Mills, der Chef der Regionalpolizei, wird von Van Vlyck beauftragt, Bartolomeo und Milena einzufangen. Zu diesem Zweck wird ein Hundeführer mit einer Meute aus Hundemenschen eingesetzt werden.

Catharina sitzt unterdessen weiter im Kerker. Durch die Hilfe ihrer Aufseherin, wird ihr dann doch die Flucht ermöglicht. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem auch Helen und Milos ihr zur Hilfe kommen. Catharina wird zu ihrer Trösterin gebracht.
Von dort aus beobachten sie, wie Mills mit den Hundemännern zur Jagd aufbrechen. Milos will ihnen folgen, um zu verhindern, dass die anderen erwischt werden. Helen geht mit ihm.

Die Eltern sind wegen ihres Widerstandes gegen die Phalanx ermordet wurden. Ihre Kinder wurden in Heimen weggeschlossen. Doch als Jugendliche erfahren sie, was geschehen ist. Und nun machen sie es sich zur Aufgabe, das Vermächtnis ihrer Eltern zu erfüllen. Der Kampf gegen die Machthaber der Phalanx wird durch sie wieder aufgenommen, allen voran Milena, Bartolomeo, Helen und Milos.
Keine Frage, es ist ein spannendes Buch. Man verfolgt den Weg der Jugendlichen mit Interesse. Aber die Hintergründe sind nicht tiefgehend genug beschrieben. Die Rolle der Machthaber wird nicht besonders ausführlich dargestellt, so dass dann auch wieder die Motivation der Jugendlichen nicht deutlich herauskommt. So wirkt die Handlung ein wenig oberflächlich dargestellt. Um Spaß an diesem Buch zu haben, darf man die Hintergründe also nicht zu sehr hinterfragen.

Die Geschichte hat zum Glück viel mehr zu bieten. Die Jugendlichen erleben ein ungeahntes Abenteuer, müssen sich tödlichen Gefahren aussetzen. Milos beispielweise hat ausgesprochen viel zu ertragen, er wird von den Gegnern gefangen.
Es ist aber auch eine Liebesgeschichte. Bartolomeo und Milena verlieben sich ineinander und auch Milos und Helen sind einander von Anfang an sehr zugetan. So wird die das Buch auch sehr gefühlvoll, wann immer es passt. Das Ende zum Beispiel ist ausgesprochen traurig.

Rezension von Heike Rau

Jean-Claude Mourlevat
Winterspiele
Aus dem Französischen von Bettina Bach
416 Seiten, broschiert
cbt, München
ISBN-10: 3570304558
ISBN-13: 978-3570304556
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