Claudia Piñeiro: Betibú

Claudia Piñeiro: Betibú

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Die Hausangestellte des Unternehmers Pedro Chazarreta macht eine grausige Entdeckung, als sie den Mann tot im Haus vorfindet. Mit aufgeschlitzter Kehle sitzt er im Sessel. Schon vor drei Jahren gab es einen Todesfall im Haus. Da verunglückte seine Frau Gloria Echagüe und zog sich beim Sturz durch die Terrassentür eine Schnittverletzung am Hals zu, an der sie starb. Chazaretta geriet allerdings unter Mordverdacht, nur konnte ihm dieses Verbrechen nicht mit allerletzter Sicherheit nachgewiesen werden.

Jaime Brena ist Reborter beim „Tribuno“. Früher wäre der Mord an Chazarreta in sein Ressort gefallen. Doch er ist für weniger Wichtiges abgestellt und ein junger Kollege schreibt nun darüber. Lorenzo Rinaldi hält beim „Tribuno“ die Fäden in der Hand. Er beauftragt zudem die Schriftstellerin Nurit Iscar ebenfalls Artikel zu verfassen. Dafür bezieht sie ein Haus im Country Club „La Maravillosa“. Die Wohnsiedlung ist abgeschottet. Wer hinein will, muss durch eine Kontrolle. Auch der Mörder muss also auf diesem Weg in das Haus hereingekommen sein oder eben schon dagewesen sein.

Nurit Iscar und der junge Polizeireporter arbeiten Hand in Hand. Jaime Brena, auch wenn es nicht mehr sein Aufgabengebiet ist, lässt es sich nicht nehmen, die beiden zu unterstützten. Er ist es auch, der einen Freund bei der Polizei hat, und so an Insiderinformationen kommt. Was die drei schließlich herausfinden, ist allerdings kaum zu glauben und schon gar nicht zu beweisen.

Der Krimi ist ungewöhnlich, die Ermittler sind es ebenfalls. Spannendende und dennoch alltägliche Figuren haben hier ihren Auftritt. Es geht um Gerechtigkeit und nichts anderes haben Nurit Iscar, der junge Polizeireporter und Jaime Brena im Sinn. Doch sie kommen einer Sache auf die Spur, der sie nicht gewachsen sind. Die Autorin beschreibt die Verstrickungen sehr genau. Hinter dem Mord steckt eine Geschichte, die weite Kreise zieht. Es geht um eine nicht wieder gut zu machende Schuld. Außer durch Mord, wie der Täter meint.

Es ist ein eigenwilliger Krimi, der durch Figuren lebt, die die Wahrheit wissen wollen. So wird die Handlung immer dramatischer. Bis hin zu einem Ende, das den Leser zufrieden machen müsste, es aber wahrscheinlich nicht tut. Es geht um Moral und die Frage, wie weit Regeln aus Rache gebrochen werden dürfen, um noch akzeptiert zu werden.

Rezension von Heike Rau

Claudia Piñeiro
Betibú
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen
352 Seiten, gebunden
Unionsverlag, Zürich
ISBN-10: 3293004539
ISBN-13: 978-3293004535
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