Lauren Destefano: Totentöchter – Die dritte Generation

Lauren Destefano: Totentöchter – Die dritte Generation

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Die Welt hat sich verändert. Nach einem missglückten Genexperiment, bei dem die erste Generation praktisch unsterblich wurde, sterben in den folgenden Generationen Männer mit fünfundzwanzig Jahren, Frauen schon mit zwanzig. Noch wurde kein Gegenmittel gefunden. Sammler sind unterwegs, um Bräute zu fangen und weiterzuverkaufen. Doch sind die Kinder, die aus diesen erzwungenen Ehen entstehen nur Forschungsobjekte.

Rhine schlägt sich nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern zusammen mit ihrem Zwillingsbruder durch. Immerhin ist den beiden das Elternhaus geblieben. Hier verbarrikadieren sie sich nachts, während sie tagsüber verschiedene Arbeiten annehmen. Doch dann wird auch Rhine von einem Sammler in die Falle gelockt. Während andere Mädchen ermordet werden, wird sie ausgewählt, eine Braut zu sein. Sie kommt mit zwei weiteren Mädchen in einen fremden Haushalt weit weg von ihrem Zuhause. Auch Jenna und Cecily werden mit Linden Ashby verheiratet. Von Anfang an denkt Rhine an Flucht. Um nicht eingesperrt zu bleiben auf der Etage der Frauen, muss sie Lindens Vertrauen gewinnen. Und auch das von Hausprizipal Vaughn, dem Vater Lindens, der als Arzt weiter forscht, um seinen Sohn, der mit fünfundzwanzig sterben wird, retten zu können.

Als Rhine hinter die furchterregenden Geheimnisse des Hauses kommt, wird ihr Wunsch zu fliehen eindringlicher. Es gibt jemanden, der ihr bei ihren Fluchtplänen helfen könnte. Daniel, der hier Diener ist. Nur weiß auch er nichts von der Welt draußen, ist er doch als Kind von Hausprinzipal Vaughn auf einer Auktion gekauft worden. Aber ohne ihn möchte Rhine nicht mehr sein.

Es ist eine sehr verstörend wirkende Geschichte. Rhine wird in ein Leben gezwungen, dass unglaublich ist. Sie wird zwangsverheiratet und man erwartet mit Selbstverständlichkeit von ihr, dass sie sich ihrem Schicksal fügt und ihrem Ehemann Liebe entgegenbringt und seine Kinder gebärt. Die Fäden zieht der skrupellose Vaughn. Er ist die unsympathischste Figur des Buches. Man kann ihm nur Misstrauen entgegenbringen. Sein Sohn wirkt dagegen sehr naiv und kraftlos. Man kann sich kaum vorstellen, dass Linden tatsächlich glaubt, die Frauen wären freiwillig im Haus. Vielmehr verliert er sich in dieser Traumwelt. Und weil er in seinem Wesen auch etwas Liebenswertes hat, zögert Rhine, ihn zur Rede zu stellen. Es liegt ihr fern, andere zu verletzten.

Das Buch ist in einem sehr eindringlichen Stil geschrieben. Was man liest, geht unter die Haut. Die tiefe Zerrissenheit Rhines wird deutlich. Zwischen Schein und Wirklichkeit liegt eine unüberwindbare Kluft. Die Mädchen werden verwöhnt. Aber sie sind Gefangene und das lässt sich mit nichts wettmachen. Die wenigen Jahre, die Rhine noch hat, möchte sie selbstbestimmt verbringen. Sie ist bereit, dafür jeden Preis zu zahlen.

Die Geschichte ist überaus spannend. Dabei legt die Autorin kaum Tempo in ihre Erzählung. So bleibt viel Raum für Gefühle. Für Gedanken. Das ist ungeheuer wichtig bei dieser Thematik. Aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Rhine geschrieben, verfehlt dieser Zukunftsroman damit seine Wirkung nicht.

Rezensionen von Heike Rau

Lauren Destefano
Totentöchter – Die dritte Generation
Aus dem Amerikanischen von Catrin Fischer
400 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570161285
ISBN-13: 978-3570161289
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