Charlaine Harris: Grabeshauch

Charlaine Harris: Grabeshauch

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Rich Joyce ist an Herzversagen gestorben. Seine sterblichen Überreste bestätigen dies. Von einem natürlichen Tod, wie angenommen, kann man allerdings nicht sprechen. Harper Collins sieht dank ihrer Gabe die letzen Minuten von Rich Joyces vor sich. Eine unbekannte Person hat eine Klapperschlange nach ihm geworfen und das hat ihn zu Tode erschreckt.
Was die Familie aber noch viel mehr aus der Ruhe bringt, ist das, was Harper Collins über die Todesumstände von Mariah Parish, Rich Joyces Pflegerin, offenbart. Sie ist nicht an einem Blinddarmdurchbruch gestorben, wie die Familie versichert, sondern nach der Geburt eines Babys, von dem niemand zu wissen scheint. Die Joyces glauben Harper kein Wort.

Harper und Tolliver, Harpers Stiefbruder, Manager und Freund, verlassen die Ranch der Joyces. Bleiben aber wegen Familienangelegenheiten noch in der Stadt. Der Kontakt zu ihren Schwestern bzw. Stiefschwestern Mariella und Gracie, die von Onkel Hank und Tante Jona adoptiert worden sind, soll aufrecht gehalten werden.
Lizzie Joyce und ihre Schwester sind allerdings so beunruhigt, wegen dem, was Harper über Maria Parish behauptet hat, dass beide ins Motel kommen. Sie ziehen in Erwägung, dass, wenn die Geschichte stimmt, das Baby Mariah Parishs von ihrem Großvater Rich Joyce stammen könnte. Die Frage, ob es tot ist oder lebt, ist also von größtem Interesse. Tolliver empfiehlt, die Privatdetektivin Victoria Flores zu beauftragen, um das herauszubekommen. Sie sucht schon nach Jahren nach einer Schwester bzw. Stiefschwester von Harper und Tolliver.

Für Harper und Tolliver treten immer mehr die Familienangelegenheiten in den Vordergrund. Matthew, Tollivers Vater, also Harpers Stiefvater, ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und nimmt wieder Kontakt auf, obwohl dieser nicht erwünscht ist. Als Tolliver im Motelzimmer angeschossen wird, ist es allerdings Matthew, der als Erster zur Stelle ist.
Es ist nicht zu verkennen, die Lage spitzt sich zu. Irgendwem sind Harper und Tolliver zu sehr auf die Füße getreten. Es muss mit den Joyces zu tun haben, die offenbar etwas auf dem Kerbholz haben.

Im Grunde ist die Geschichte um die Totenfinderin Harper Connelly sehr spannend. Die Handlung wird aber von so vielen Aspekten bestimmt, dass man Mühe hat, den Überblick zu behalten. Die Familienverhältnisse von Harper und Tolliver sind auch jetzt, wo die beiden erwachsen sind, haarsträubend und eben auch sehr unglaubwürdig geschildert. Die Hauptperson Harper Connelly könnte eine sympathische Person sein, wenn sie nicht einerseits so naiv und andererseits so altklug wirken würde. Eine Mischung, die zwar einfach unmöglich, aber eben auch faszinierend ist. Tolliver tritt brav in ihren Schatten.

Man liest also immer mal wieder mit hochgezogenen Augenbrauen. Und trotzdem mag man das Buch nicht aus der Hand legen. Auch Haarsträubendes und Deprimierendes hat manchmal eben seinen Reiz. Und hier reiht sich wirklich eine Katastrophe an die nächste. Und dies alles wird mit staubtrockenen Formulierungen und teilweise rabenschwarzen Humor vermittelt, einer tragischen Komödie gleich.

Rezension von Heike Rau

Charlaine Harris
Grabeshauch
Deutsch von Christiane Burkhardt
320 Seiten, broschiert
dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423212683
ISBN-13: 978-3423212687
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