Dacre Stoker und Ian Holt: Dracula – Die Wiederkehr

Dacre Stoker und Ian Holt: Dracula – Die Wiederkehr

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Fünfundzwanzig lange Jahre sind vergangen. Inzwischen schreibt man das Jahr 1912. Unerkannt treibt die Gräfin Erzsébet Báthory ihr Unwesen. Nur Dr. Jack Seward ist ihr auf der Spur. Was er nachts auf ihrem Anwesen in Marseille beobachtet, raubt ihm fast den Verstand. Sollte er entdeckt werden, wäre es um ihn geschehen. Und doch bemerkt man die Anwesenheit eines Eindringlings. Die Gräfin wird hier nicht bleiben können. Aber Seward hat bereits ihr nächstes Ziel ausgemacht.

Die Reise geht nach Paris. Hier würde der große Shakespeare-Darsteller Basarab im Théâtre de I’Odéon in der Aufführung der „Tragödie von Richard III.“ auftreten. Auch Quincey Harker, Sohn von Mina und Jonathan Harker, erwartet die Premiere mit großer Aufregung. Dabei hat er kaum Geld, um die Eintrittskarte zu bezahlen. Würde er sein Studium fortsetzen und Advokat werden, wie sein Vater es wünscht, wäre er bessergestellt. Doch Quincey sieht seinen Platz ebenfalls beim Theater, sein größter Wunsch ist es, ein erfolgreicher Schauspieler zu werden. Quincey hofft, dass er es schafft, mit dem jungen Rumänen Basarab Kontakt aufzunehmen.

Tatsächlich gelingt es ihm, einem Brief auf den Weg zu bringen. Auch Dr. Jack Seward nimmt über ein Telegramm Kontakt auf. Er warnt Basarab vor der Gräfin Báthory, bevor er sich auf den Weg nach Paris macht. Die Aufführung wird zum Erfolg. Was sich dann hinter der Bühne abspielt, ist allerdings unbeschreiblich. Jack Seward verliert den Kampf gegen die Báthory. Was geschehen ist, gibt Rätsel auf.

Das ist nur der Anfang des Buches. Da so unglaubliche viele Figuren ihren Auftritt in diesem Buch haben, hält man sich am besten an Quincey Harker, der auf seinem Weg zum Schauspieler hinter das Geheimnis seiner Eltern kommt, als er beim Theater in London auf Bram Stoker trifft und das Bühnenstück „Dracula“ liest. Wer aber nun nach fünfundzwanzig Jahre hier sein Unwesen treibt, vermag man nicht zu sagen. Es sei denn, Dracula wäre wieder auferstanden. Inspektor Cotlin hat jedenfalls alle Hände voll zu tun, einem Serienmörder auf die Spur zu kommen.

Von einer offiziellen Fortsetzung erhofft man sich viel. Aber die Erwartungen zu erfüllen, vermag das Buch nicht, nimmt man alle Erinnerungen zusammen, die man mit Dracula verbindet.

Viel zu sehr steht die Gräfin Báthory im Vordergrund und verweist Dracula, der seiner Rolle überhaupt nicht gerecht wird, auf Nebenschauplätze. So wie er im Buch dargestellt wird, ist er da allerdings auch besser aufgehoben. Er scheint ja ohnehin eine komplette Wesensänderung durchgemacht zu haben.

Auch diese Stimmung, die man mit einem Schauerroman in Verbindung bringt, will sich nicht einstellen, wahrscheinlich auch, weil das Buch auf den Lesegeschmack von heute abgestimmt wurde und zu reißerisch aufgemacht wirkt. Erst wenn man das Nachwort der Autoren liest, erschließen sich ihre Beweggründe. Nur kann es keine Voraussetzung sein, ein Buch erst dann zu verstehen, wenn man das Nachwort gelesen hat.

Es ist deswegen kein schlechtes Buch. Man wird schon halbwegs gut unterhalten. Es als offizielle Fortsetzung zu akzeptieren, fällt allerdings schwer.

Rezension von Heike Rau

Dacre Stoker und Ian Holt
Dracula – Die Wiederkehr
Deutsch von Hannes Riffel
522 Seiten, broschiert
Egmont LYX
ISBN-10: 3802584937
ISBN-13: 978-3802584930
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