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Petra Wüst: Sei frech, wild und wunderbar – 12 mutige Schritte für Frauen, die mehr wollen

Petra Wüst: Sei frech, wild und wunderbar – 12 mutige Schritte für Frauen, die mehr wollen

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„Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar.“ Das ist ein Zitat von Astrid Lindgren. Und wer muss in diesem Zusammenhang nicht an Pippi Langstrumpf denken? So unbeschwert möchte frau auch gerne einmal sein. Stattdessen gilt es Pflichten zu erfüllen, Regeln zu beachten und sich anzupassen. Träume bleiben Träume, aber das muss nicht sein.

Anhand von vier Freundinnen beschreibt die Autorin verschieden Probleme, Denkmuster und Gefühle, die ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes Leben schwer realisierbar machen. Jede Frau kämpft mit anderen Schwierigkeiten, so dass jede Leserin sich mit einer von ihnen identifizieren kann.

Es geht ihm Buch nicht darum, alles über Bord zu werfen, was hinderlich ist. Die vier Frauen handeln wohl überlegt und wägen sehr genau ab. Sie geben einander Denkanstöße. Und was für die eine gut ist, muss es für die andere noch lange nicht sein. Schnell wird klar, dass oftmals Selbstsabotage, Zweifel und fehlendes Selbstbewusstsein Lebensziele nicht verwirklichen lassen.

Man muss also erst einmal Mut fassen, sich Zeit nehmen, die eigene Lebenssituation überdenken und Wünsche benennen. Realistische Wünsche. Es geht nicht um Fantasiegebilde. Und dann geht es raus aus der Komfortzone. Dann gilt es, Schwierigkeiten zu meistern und sich durchzusetzen. Dabei kann frau auch mal auf die Nase fallen. Aber mit Schwächen umzugehen, kann man lernen. Selbstachtung ist das Zauberwort. Und dann muss eben ein anderer Weg gesucht werden, ans Ziel zu kommen.

Frauen, die immer zurückstecken und immer andere statt sich selbst unterstützen, werden mit diesem Buch angesprochen. Die Autorin gibt ihre Denkanstöße auf eine sehr sensible Art und Weise, verdeutlicht diese mit den Geschichten der vier Freundinnen und motiviert mit Nachdruck. Das verführt nicht nur zum Träumen, sondern dazu lang aufgeschobenen Veränderungen im eigenen Leben endlich durchzusetzen.

Rezension von Heike Rau

Petra Wüst
Sei frech, wild und wunderbar
12 mutige Schritte für Frauen, die mehr wollen
220 Seiten, Klappenroschur
Orell Füssli
ISBN-10: 3280055385
ISBN-13: 978-3280055380
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Christian Seidel: Die Frau in mir – Ein Mann wagt ein Experiment

Christian Seidel: Die Frau in mir – Ein Mann wagt ein Experiment

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Warum dürfen Männer eigentlich keine Frauenklamotten tragen? Wer hat diese Vorschrift denn erlassen? Wieso dürfen Frauen Hosen tragen, Männer aber keine Röcke? Während Frauen sich immer mehr emanzipieren, bleiben Männer auf der Strecke. Christian Seidel will das Weibliche in sich nicht länger unterdrücken. Deshalb wagt der ausgebildete Schauspieler ein Experiment. Für ein Jahr zieht er sich an wie eine Frau, schminkt sich, trägt hohe Schuhe – und geht damit an die Öffentlichkeit. Er macht kein Geheimnis aus seinem Experiment. Christian, nun Christine, sieht gut aus als Frau und fühlt sich gut, auch wenn er Mann bleiben will. Er wird überrascht von der Wirkung, die er erzielt. Immer tiefer taucht er ein in die Frauenwelt, versucht zu erkunden, was eine Frau ausmacht. Dabei schärft sich auch sein Blick auf die Männerwelt.

Wäre Christian Seidel in die Rolle einer Frau geschlüpft, die vierzig Stunden in der Woche im Schichtbetrieb an der Supermarktkasse ihren Lebensunterhalt verdient und die auch noch Kinder zu versorgen hat, wäre sein Experiment anders verlaufen. Im Buch wird das Frausein aber über sexy Kleidung, Nylonstrümpfe und Tonnen von Schminke definiert. Der Autor beschreibt, wie sich das anfühlt und welche Wirkung er auf andere hat. Hier werden sämtliche Klischees bedient. Wirklich tiefgehende Gefühle werden nicht offenbart. Die Glaubwürdigkeit wackelt hier und da bedenklich. Selbst eine versuchte Vergewaltigung muss die Frau im Mann über sich ergehen lassen.

Wenn das Buch einfach nur unterhalten soll, dann ist es in Ordnung. Es gibt schon interessante Einblicke. Dieses Rollenspiel ist unbestreitbar eine Grenzerfahrung, ein Tabubruch. Es kommt zu komischen Situationen, die zu denken geben und es gibt interessante Einblicke und Erkenntnisse. Und das Buch provoziert natürlich auch ein bisschen.

Rezension von Heike Rau

Christian Seidel
Die Frau in mir – Ein Mann wagt ein Experiment
288 Seiten, Klappenbroschur
Heyne Verlag
ISBN-10: 3453602994
ISBN-13: 978-3453602991
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Gabriele Goettle: Der Augenblick – Reisen durch den unbekannten Alltag

Gabriele Goettle: Der Augenblick – Reisen durch den unbekannten Alltag

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Im Buch sind verschiedene Gespräche dargestellt, die Gabriele Goettle mit ganz unterschiedlichen Frauen zwischen den Jahren 2007 und 2009 geführt hat und die bereits nach und nach in der TAZ erschienen sind.
Insgesamt sechsundzwanzig lebenserfahrene Frauen ganz unterschiedlichen Alters erzählen aus ihrem Leben, aus dem privaten und dem beruflichen, darunter eine Buchhändlerin, eine Arbeitslose, eine Medizinhistorikerin, eine Altenpflegerin, eine Bestatterin, eine Kioskfrau, eine Schulleiterin, eine Bienenforscherin und eine Bio-Bäuerin.
Es sind keine ausgefeilten Texte, aber gut und flüssig lesbare. Die Frauen erzählen einfach, sanft motiviert von der Journalistin. Alles ganz ohne jede Wertung und Kritik.
Beim Lesen des Buches wird man zum Zuhörer und lernt sein Gegenüber kennen. Dieser Eindruck entsteht tatsächlich beim Lesen.
Es wird beschrieben, in welchem Umfeld die Gespräche stattfanden, welche Ausstrahlung die Gesprächspartnerin vermittelt, so dass man ein Bild vor Augen hat.
Man kann nachvollziehen, welche ganz unterschiedlichen Wege diese Frauen gegangen sind und wie vielfältig das Leben sein kann. Es ist spannend zu lesen, was Menschen antreibt und was sie bewegt. Wo ihre Interessengebiete liegen, wie sie zu ihren Überzeugungen gelangt sind und welche Ziele sie durchgesetzt oder es zumindest versucht haben durchzusetzen. Auch wie die Frauen rückblickend ihr Leben einschätzen, kommt zur Sprache.
Das Buch fasziniert und fesselt auf ganz besondere und ungewöhnliche Art und Weise.
Was man liest, es erweitert den Horizont und trägt zur eigenen Meinungsbildung bei. Jeder könnte über sich selbst eine solche Reportage schreiben. Jeder hat etwas zu erzählen, denn es gibt ihn nicht, den geradlinigen Weg. Das Leben ist vielmehr bestimmt von Höhen und Tiefen und daraus entstehen dann spannende Geschichten.

Rezension von Heike Rau

Gabriele Goettle
Der Augenblick – Reisen durch den unbekannten Alltag
Reportagen
400 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888977819
ISBN-13: 978-3888977817
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Lothar Eichler: Lady Bonaparte

Lothar Eichler: Lady Bonaparte

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Jasmin, einzige Tochter eines reichen Verlegers, hat die Schule absolviert und verlässt mit achtzehn Jahren das Internat, um von nun an ihr Leben selbst in den Griff zu nehmen. Stoff genug für einen Konflickt mit ihren Eltern.

Sie denkt sehr viel über sich und das Leben nach, sie fragt sich dabei, ob das, was ihr Vater mit dem Verlag an familiärer Sicherheit und familiärem Reichtum geschaffen hat, etwas ist, was ihr ebensolche Zufriedenheit gewähren kann. Doch sie stellt fest, dass sie nicht von dem Geld ihres Vaters leben möchte. Sie möchte von dem leben können, was sie selbst geschaffen hat. Obwohl ihr Vater versucht, ihr alle Wege zu ebnen, alle Probleme von ihr abzuwenden, ihr ein Praktikum im Verlag anbietet, sie einen Auftrag in Paris erledigen lässt, entscheidet sie sich gegen den Willen ihrer Eltern, insbesondere ihres Vaters. Zweifelsohne hat er vor, Jasmin später einmal in seine Fußstapfen als Leiterin des Verlages treten zu lassen. Sie lässt ihn aber abblitzen, will sich selbst ausprobieren, will lernen, wie das ist, wenn man den ganzen Tag arbeiten muss und abends todmüde nach Hause kommt. Sie will ihr eigenes Leben führen, zumindest zunächst, denn sie schließt nicht aus, irgendwann einmal wieder unter die Fittiche ihres Vaters zu kriechen. Um sich aber selbst dafür entscheiden zu können, muss sie die andere Seite des Lebens zunächst kennen lernen. Also stürzt sie sich in das Leben. Sie entscheidet sich für ein Studium der Germanistik, weil sie darin verschiedene Möglichkeiten sieht, später einen Beruf auszuüben. Neben dem Studium beginnt sie in einem Restaurant zu kellnern und stellt fest, dass sie sich davon eine kleine Wohnung leisten und den bescheidenen Lebensunterhalt bestreiten kann. Bei all ihren Schritten wird sie von einem Freund begleitet, der von ihren Eltern komplett ignoriert wird. Über ihre Kellnerei und selbst ihr Studium rümpft ihr Vater nur die Nase. Mit einem Auftrag für Paris versucht er, seine Tochter wieder näher an sich zu ziehen. Er stellt einen Mann im Verlag ein, der als sein engster Assistent tätig wird, und hofft, dass Jasmin und sein Verteter einmal ein Paar werden würden. Obwohl Jasmin einige Male mit ihm ausgeht und sich sehr gut mit ihm anfreundet gibt sie ihm dennoch deutlich zu verstehen, dass aus ihrer Freundschaft keinesfalls mehr werden könne, denn schließlich wäre er von ihrem Vater ausgesucht. Dafür lernt Jasmin Jean kennen, der bald nicht mehr von ihrer Seite weicht. Auch er wird von ihren Eltern ignoriert. Er steht loyal zu ihr, aus Freundschaft wird Liebe. Nach vier Semestern Studium bricht Jasmin dieses ab, um nicht nur nebenbei, sondern Vollzeit arbeiten zu können. Aus ihrer Tätigkeit als Kellnerin heraus gewinnt sie einen engen Freundeskreis. Sie möchte mehr erreichen und mehr ausprobieren und beschließt, mit ihren Freundinnen und Freunden ein Literaturcafé aufzubauen. Jean hält fest zu ihr und unterstützt sie in ihrem Vorhaben. Jasmin denkt weit vorraus, wünscht sich eine Heirat mit Jean und Kinder, die nicht so aufwachsen sollen, wie sie aufgewachsen ist.

Dieser Roman, der in das Leben und die Gedankenwelt einer jungen Frau von der Zeit des Schulabschlusses bis kurz nach der Geburt des ersten Kindes in einer intakten Familie eintaucht, ist eine mitreißende Charakterstudie. Der Autor zeigt sehr großes psychologisches Einfühlungsvermögen und stellt in überzeugender Weise die Identitätsfindung einer jungen Frau dar. Es zeugt von detailreichem Wissen, was in den Köpfen junger Frauen vor sich geht. Faszinierend sind immer wieder die Schlussfolgerungen, die die Protagonistin aus ihren eigenen Gedanken zieht und die Realitätsnähe zum heutigen Tagesgeschehen. Mit einfachen Worten gelingt es dem Autor, dem Leser die Welt nach dem Schulabschluss vorzustellen, er bringt ihn in die Welt der Cafés, die der Studenten, die der Verlage, selbst ein kleines Stück Pariser Lebensgefühl.

Wünschenswert wäre allerdings, der Leser hätte feste Punkte zum Ausruhen während der Lektüre. Ohne Kapitel und ohne besondere Absatzmarkierungen, z.B. eine Leerzeile zwischen den Absätzen, geht der packende Roman von der ersten bis zur letzen Seite in einem Atemzug durch. Obwohl er sich durchaus in unterschiedliche Kapitel gliedern ließe und eine Absatzmarke angebracht wäre, wenn zwischen zwei aufeinanderfolgenden Absätzen beispielsweise einige Monate ins Land gegangen sind.

Buchtitel und Titelbild mögen verwirren, glaubt man doch, einen Historienroman in Händen zu halten. Bis klar wird, warum dieser Titel gewählt wurde. Schade nur, dass er, abgesehen von der einmaligen Erklärung im Rahmen der Handlung, keine weitere Erwähnung erfährt.

Jedoch trotz aller Kritik ein höchst spannendes und interessantes Buch, welches nicht nur für junge Frauen lesenswert ist.

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Lothar Eichler
Lady Bonaparte
Roman, 274 Seiten, Softcoverausgabe
Centrum Verlag, Bad Schwartau
ISBN: 978-3-86672-983-4
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2009

Carol Vraham Chudley und Dorothy Field: Gartengespräche unter Frauen

Carol Vraham Chudley und Dorothy Field: Gartengespräche unter Frauen

„Gartengespräche unter Frauen“ ist ein Briefwechsel zwischen Gärtnerinnen, der aus einer Freundschaft heraus entstanden ist. Beide Frauen sind Künstlerinnen mit dem Blick für das Besondere im Alltäglichen. Kurz vor Erscheinen des Buches erlag Carol Graham Chudley einer schweren Erkrankung, dem Chronischen Müdigkeitssyndrom. Im Briefwechsel geht es um das liebste Steckenpferd der beiden, ihre Gärten. Immer wieder eingestreut sind Tagebuchaufzeichnungen Carols, die den Krankheitsverlauf dokumentieren.

Das Buch nimmt 1995 seinen Anfang. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die eigenen Gärten im Jahresverlauf. Aber nicht nur aktuelle Beobachtungen werden niedergeschrieben, auch Erinnerungen beispielsweise an die Kindheit werden wieder lebendig. Damit ist das Hörbuch eine Art naturnahe Biographie mit vielen Geschichten und Erlebnissen eingebettet in ein Gartenjahr. Die Liebe der beiden Frauen zu allem was grünt und blüht wird auch für den Zuhörer spürbar.
Die beiden Autorinnen zeichnen ganz besondere Bilder mit künstlerischer Wortmalerei.

Für Gartenliebhaber ist das Hörbuch äußerst interessant. Die Autorinnen geben ja auch ihre Erfahrungen wieder. Und sie lehren den Zuhörer, den Augenblick zu genießen. „Vom Pflanzen, Wachsen und Vergehen“ wird erzählt und natürlich hat das eine ganz besondere Symbolik. Die immer wieder eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen über Carols Krankheit machen das Herz schwer. Dennoch sind die Briefe geprägt von Hoffnung, denn Glücksmomente bekommen eine ganz andere Wertung, werden viel bewusster wahrgenommen.
Ursula Illert und Andrea Hörnke-Trieß, die beiden Sprecherin tragen diesen Umständen Rechnung. Sie lesen äußerst einfühlsam.

Um die Wunder der Natur auch selbst im Garten verfolgen zu können, liegt jedem Hörbuch ein Tütchen mit Kürbissamen bei. Auch das kleine Booklet mit Zitaten und Fotos der Jahreszeiten ist etwas ganz Besonderes.

Rezension von Heike Rau

Carol Vraham Chudley & Dorothy Field
Gartengespräche unter Frauen
Vom Pflanzen, Wachsen und Vergehen
gelesen von Ursula Illert und Andrea Hörnke-Trieß
aus dem Englischen von Ilse Tothfuss
3 CDs, 231 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886988693
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