V. K. Ludewig: Ashby House

V. K. Ludewig: Ashby House

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Die Schwestern treffen gerade noch vor dem Ausbruch des Sturms ein. Ein passender Empfang. Ashby House ist unheimlich und nicht gerade komfortabel. Der zweite Stock ist nicht bewohnbar. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. So gut es geht, richten sich die beiden Frauen ein. Aber die Starfotografin Lucille Shalott und ihre Schwester Laura sind freilich anderes gewohnt. Für Lucille, die einen Unfall überstanden hat und nun im Rollstuhl sitzt, soll Ashby House in der der Nähe von St. Just dennoch ein geheimer Rückzugsort sein.

Mit Steerpike kommt ein wirklich gut aussehender Butler ins Haus. Seine Vampirzähne entgehen Laura allerdings nicht. Die nach Mottenkugeln riechende Köchin Rose Marsh sieht aus, wie einem Horrorfilm entsprungen. Ein übergroßer Hund scheint sich zum Bewacher des Hauses aufspielen zu wollen. Doch Laura schließt ihn sofort in ihr Herz.

Der Umgang zwischen den Schwestern ist rüde. Die Stimmung ist dementsprechend. Während Lucille versucht, sich zu erholen, sieht Laura sich im Haus um. In der Bibliothek macht sie einen seltsamen Fund, Kinder betreffend, die einmal hier gelebt haben müssen.
Nächtliche Geräusche, die aus dem zweiten Stock kommen, wecken bald das Interesse von Laura. Zusammen mit Steerpike macht sie sich dorthin auf, um den Geheimnissen des alten Hauses auf die Spur zu kommen. Auch hier gibt es Hinweise auf die einstige Anwesenheit von Kindern, dabei soll keiner des damals hier lebenden Geschwisterpaares Kinder gehabt haben.

In einem scheinbar leeren stockdunklen Raum verschwindet Steerpike spurlos. Nur einer Rettungsaktion Lauras ist es zu Verdanken, dass er aus dem seltsamen Zimmer wieder herausfindet. Er ahnt gar nicht, wie viel Glück er damit hat. Denn wenig später wird Lucille vom Turmzimmer verschluckt. Ihr kann niemand helfen.

Es ist alles beisammen. Ein schauerliches Spukhaus in einer unwirklichen Gegend an der Küste Cornwalls, eine weltberühmte Fotografin, eine ungeliebte Schwester, ein Butler mit Vampirzähnen, eine Köchin, die nach Mottenkugeln riecht, ein riesiger Hund und ein interessanter Mann aus dem Dorf mit undurchsichtigen Absichten, in den Laura sich verliebt. Das hat doch schon mal was!

Man liest auch gut hinein und wird bald gefangen genommen von der doch schon einigermaßen gruseligen Geschichte. Als die Starfotografin dann verschwindet, nimmt die Handlung ordentlich Fahrt auf. Auch weil das Spukhaus nun zeigt, was es zu bieten hat, um seinem Ruf gerecht zu werden.

Was wirklich gut gefällt, ist der Schreibstil des Autors. Hier ist besonders der unterschwellige Humor herauszustreichen, der aber nicht das Gänsehautgefühl überlagert, sonder vielmehr für gute Unterhaltung sorgt. Die Figuren werden mit ein bisschen Ironie betrachtet und müssen einige Seitenhiebe wegstecken. Das trifft vor allem die verwöhnten Schwestern Shalott. Interessant sind auch viele Dialoge, die man auch gut und gerne als Wortgefechte bezeichnen könnte. Es geht also sehr lebendig zu.

Am Ende übertreibt der Autor ein wenig. Die Auflösung des Schauerromans erscheint doch sehr an den Haaren herbeigezogen. So ein Hauch Glaubwürdigkeit sollte doch eigentlich stehen bleiben. Hier ist der Autor dann doch etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Rezensionen von Heike Rau

V. K. Ludewig
Ashby House
320 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213515
ISBN-13: 978-3423213516
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