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Schlagwort: Geister

Kate Logan: Nicht alle Geister lieben mich

Kate Logan: Nicht alle Geister lieben mich

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Nach einem Krankenhausaufenthalt kommt Sam wieder zum Crowley-Anwesen. Sie will die Spuren verwischen, die von dem Mord an Adrian Crowley geblieben sein müssen. Zwar hat die junge Frau aus Notwehr gehandelt, die wahren Umstände ihrer Tat sollten aber besser im Dunkeln bleiben. Es deutet allerdings nichts mehr auf das dramatische Geschehen hin.
Auch Nicholas, der ganz plötzlich auftaucht, kann sich die Sache nicht erklären. Ein wenig Atem von Sam macht es dem Geist möglich sich für eine Weile zu materialisieren. Weiter unterhalten können sich die beiden allerdings nicht. Fremde tauchen auf. Dass die drei Personen zum „Zirkel des Blauen Mondes“ gehören, genau wie einst Adrian, können beide nicht wissen. Die Einbrecher sind auf der Suche nach Büchern und Kultgegenständen.

Die Umstände des Mordes kennen außer Sam und Nicholas niemand. Sam tut alles, damit das auch so bleibt. Sie bewahrt Stillschweigen, hält an einer ausgedachten Geschichte fest, die keinen Verdacht wecken sollte.
Doch Sheriff Ed Travis weiß einiges mehr, als Sam glaubt. Er ist es, der die Bücher in seinen Besitz gebracht hat. Ed glaubt nicht an Geister. Nur so ist es zu erklären, dass er ein Ritual ausprobiert. Mit dramatischen Folgen, die für ihn nur nicht gleich ersichtlich sind.
Als Jim Henderson auf dem Friedhof zu Tode kommt, wird klar, dass außer Nicholas noch mindestens ein anderer Geist unterwegs ist. Henderson ist keinen natürlichen Tod gestorben, wie man zunächst glaubt. Vielmehr ist ihm der Atem gestohlen worden.

„Nicht alle Geister lieben mich“ ist die Fortsetzung von „Der Geist, der mich liebte“. Man steigt nun direkt in die laufende Handlung ein. Geschickt eingefügte Rückblicke und Hinweise sorgen dafür, dass man sich an den ersten Band schnell wieder erinnert.

Auch diesmal geht es wieder sehr turbulent zu. Eine spannende Szene reiht sich an die nächste, richtig gruselig wird es aber erst im letzten Drittel des Buches. Leider ist die schwärmerische Liebe zwischen Sam und Nicholas nicht mehr so deutlich spürbar. Das fehlt sehr. Die Beziehung wird aber auch von dem Paar selbst infrage gestellt. Das macht schon einiges an romantischen Träumen kaputt, da beide eben realistischer denken. Nicholas tritt nun viel mehr wie ein Geist auf und bleibt über lange Strecken unsichtbar.

Eine wirklich interessante Persönlichkeit ist Sheriff Ed Travis. Wenn er die Handlung bestimmt, wird es wirklich spannend. Manchmal stiehlt er Sam direkt die Rolle. Er glaubt nicht an Übersinnliches und so ist es interessant zu sehen, wie er eines Besseren belehrt wird.

Alles in allem ist die Fortsetzung zufriedenstellend. Die Geschichte ist flüssig zu lesen und unterhält auch gut. Die Handlung wird zum Ende hin gut aufgelöst, so dass man auch mit dem Abschluss des Buches einverstanden sein kann.

Rezension von Heike Rau

Kate Logan
Nicht alle Geister lieben mich
365 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 978-3800056064
ISBN-13: 3800056062
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Ursula Isbel: Der Zauber von Ashgrove Hall

Ursula Isbel: Der Zauber von Ashgrove Hall

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Das ehemalige Jagdschloss steht abgelegen in den Highlands. Es gehört Lilibeth, einer Freundin von Tante Thisbe, die sich allerdings nur einige Wochen im Jahr in Ashgrove Hall aufhält. Merle und Anders können ihren Sommeraufenthalt dort also ganz allein genießen. Tatsächlich ist das Anwesen längst dem Verfall preisgegeben, auch wenn ein Verwalter und eine Gärtnerin sich um das Nötigste kümmern. Die Natur ist dabei, sich das Grundstück zurückzuerobern.

Dennoch richten die Geschwister sich, so gut es geht, häuslich ein. Dass es ein Haus der Geister sein soll, so wie Tante Thisbe behauptet hat, bleibt ihnen nicht verborgen. Merle spürt Unerklärliches.

Am See Loch Ash lernen die beiden Bronwen und Kyle kennen. Sie leben am Ende des Sees im Haus „The Briar“. Bronwen erzählt die Geschichte des verschwundenen Mannes. Alan Campbell, der Gefährte Bonnie Prince Charlies, der an dessen Seite in Culloden kämpfe. Nach der Niederlage floh der Prinz mit einigen Gefährten. Was mit Alan Campbell geschah, der sich verwundet in Ashgrove Hall versteckte, weiß man nicht.

Während Anders die Sprachenschule besucht, hat Merle Zeit zum Herumstreifen. Sie versucht, hinter den Sinn ihrer geheimnisvollen Träume zu kommen. Sie spürt die Gegenwart von Alan Campbell, hört die verschiedenen Versionen der Geschichten, die man über ihn erzählt. Die Gärtnerin Daisy Westmacott glaubt gar, Alan könnte sich zu den Feen geflüchtet haben. Bald zieht Merle sogar das in Erwägung. Es geschehen doch zu viele unheimliche Dinge, die sie sich nicht erklären kann. Auch die Ähnlichkeit des Porträts von Alan Campell mit Kyle Buchanan entgeht ihr nicht. Und bald hat Merle nur noch einen Wunsch. Sie will das Rätsel um das Verschwinden von Alan Campbell aufklären, auch wenn sich schon abzeichnet, dass dieses Unterfangen nicht ganz ungefährlich werden wird.

Es ist ein ganz zauberhaftes Buch. Die Hintergrundgeschichte ist spannend und geheimnisvoll. Merle hat einen Sinn für unerklärliche Phänomene. Sie wird als sehr feinfühlige junge Frau dargestellt. Ihr Mut bringt die Geschichte voran.
Die Kulisse, dieses alte, fast schon verfallene Haus mit dem riesigen zugewucherten Garten hat trotz ihrer Unheimlichkeit etwas traumhaft Schönes.

Die Geschichte wird von einer geisterhaften Stimmung getragen. Man gruselt sich, aber es ist ein noch angenehmes Gruseln. Man kann das Buch auch Abends lesen, ohne befürchten zu müssen, nicht einschlafen zu können.

Dem Leser wird von Anfang an ein wenig mehr offenbart. Gleich zu Beginn des Buches geht es zurück in der Zeit und man erfährt etwas von Alan Campbells Schicksal. Man darf also gespannt sein, inwieweit Merle die Geschichte aufdecken und herausbekommen wird, was wirklich mit Alan geschah.

Diese angenehm gruselige Grundstimmung wird um die Komponente Romantik ergänzt. Merle verliebt sich in Kyle und Anders in Bronwen. Aber wie das so ist, mancher Traum von der Liebe erfüllt sich, mancher nicht.

Die Schreibweise der Autorin gefällt gut. Man kann mühelos folgen und miträumen. Diese ganz besondere Spannung, keine actionreiche, sondern die, die aus der einzigartigen Stimmung heraus entsteht, begeistert.

Rezension von Heike Rau

Ursula Isbel
Der Zauber von Ashgrove Hall
255 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800055724
ISBN-13: 978-3800055722
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Derek Meister: Ghostfighter – Das Licht, das tötet

Derek Meister: Ghostfighter – Das Licht, das tötet

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Ian glaubt nicht, dass sein Großvater tot ist. Vielmehr denkt er, dass dieser 1967 untergetaucht ist. Die Nachricht, die der Großvater in der alten Taschenuhr versteckt hat, deutet darauf hin. Doch für Ian und seinen Freund Benjamin, Bpm genannt, ist die Nachricht ein Rätsel, das erst entschlüsselt werden muss. Doch schon bald wissen die beiden, wo sie mit ihrer Suche beginnen müssen: in Montauk im Bundesstaat New York. Zwar bedeutet dies, einen Langstreckenflug von London aus unternehmen zu müssen, aber nur dort können die Freunde versuchen eine bisher nicht zu knackende Zahlenkombination zu entschlüsseln.
Am Zielort angekommen finden Ian und Benjamin tatsächlich weitere Hinweise. Sie landen schließlich in einem heruntergekommen Uhrenladen und hoffen dort Weiteres zu erfahren. Die Jungen ahnen nicht, dass sie von McArthur und seinem Sohn erwartet werden. Scheinbar sind sie in eine Falle gegangen, denn sie werden überrumpelt und eingesperrt. Ian sieht auch noch eines dieser Geistwesen. Bald werden die Jungen an einen Strand gebracht. Sie erfahren, dass die rätselhafte Nummer, die sie entschlüsseln wollten, eine Losung ist. Ian und Benjamin werden befragt. Es kommt zu einer Auseinandersetzung. Nichts entwickelt sich so, wie es soll.

Ob Ian seinen Großvater doch noch findet, soll hier nicht verraten werden. Was die Spannung betrifft steht dieser zweite Teil der Geschichte nach „Ghosthunter: Das Licht das tötet“ in nichts nach. Der Erzählstrang um Ian und Benjamin ist sicher der wichtigste. Allerdings wird die Geschichte auch noch von anderen Seiten beleuchtet. Der Autor geht in der Zeit zurück und so erfährt man von den Forschungsarbeiten, dem Philadelphia-Experiment, an denen Ians Großvater beteiligt gewesen ist und dass die Geister, wie Ian die merkwürdigen, tödlichen Lichterscheinungen nenn, auf den Plan gerufen hat. Ebenfalls in den Focus rückt ein junges Mädchen, dass mit Hilfe eines von ihrer Großmutter entwickelten Helms die Geister sehen kann.
Ein Hin und Her zwischen Jägern und Gejagten entsteht. Als Leser wird man die ganze Zeit fantastisch unterhalten. Vieles, das im ersten Band noch völlig rätselhaft geblieben ist, wird ein Stück weit aufgeklärt. Immer klarer wird, welch gefährliches Erbe, Ian angetreten hat.
Das Ende kommt wieder schlagartig. Statt sofort weiterzulesen zu können, wie man es am liebsten möchte, muss man sich nun erst einmal in Geduld üben, bis das nächste Buch erscheint.

Rezension von Heike Rau

Derek Meister
Ghostfighter – Das Licht, das tötet
436 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785562632
ISBN-13: 978-3785562635

Michelle Lovric: Melodie der Meerjungfrauen

Michelle Lovric: Melodie der Meerjungfrauen

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Die elfjährige Teodora ist zusammen mit ihren Adoptiveltern nach Venedig gekommen. Die Reise hat einen ernsten Hintergrund. Venedig ist in Gefahr und so sind viele Wissenschaftler zur Rettung angereist.
In einer venezianischen Buchhandlung geschieht Teodora ein Missgeschick. Beim Stöbern in den Büchern fällt ihr eines aus der oberen Regalreihe auf den Kopf. Zunächst scheint es, als sei Teodora nichts passiert. Sie bekommt sogar zum Trost das seltsame Buch geschenkt. Doch bald geht es ihr gar nicht mehr gut und sie muss sogar ins Krankenhaus. Obwohl sie sich besser schonen sollte, liest sie im Buch. Es erscheint Teodora, als sei es für sie persönlich geschrieben worden. Sie wird in ein Geheimnis eingeweiht.
Dann passiert in der Nacht etwas, dass sie sich nicht erklären kann. Sie hat keine Ahnung, wie sie auf den Friedhof gekommen ist. Für ihre Eltern gilt Teodora als vermisst. Sie können ihre Tochter weder sehen noch hören.
Das seltsame Buch, das zu ihrem Begleiter geworden ist, hat sie „zwischen-die-Welten“ der Stadt gebracht. Doch Teodora fürchtet, gestorben zu sein. Von einer Meerjungfrau erfährt sie, dass sie eine Prophezeiung zu erfüllen hat. Damit beginnt für Teodora ein Abenteuer, dass schrecklicher nicht sein könnte und dass sie wohl nie vergessen wird.

Es ist, als würde man mit dem Buch in einen märchenhaften Traum eintauchen. Doch bald wird daraus ein Albtraum, wie er schlimmer nicht sein könnte. In der Geschichte steckt ein historischer Kern. Was Dichtung und was historisch überliefert, kann man im Anhang nachlesen. Das Thema ist allerdings ganz und gar nicht für Kinder geeignet. Lebende Tote und andere Schreckgestalten bestimmen das Geschehen. Die Schlacht zwischen Gut und Böse um Venedig könnte grausamer nicht sein. Es gibt zu viele Szenen, die Entsetzen hervorrufen.
Ein Gefühl für die Hauptperson Teodora zu entwickeln, fällt schwer, weil man keine Chance hat, sie richtig kennen zu lernen.
Die Geschichte ist im negativen Sinne fantasievoll und knallbunt. Die Autorin hält sich kein bisschen zurück. Es ist keine Vergnügen, diese zu lesen. Auch wenn das Zauberbuch wie ein roter Faden fungiert, ist es schwer, den Überblick zu behalten.
Man muss ein gewisses Alter haben, um dieses Buch verkraften zu können.

Rezension von Heike Rau

Michelle Lovric
Melodie der Meerjungfrauen
Aus dem Englischen von Barbara Abedi
510 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3785568703
ISBN-13: 978-3785568705

Diane Meur: Die Lebenden und die Geister

Diane Meur: Die Lebenden und die Geister

Das Herrenhaus auf einem Gut in Galizien, dem kleinen Marktflecken Grynow, ist etwas ganz Besonderes. Es hat Augen und Ohren und kann erzählen, was in seinem Inneren vor sich geht. Zwar hat es ein Herz aus Stein, doch es lebt für seine Bewohner und ist gleichermaßen von ihnen abhängig.

Erzählt wird die Geschichte der Familie Zemka. Josef Zemka ist der Gutsverwalter des Barons von Kotz. Sein gesellschaftlicher Aufstieg nimmt seinen Anfang, als die Tochter des Barons schwanger von ihm wird. Im Sommer 1821 findet die Hochzeit statt, auch wenn die Ungleichheit des Brautpaares als anstößig empfunden wird. Die erste Tochter kommt als angebliche Frühgeburt zur Welt. Dennoch triumphiert Jozef. Zumal Baron und Baronin sich weitere Schmach ersparen und nach Wien zurückkehren.
Jozef arbeitet hart, hält das Gut am Laufen und vergrößert die Zuckerfabrik seines Vaters. 1829, nach dem Tod der Baronin und des Barons, erbt Jozef das Gut. Er steigt vom Verwalter zum Gutsbesitzer auf. Die Ponarskis, Jozef ist ein Nachkomme des Grafen Ponarski, sind zurück.
Doch Hindernisse stellen sich Jozef in den Weg. Seine Frau bekommt nur Töchter. Es ist kein Erbe für sein Lebenswerkes in Sicht. Es bleibt Jozef nur eins. Er muss seine älteste Tochter Maria mit dem Sohn seines Bruders verheiraten. Doch Jeans politisches Engagement läuft ihm zuwider. Gesellschaftliche und politische Umbrüche bestimmen dennoch bald auch das Leben auf dem Gut.

Die Familiensaga umreißt das Schicksal der Familie Jozef Zemkas über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren. Erzählt wird diese Geschichte aus der Sicht des Gutshauses, das die Zeiten überdauert. Das ist natürlich eine erstaunliche Perspektive, zumal das Hause sehr menschliche Züge zeigt und mit seinen Bewohnern mitfühlt. Dennoch ist sein Blick eingeschränkt. Weder hat es seine Augen und Ohren überall, noch kann es seine durch den Standort bestimmten Grenzen überwinden. Genau wie seine Bewohner altert das Haus. Die vielen Jahrzehnte setzen ihm zu.
Die Familiengeschichte ist beeindruckend. Aufstieg und Fall der Familie Zemka werden auf sehr persönliche Art und Weise beschrieben. Die Zeiten wandeln sich. Das erlebt man als Leser hautnah mit. Man ist beeindruckt von den Einblicken, die man erhält. Jozef hat seinen Aufstieg genau geplant. So ganz durchsetzen, kann er seine Vorstellungen jedoch nicht. Die Mitglieder seiner Familie lassen sich nur eingeschränkt manipulieren. Der Leser wird hineingezogen in eine familiäres Drama, das schließlich zum Fall der Familie führt. Die guten Zeiten auf dem Gut gehen zu Ende. Manch einer gibt sich geschlagen, andere geben ihre Hoffnung nicht auf. Große Gefühle kommen zum Tragen. Und auch, wenn das Gutshaus zwischendurch einmal die Augen schließt, da das Alter ihm zu schaffen macht oder die Geister, man wird von den Geschehnissen in den Bann gezogen.

Rezension von Heike Rau

Diane Meur
Die Lebenden und die Geister
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller
524 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN: 978-3312004485

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