Bartlomiej Rychter: Die Bestie von Sanok

Bartlomiej Rychter: Die Bestie von Sanok

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Was dem Ratsherrn Skwierzyński nahe der Klostermauer geschehen ist, könnte die Tat eines Wolfes gewesen sein. Dass die Verletzungen von einem Tier stammen, davon geht Dr. Karol Zaleski aus. Er glaubt jedoch auch menschliche Spuren ausmachen zu können. Borys Pasterniak, Hauslehrer bei Dr. Karol, platzt um Haaresbreite in die Autopsie hinein und wird entdeckt. Wie viel mag er wohl vor der Tür erlauscht haben?

Apotheker Anzelm Ochmański geht Borys nach. Er glaubt, dass der junge Hauslehrer, Aufschluss geben kann, was die Geschehnisse betrifft, zumindest weiß er von dessen Fähigkeiten, manche Dinge ein wenig anders zu sehen.
Polizeikommissar Ludwig Wittenbacher sieht die Sache realistisch. Er glaubt, dass den Ratsherrn so spät am Abend ein Räuber überfallen haben könnte. Möglicherweise hatte der Ratsherr sich nicht zur Wehr setzen können, weil er zu betrunken war. Bewusstlos lag er dann da, so dass sich streunende Hunde über ihn hergemacht haben.

Die Gerüchteküche brodelt jedoch munter weiter und schon bald spricht die ganze Stadt von dem Mord, glaubt sogar einen Werwolf dafür verantwortlich machen zu können. Aber was soll der Kommissar diesem vorwitzigen Redakteur von der Sanoker Zeitung erzählen? Ganz geschickt versucht Wittenbacher, diesen Kaszycki für seine Zwecke einzuspannen.

Professor Joachim August Hildenberg aus Wien kommt in Sanok gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Mord an. Der Gelehrte ist zu Gast im Hause Zaleski und zeigt großes Interesse an den Geschehnissen. Er gibt vor, bei den Ermittlungsarbeiten behilflich sein zu wollen. Doch Borys entdeckt etwas im seinem Zimmer, das nicht gerade für den fremden Herrn spricht.

Der historische Krimi spielt im Jahre 1896 im kleinen verschlafenen Städtchen Sanok in den Karpaten. Geschichte wird hier lebendig gemacht, und fungiert als gut recherchierter Rahmen, in dem jede Kleinigkeit zeitgemäß wirkt.

Mit der Ruhe in Sanok ist es vorbei, als der erste ungeheuer grausame Mord geschieht. Gerüchte und Geschwätz, Aberglauben und Volksglauben sorgen für eine unheimliche Stimmung. Die Angst geht um. Das macht der Autor mit seiner Wortwahl auch für den Leser greifbar.

Dr. Zaleski, Professor Hildenberg und auch Borys Pasterniak sind da schon realistischer veranlagt. Sie glauben nicht, dass eine Bestie aus dem Wald nach Sanok hereinkommt, um wahllos Leute umzubringen. Diese Gegensätzlichkeit im Denken der Menschen, auch zwischen armer und wohlhabender Bevölkerung, wird gut dargestellt. Wobei anfangs natürlich keiner weiß, womit man es zu tun hat.

Zunächst verläuft die Geschichte noch recht gedämpft. Die Spannungskurve steigt aber immer weiter an. Man spürt das Unheil nahen. Nach und nach wird klar, dass der Mörder, der wie ein Tier mordende Serienmörder, gezielt vorgeht und es auf bestimmte Personen abgesehen hat. Doch die Zusammenhänge sind derart undurchsichtig, dass man wirklich gespannt darauf ist, wie der Autor diesen Krimi auflösen wird.
Das Ende kann sich sehen lassen. Es beschließt eine wirklich grandios ausgedachte Geschichte auf perfekte Art und Weise.

Rezension von Heike Rau

Bartlomiej Rychter
Die Bestie von Sanok
Schauerlich Morde in den Karpaten
Historischer Kriminalroman
368 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213310
ISBN-13: 978-3423213318
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