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Schlagwort: Geister

Ingrid Uebe: Ferien in Beekbüll

Ingrid Uebe: Ferien in Beekbüll

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Emma und Tobi fahren mit ihren Eltern nach Beekbüll. Die Familie will an der Nordsee bei Tante Gesine Urlaub machen. Die Kinder glauben nicht, dass das besonders spannend sein wird, bis sie von dem leer stehenden Gruselhaus hören. Es soll dort spuken. Jemand geht dort in der Nacht ein und aus. Die Gänsehaut der Kinder wird dann noch verstärkt durch die seltsamen Erzählungen von Tante Gesine.

Emma und Tobi finden im Dorf schnell Kontakt zu anderen Kindern. Schließlich ist ihr Vater hier aufgewachsen und kennt die Leute von früher. Alle hier wissen um die Geschichte von Jan Bart, dem Piraten, der seinen Geburtstag im Heidekrug mit einer Party feierte, obwohl er zu diesem Zeitpunkt mit der „ Roten Theresa“ westlich von Afrika bei einem Sturm versank. Er muss also als Geist anwesend gewesen sein.

Emma und Toby lässt das alles keine Ruhe. Sie wollen wissen, ob Jahn Bart tatsächlich noch im Haus als Geist spukt. Und tatsächlich sehen Sie etwas, das sich nicht so einfach erklären lässt.

Die Geschichte wird auf eine sehr spannende Art und Weise erzählt. Da kommt ein ordentliches Gruselgefühl auf. Die ganzen Ferien werden dann auch praktisch von den Geistergeschichten bestimmt und der Neugier der Kinder, die natürlich gerne wissen wollen, was wirklich Sache ist, auch wenn sie dazu ihren ganzen Mut aufbringen müssen. Aber Emma und Tobi halten natürlich zusammen.

Die Autorin gibt immer neue Details zu Jan Barts Geschichte preis, sodass junge Leser einfach immer weiter lesen müssen bzw. auch vorlesende Eltern oder Großeltern ihren Spaß an dem Buch haben. Für gute Unterhaltung sorgen dabei auch die Illustrationen, die die Geschichte bildhaft untermalen. Auch das Ende des Buches gefällt gut. Die Auflösung des Rätsels um Jan Bart ist verblüffend. Und, tja, das hätte man sich aber auch denken können!

Rezension von Heike Rau

Ingrid Uebe
Ferien in Beekbüll
Mit Illustrationen von Cathy Ionescu
128 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473368989
ISBN-13: 978-3473368983
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Kristina Ohlsson: Glaskinder

Kristina Ohlsson: Glaskinder

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Nach dem Tod des Vaters ziehen Mutter und Tochter weg von Kristianstad in ein recht heruntergekommenes Haus, das noch dazu vollsteht mit den Möbeln der Vormieter. Billie ist davon nicht begeistert, aber wenigstens kann sie noch in ihre alte Schule gehen, auch wenn der Weg dorthin nun mit dem Bus zu bewältigen ist. Das Haus wirkt von Anfang an etwas unheimlich. Billie bemerkt unerklärliche Vorgänge. Die aus nicht nachvollziehbaren Gründen immer mal hin und her schwingende Deckenlampe im Wohnzimmer ist nur ein Beispiel.

Als Billie erfährt, dass es in der Vergangenheit im Haus immer wieder zu Unglücksfällen gekommen ist, macht sie sich ernsthaft Sorgen. Immerhin kann sie ihre Gedanken mit Alladin, der ihr Freund wird, teilen. Alladin glaubt zwar nicht an Geister, aber was da im Haus los ist, möchte er auch gerne wissen. Billie, Alladin und Schulfreundin Simona finden heraus, dass früher in dem Haus ein Kinderheim gewesen ist. Glaskinder wurden hier betreut, bis es zu einem schrecklichen Unfall kam. Von da an, hatte jede Familie, die hier eingezogen war, mit unerklärlichen Vorkommnissen oder Unglücksfällen zu tun.

Aber warum spukt es im Haus? Wer will nicht, dass Billie und ihre Mutter hier wohnen, und versucht sie stattdessen zu vertreiben? Was weiß die seltsame alte Frau, die immer nur in Rätseln spricht und nicht müde wird, Billie zu warnen?

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Wie man dem Cover entnehmen kann, ist es ein Thriller. Ein Thriller für Kinder ab 11 Jahren? Das funktioniert tatsächlich. Die Figuren sind durchweg glaubwürdig. Gerade das macht die seltsamen Vorkommnisse so realistisch. Es passiert alles wirklich. Und auch ein Leser, der nicht an Geister glaubt, lernt das Gruseln.
Die Kinder mutieren nicht zu Helden. Sie versuchen auf normalem Wege, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie recherchieren in der Bücherei und im Museum, sammeln Puzzleteile und setzen diese zusammen. Ein richtiger Krimi entwickelt sich hier.

Das Buch liest sich wirklich gut. Die Autorin erzählt genau auf die Zielgruppe abgestimmt. Die Geschichte wird neben der eigentlichen Handlung auch von Alltäglichem getragen. Das wird perfekt verbunden. Das Ende ist eine Überraschung. Die Autorin hat die Auflösung des Kinderkrimis perfekt konstruiert. So verlässt man die Geschichte mit dem Gefühl, ein wirklich gutes Buch gelesen zu haben.

Rezension von Heike Rau

Kristina Ohlsson
Glaskinder
224 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 357016280X
ISBN-13: 978-3570162804
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Heiko Wolz: Vorsicht, Geisterjäger!

Heiko Wolz: Vorsicht, Geisterjäger!

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Bens Eltern arbeiten in der Hexenküche. Das ist ein Buchladen mit sehr speziellen Büchern. An Gespenster glaubt Ben nicht. Und auch seine Eltern nicht. Frau Kummerbach meint allerdings, einen Geist im Haus zu haben. Ben staunt nicht schlecht, als er merkt, dass sein Vater die alte Frau ernst zu nehmen scheint. Er nimmt Ben mit ins Haus von Frau Kummerbach, wo er den Geist in einer dramatischen Aktion vertreibt. Ben findet sehr beeindruckend, was sein Vater da getan hat. Geisterjäger zu sein, ist eine spannende Sache, ob man nun an Übersinnliches glaubt oder nicht. Da wollen auch Bens Freunde Karate und Popel mitmachen. Aber wirklich gut klappt das nicht. Die Leute wollen einfach nichts von Geistern wissen und verzichten daher auf die angebotene Hilfe der selbsternannten Geisterjäger.

Vielleicht bringt das Mädchen, das neu in der Klasse ist, etwas Wind in die Sache. Josefine ist mit ihren Eltern und der großen Schwester in die Pippi-Langstrumpf-Villa gezogen. Das ist ein echtes Gruselhaus. Hier muss es einen Geist geben. Dass es tatsächlich so ist, ahnt Ben zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Einem echten Nebelgeist wird er begegnen und damit beginnt ein großes Abenteuer.

Die Geschichte ist sehr spannend, weil sie zunächst sehr realistisch ist. Ben und seine Freunde lassen ihre Fantasie freien Lauf. Sie versuchen ihren Alltag neben der Schule interessant zu gestalten. Dann wird es doch ein bisschen übersinnlich und man weiß gar nicht mehr, was man glauben soll und was nicht.

Die Stärke des Buches ist der Schreibstil. Die Geschichte ist ja aus der Ich-Perspektive von Ben geschrieben und die stellt der Autor wirklich sehr gut dar. Er schreibt so, wie ein 10-jähriger erzählen würde. Auch was den Jungen beschäftigt und wie er mit seinem Problemen umgeht, kommt dabei zum Tragen. Ben ist ein wirklich aufgeweckter Junge und kein Superheld.

Das Buch ist mit Zeichnungen illustriert, die sehr gut gefallen. Bestimmte Szenen werden dadurch noch anschaulicher dargestellt.

Rezension von Heike Rau

Heiko Wolz
Vorsicht, Geisterjäger!
Mit Bildern von Bianca Schaalburg
für Kinder von 8-10 Jahren
dtv junior
176 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3423761024
ISBN-13: 978-3423761024
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Matthias Sodtke: Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!

Matthias Sodtke: Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!

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Nulli und Priesemut machen ja meistens gemeinsame Sache. Nur manchmal sind sie sich nicht einig. Heute zum Beispiel möchte Nulli lesen, während Priesemut lieber basteln will. Das Bastelpferdchen zeigt er dann stolz Nulli, der aber keinen Sinn dafür hat, weil das Buch „Geisterspuk im Krötenmoor“ so spannend ist. Na, an Geister glaubt Priesemut nicht. Auch nicht an ein herumgeisterndes weißes Pferd. Da lässt er lieber sein gebasteltes Pferdchen durch die Luft galoppieren.

Aber als Nulli dann erzählt, wie der Geist des Schimmels bei Vollmond aus dem Moor auftaucht, bekommt Priesemut doch eine Gänsehaut. Zufällig ist gerade Vollmond. Also beschließen Nulli und Priesemut „Geisterspuk“ zu spielen. Hoffentlich locken die beiden damit kein Geisterpferd an. Zunächst macht das Gespensterspuken viel Spaß. Doch nach und nach wird es immer gruseliger, bis dann doch etwas auftaucht, das aussieht wie ein echter Geist.

Auch dieser 19. Band ist sehr unterhaltsam. Mit ein viel Fantasie, einer schnell gemachten Gespensterverkleidung und einer entsprechenden Vollmondatmosphäre kommt schnell Gruselstimmung auf. Aus anfänglichem Spaß wird Gänsehautangst. Mit jeder Seite nimmt das zu. Bis die hochgeschaukelte Fantasie und die überspannten Nerven, dann für Trugbilder sorgen. So macht das Lesen Spaß und natürlich kommt dies auch in den Zeichnungen, die nun von Helmut Kollars stammen, herüber.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Ich und du, wir sind Geister Schuhu-schuhuuu!
Mit Bildern von Helmut Kollars
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312180
ISBN-13: 978-3830312185
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Gareth P. Jones: Constable & Toop – Von Geistern empfohlen

Gareth P. Jones: Constable & Toop – Von Geistern empfohlen

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Sam Toop, der Sohn eines Leichenbestatters, wird von Geistern genervt. Er kann sie sehen und so kann er Botschaften überbringen und Testamente finden. Manchmal wird seine Gutmütigkeit allerdings auch gnadenlos ausgenutzt.

Lapsewood ist ebenfalls ein Geist. Bisher hat er im Verwaltungsamt der Geisterbehörde gearbeitet, doch nun geht es hinaus auf die Straße. Er soll im Auftrag der Abteilung für Behausung nach Mitarbeiterin Doris McNally suchen und findet sie auch. Die Schwarze Fäule ist ihr zum Verhängnis geworden. Diese breitet sich aus, wenn Hausgeister aus ihren Häusern verschwinden.

Vor den Häusern mit der Schwarzen Fäule muss man sich in acht nehmen. Doch Sam gerät direkt mit hinein. Ihn interessiert, wohin die Hausgeister verschwinden und wer hier die Fäden zieht.

Es gibt nur einen Weg, die Schwarze Fäule aus den geisterlosen Häusern zu bekommen. Ein neuer Geist muss hinein. Und so geschieht es auch. Nur ziehen diese neuen Geister scheinbar nicht freiwillig ein. Es sind Menschen, die auf mörderische Weise zu Geistern geworden sind. Und das ist nun mal ein Verbrechen, dass die Geisterbehörde nicht dulden kann.

Die schauerliche Geschichte spielt in London am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Autor hat eine interessante Welt geschaffen. Geister sind hier selbstverständlich, allerdings gibt es eben auch Schurkengeister und Geisteraustreiber, die es übertreiben. Nicht jeder bleibt nach dem Tod in dieser Zwischenwelt, sondern nur die, die noch etwas erledigen müssen. London rückt hier in ein ganz anderes Licht. Der Nebel verdichtet sich zusehends.

Der Autor hat allerdings etwas viel in die Geschichte gepackt. Seine Fantasie scheint unermesslich und jede noch so kleine gruselige Idee wurde eingefügt. So ist es auch schwer, die Mitspieler in diesem Drama zu überblicken. Die Handlung zu durchschauen ist nicht einfach und erfordert sehr viel Aufmerksamkeit.

Rezension von Heike Rau

Gareth P. Jones
Constable & Toop – Von Geistern empfohlen
368 Seiten, gebunden
Ueberreuter Verlag
ISBN-10: 3764170174
ISBN-13: 978-3764170172
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Jonathan Stroud: Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe (Band 1)

Jonathan Stroud: Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe (Band 1)

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Lucy Carlyle hat eine Begabung, Geister zu sehen und deren Stimmen zu hören. Es gelingt ihr bei der Agentur Lockwood & Co. eingestellt zu werden. Neben Anthony Lockwood gehört noch George Cubbins zum Team. Alle drei wohnen zusammen in Lockwoods Haus. Hier ist auch die Agentur untergebracht.

Der erste Fall, bei dem Lucy dabei ist, geht gründlich schief. Bei dem Versuch den Geist einer jungen Frau zu bannen, brennt das Haus der Auftraggeberin ab. Die Agentur Lockwood & Co. wird auf Schadenersatz verklagt. Allerdings verfügt Anthony Lockwood nicht über die geforderte Summe und es scheint auch nicht möglich, diese innerhalb der gesetzten Frist von vier Wochen aufzutreiben. Außer – das Geheimnis um die tote junge Frau wird gelüftet und ihr Mörder gefunden. Lucy hat eine Kette der Toten mitgehen lassen, deren Gravur vielleicht ein Hinweis geben kann.

Zu diesem Zeitpunkt kommt unerwartet ein Auftrag herein. Auftraggeber ist der Fabrikant John William Fairfax, der ein Anwesen besitzt, das von Geistern besetzt gehalten wird. Combe Carey Hall hat einige unheimliche Geheimnisse zu bieten, wie George bei seinen Recherchen herausbekommt. Man sollte diesem Ort lieber fern bleiben, denn das alte Anwesen hat schon viele Opfer gefordert. Doch Lockwood hat keine Wahl, denn der Auftraggeber biete an, den Schadenersatz zu übernehmen und damit die Agentur Lockwood & Co. vor dem Ruin zu bewahren.

Zunächst verwendet der Autor viel Zeit darauf, in die Handlung hineinzuführen und den Leser mit den Charakteren bekannt zu machen. Die Agenten der Agentur Lockwood & Co. sind Jungendliche, die über Fähigkeiten verfügen, die Erwachsene nicht mehr haben. Von Geistern und Erscheinungen heimgesuchte Häuser gibt es im ganzen Land in großem Ausmaß und die Hilfeersuchen an Agenturen, die es verstehen, Geister zu bannen, sind zahlreich.

Die Fälle haben es in sich und so werden auch Lockwood, George und Lucy auf eine harte Probe gestellt und mit ihnen natürlich auch der Leser. Das Buch ist gruselig und unheimlich spannend.
Die Ausdrucksweise, derer sich der Autor bedient, trägt dem Rechnung. Das Geheimnisvolle und Unerklärliche ist immer spürbar. Der Leser wird hineingezogen in eine Geschichte voller übernatürlicher Erscheinungen und seltsamer Phänomene. „Die seufzende Wendeltreppe“ macht Lust auf weitere Fälle der Agentur Lockwood & Co. und ist damit ein guter Einstieg in diese als Fortsetzungsreihe angelegte Geschichte.

Rezension von Heike Rau

Jonathan Stroud
Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe (Band 1)
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
432 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570156176
ISBN-13: 978-3570156179
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Ulrike Schweikert: Das Reich der Finsternis – Verwunschen

Ulrike Schweikert: Das Reich der Finsternis – Verwunschen

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Den Geschwistern Mona und Patrick O’Connor stehen sechs Wochen Sommerferien bei ihrer Großmutter in Irland bevor. Die Eltern sind währenddessen auf einer Geschäftsreise nach China. Ashford Castle ist ein etwas unheimlicher Ort, doch die beiden freuen sich auf Abenteuer. Ausgerechnet jetzt stürzt die Großmutter die Treppe hinunter und erleidet einen Beinbruch. Weil deswegen ein Krankenhausaufenthalt ansteht, muss Nachbarin Brenda ab und zu nach den Kindern sehen. Oft sind die beiden allerdings allein. Schnell steht fest, dass etwas Merkwürdiges im Haus vorgeht. Etwas treibt sich hier herum, das beweisen die seltsamen Vorkommnisse, die nicht erklärbar sind.

Später lernen die Geschwister Kylah MacOwen kennen. Das Mädchen wohnt mit ihrem Bruder und dem Großvatter in den Stallungshäusern auf dem Gut. Kylah spricht von geheimnisvollen Unsichtbaren. So recht glauben Mona und Patrick nicht daran, doch bald müssen sie sich eingestehen, dass sie nicht weiter kommen. Es ist, als gehen tatsächlich Geister im Haus um, die nicht eben ungefährlich sind. Kylah behauptet, die Unsichtbaren sehen zu können. Sie glaubt, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, sonst würden sie sich nicht so verhalten, wie sie es im Moment tun. Diesem Rätsel müssen die Kinder also auf die Spur kommen.

Das Buch ist spannend gemacht. Die Leselust wird Kinder ab 10 Jahren schon auf den ersten Seiten packen. Es ist diese unheimliche Stimmung, die die Autorin nach und nach aufbaut. Dabei ist die Geschichte unkompliziert geschrieben. Den Geschehnissen ist also leicht zu folgen. Es wird es wirklich sehr abenteuerlich. Interessant ist auch die Kapitelaufteilung. Jedem Kapitel voran steht eine Seite mit teils mysteriösen Zeichnungen, die zur weiteren Erkundung des Buches einlädt.

„Verwunschen“ ist der Auftakt einer Reihe.“ Es ist ein guter Einstieg, auch wenn die Gefahr nicht gebannt werden kann. Immerhin erfahren die Kinder, worum es geht und was die Ursache für die seltsamen Geschehnisse ist.

Rezension von Heike Rau

Ulrike Schweikert
Das Reich der Finsternis – Verwunschen
Band 1
Illustrationen von Timo Grubing
208 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570154610
ISBN-13: 978-3570154618
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Nicole C. Vosseler: In dieser ganz besonderen Nacht

Nicole C. Vosseler: In dieser ganz besonderen Nacht

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Amber Seemann zählt die Tage bis sie achtzehn ist und sie nach Deutschland zurückkehren kann. Nach dem Tod ihrer Mutter musste sie zu ihrem Vater nach San Francisco ziehen. Der Verlust der Mutter setzt ihr schwer zu, wie sollte es anders sein. Die fremde Umgebung ist auch nicht leicht zu akzeptieren, auch wenn ihr Vater Ted sein Möglichstes gibt, ihr das neue Zuhause so angenehm wie es geht, zu gestalten. In der der Schule gewöhnt sich Amber dann relativ schnell ein. Doch sich in einer so großen Stadt zurechtzufinden, verlangt ihr einiges ab.

Nach einem Überfall flüchtet sie sich in ein verlassenes Haus und kann so ihre Verfolger abschütteln. Das Haus übt eine Faszination aus, die sich kaum beschreiben lässt. Amber fühlt sich sofort hier wohl. Jeden Tag nach der Schule kommt sie nun in das alte, stille Haus, wo sie endlich so etwas wie Ruhe findet. Sie ahnt nicht, dass sie nicht allein ist, bis Nathaniel sich ihr zeigt. Sie hält ihn für einen Obdachlosen, doch in Wahrheit ist er eine verlorene Seele. Dennoch verliebt sie sich in ihn.

Die Geschichte ist überaus anrührend. Amber ist ein sehr verletzlicher und liebevoller Mensch. Sie versucht mit der Trauer um ihre Mutter weiterzuleben, so gut es geht. Vielleicht ist es ihre Fantasie, die sie Geister sehen lässt. Vielleicht ist es Sehnsucht oder ihre Einsamkeit. Aber es gibt noch andere, die wie sie sehen können oder zumindest an Geister glauben und die ihre Freunde werden und sie auffangen. Dieser Prozess wird sehr schön beschrieben im Buch. Die Autorin findet auf eine sensible Art und Weise die richtigen Worte, schreibt voller Gefühl und mit Melancholie. Das beeindruckt sehr.

Die romantische und sehr fantasievolle Geschichte geht zu Herzen. Sie ist auch ein bisschen kitschig, ja. So aber wird sie zu einem sehr intensiven Leseerlebnis. Erzählt wird dabei in zwei Strängen parallel, so dass beide Sichtweisen, die Ambers und die Nathaniels, begreifbar werden und man sich perfekt in beide hinein fühlen kann. Auch am Ende geht der Autorin die Luft nicht aus und so hat die Geschichte einen Schluss, der fast schon zu schön ist, um wahr zu sein.

Rezension von Heike Rau

Nicole C. Vosseler
In dieser ganz besonderen Nacht
576 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 357015534X
ISBN-13: 978-3570155349
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V. K. Ludewig: Ashby House

V. K. Ludewig: Ashby House

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Die Schwestern treffen gerade noch vor dem Ausbruch des Sturms ein. Ein passender Empfang. Ashby House ist unheimlich und nicht gerade komfortabel. Der zweite Stock ist nicht bewohnbar. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. So gut es geht, richten sich die beiden Frauen ein. Aber die Starfotografin Lucille Shalott und ihre Schwester Laura sind freilich anderes gewohnt. Für Lucille, die einen Unfall überstanden hat und nun im Rollstuhl sitzt, soll Ashby House in der der Nähe von St. Just dennoch ein geheimer Rückzugsort sein.

Mit Steerpike kommt ein wirklich gut aussehender Butler ins Haus. Seine Vampirzähne entgehen Laura allerdings nicht. Die nach Mottenkugeln riechende Köchin Rose Marsh sieht aus, wie einem Horrorfilm entsprungen. Ein übergroßer Hund scheint sich zum Bewacher des Hauses aufspielen zu wollen. Doch Laura schließt ihn sofort in ihr Herz.

Der Umgang zwischen den Schwestern ist rüde. Die Stimmung ist dementsprechend. Während Lucille versucht, sich zu erholen, sieht Laura sich im Haus um. In der Bibliothek macht sie einen seltsamen Fund, Kinder betreffend, die einmal hier gelebt haben müssen.
Nächtliche Geräusche, die aus dem zweiten Stock kommen, wecken bald das Interesse von Laura. Zusammen mit Steerpike macht sie sich dorthin auf, um den Geheimnissen des alten Hauses auf die Spur zu kommen. Auch hier gibt es Hinweise auf die einstige Anwesenheit von Kindern, dabei soll keiner des damals hier lebenden Geschwisterpaares Kinder gehabt haben.

In einem scheinbar leeren stockdunklen Raum verschwindet Steerpike spurlos. Nur einer Rettungsaktion Lauras ist es zu Verdanken, dass er aus dem seltsamen Zimmer wieder herausfindet. Er ahnt gar nicht, wie viel Glück er damit hat. Denn wenig später wird Lucille vom Turmzimmer verschluckt. Ihr kann niemand helfen.

Es ist alles beisammen. Ein schauerliches Spukhaus in einer unwirklichen Gegend an der Küste Cornwalls, eine weltberühmte Fotografin, eine ungeliebte Schwester, ein Butler mit Vampirzähnen, eine Köchin, die nach Mottenkugeln riecht, ein riesiger Hund und ein interessanter Mann aus dem Dorf mit undurchsichtigen Absichten, in den Laura sich verliebt. Das hat doch schon mal was!

Man liest auch gut hinein und wird bald gefangen genommen von der doch schon einigermaßen gruseligen Geschichte. Als die Starfotografin dann verschwindet, nimmt die Handlung ordentlich Fahrt auf. Auch weil das Spukhaus nun zeigt, was es zu bieten hat, um seinem Ruf gerecht zu werden.

Was wirklich gut gefällt, ist der Schreibstil des Autors. Hier ist besonders der unterschwellige Humor herauszustreichen, der aber nicht das Gänsehautgefühl überlagert, sonder vielmehr für gute Unterhaltung sorgt. Die Figuren werden mit ein bisschen Ironie betrachtet und müssen einige Seitenhiebe wegstecken. Das trifft vor allem die verwöhnten Schwestern Shalott. Interessant sind auch viele Dialoge, die man auch gut und gerne als Wortgefechte bezeichnen könnte. Es geht also sehr lebendig zu.

Am Ende übertreibt der Autor ein wenig. Die Auflösung des Schauerromans erscheint doch sehr an den Haaren herbeigezogen. So ein Hauch Glaubwürdigkeit sollte doch eigentlich stehen bleiben. Hier ist der Autor dann doch etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Rezensionen von Heike Rau

V. K. Ludewig
Ashby House
320 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213515
ISBN-13: 978-3423213516
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Derek Meister: Das Licht, das tötet – Ghostmaster

Derek Meister: Das Licht, das tötet – Ghostmaster

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Ian und Benjamin sind in einer misslichen Lage. Die beiden werden verfolgt. Sie befinden sich in einem Labor, versteckt in einem geheimen verlassenen Militärstützpunkt an der Ostküste der USA, wo Ians Großvater Harvey Forschungsarbeiten betrieben hat. Ian und Benjamin werden von Zachary Whyte und Tan Björnsdotter gejagt. Beide Jungen haben sich verbarrikadiert. Aber das wird nicht nützen, denn Ian spürt auch die Geister kommen. Das führt dazu, dass auch die Verfolger umdenken müssen. Ian und Benjamin hoffen, verhandeln zu können. Brian Cox braucht beide schließlich lebendig. Doch Tan schießt direkt auf Ian. Die Geister offenbaren eine andere Seite, denn Ian überlebt, auch wenn er es sich nicht erklären kann, offenbar durch die Hilfe der Brane.

Ian und Benjamin entkommen zunächst und können sich zu McArthur retten, der ja für Ians Großvater Harvey arbeitet. Das nächste Ziel steht fest. Harvey ist in den Händen von Brian Cox. Ian und Benjamin müssen ihm helfen und so lassen sie sich von McArthur nach Argentinien fliegen.
Es gelingt Ian Chiyo zu informieren, die mit Kommissar Kenichi nun ebenfalls nach Argentinien kommt.
Während Chiyo und Kenichi auf Ian und Benjamin warten, setzt Kenichi unbemerkt den Helm Hitomi auf. So lockt er das tödliche Licht an. Ian und Benjamin kommen gerade hinzu. Und Ian schafft das Unglaubliche, er stoppt die Hitzewelle und verscheucht die Brane.
Wie es aussieht, kann Ian die Brane steuern. So entwickelt er die Idee diese und Cox, der die Geister für Engel hält, gegeneinander auszuspielen.

Der Einstieg in den 3. Band fällt nicht leicht, gerade auch dann, wenn die Lektüre des 2. schon einige Zeit zurückliegt. Es dauert also, bis man sich wieder zurechtfindet.
Auch der 3. Band ist sehr spannend. Es gibt unglaublich viele Actionszenen. Es kracht und ballert, dass die Fetzen fliegen. Es ist schwer, den Überblick zu behalten.
Die Freundschaft zwischen Ian und Bpm wird auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur, weil sich beide in Chiyo verlieben, sondern auch, weil ihre Meinung über die Brane im Verlauf des Buches immer weiter auseinandergeht.
Auch als Leser will man natürlich wissen, was das Licht nun eigentlich ist und welche Ziele es verfolgt. Hier gibt es Neues.
Auch Brian Cox kommt dem Geheimnis immer mehr auf die Spur. Aber er verfolgt ganz eigene Ziele, die einem dem Atem stocken lassen, und die ihn blind machen für das Entscheidende.

Nur Ian ist in der Lage genauer hinzuschauen und sich zu öffnen für diese seltsamen Geister. So entzweit er sich deswegen auch noch mit Benjamin. Und das, obwohl die beiden Blutsbrüter sind.
Benjamin verändert sich stark. Was daran liegen mag, dass auch er die Brane nun sieht, weil er den Mut hatte, ein dafür entwickeltes Serum auszuprobieren. Auch davon wird die Handlung getragen. Nur allzu Menschliches spielt eine große Rolle in der Entscheidungsfindung, die schließlich zum überraschenden Ende führt. Das fehlgeschlagene Experiment hat wirklich weitreichende Folgen. Es ist ein glaubwürdiger, ein guter Abschluss.

Rezension von Heike Rau

Derek Meister
Das Licht, das tötet – Ghostmaster
432 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785562640
ISBN-13: 978-3785562642
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