Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

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Am Rande des Dartmoor Nationalparks liegt das Internat Holbrook Hill. Es erinnert an ein Spukschloss. Raine McDaniels ist jetzt hier Schülerin. Sie hat eine bewegte Vergangenheit. In Holbrook Hill hofft sie ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Doch eine Schülerin kann es nicht lassen, Raine immer wieder zu schikanieren. Kim ist eifersüchtig, weil ihr Freund Max zunächst ein Auge auf Raine geworfen hat, bevor er sich für sie entschieden hat. Nach einer erneuten Konfrontation, verliert Raine die Beherrschung und verpasst Kim mit einem Fluch einen Ausschlag ans Kinn. Dabei wollte Raine ihre Fähigkeiten hier nicht nutzen. Es ist viel zu gefährlich verbotene Magie anzuwenden.

Dabei hatte Max nie eine Chance. Raine lässt niemanden an sich ran. Ihre Freunde Mercy, Ty und Lily sind nur Tarnung, damit die Lehrer keinen Verdacht schöpfen. Der neue Schüler Skyler Matthews lässt sich allerdings nicht so einfach abweisen. Dass Raine ihm zugewiesen wurde, um ihm die ersten Wochen an der neuen Schule zu erleichtern, lässt ihn immer wieder ihre Nähe suchen. Und zu ihrem eigenen Erstaunen findet Raine nach und nach Gefallen an ihm.

Max hat seiner misstrauischen Freundin Kim mittlerweile ein Medaillon als Liebesbeweis geschenkt. Als Raine es in die Finger bekommt, kann sie nicht anders. Es ist reiner Selbstschutz. Sie nutzt das Schmuckstück für einen mächtigen Fluch, der bei Kim, die weiterhin keine Ruhe gibt und immer gemeiner wird, zu einer Sinnesänderung führen soll.

Tatsächlich verhält sich Kim danach anders. Freundlich begegnet sie ihren Mitschülern und auch Raine. Doch bald bekommt Raine zu spüren, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Sie hat etwas in Gang gesetzt mit ihrem Fluch.

Raine ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Die Geschichte ist direkt aus ihrer Sicht geschrieben. Man versteht ihr Bedürfnis, sich abseits zu halten und Kontakte zu vermeiden. Die Magiepolizei ist wachsam und hat ihre Augen überall. Niemand darf erfahren, dass sie verbotene magische Fähigkeiten hat. So handelt sie meist sehr überlegt, scheut jedes Risiko. Das macht sie glaubwürdig in ihrer Art zu handeln.

Als Skyler die Szene betritt, werden Raines Pläne durcheinandergewirbelt. Von Anfang an lässt er sie nicht mehr aus den Augen. Seine anhängliche Art wirkt allerdings unpassend. Skyler wird als Figur also etwas merkwürdig dargestellt. Dass das seinen guten Grund hat, erfährt man erst später. Dann erst wird das Buch richtig spannend.

Nach diesen anfänglichen Irritationen, die doch etwas auf den Lesegenuss drücken, nimmt die Geschichte also an Fahrt auf. Was dann im letzten Drittel erst richtig zur Geltung kommt, ist die Stimmung. Man spürt das Finstere, das Bedrohliche. Was die Autorin an Spannung anfangs verpasst hat, kommt nun am Ende des Buches zum Tragen. Da baut die Autorin bildgewaltige Szenen ein, die beeindrucken und die vergessen lassen, dass der Anfang doch ein wenig langweilig war.

Rezension von Heike Rau

Brigitte Melzer
Die Fluchweberin
383 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800056623
ISBN-13: 978-3800056620
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