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Schlagwort: Isabel Abedi

Lola Löwenherz

Lola Löwenherz

Lola ist seit einer Woche die stolze Besitzerin eines Kätzchens. Leider ist Schneewittchen keine Schmusekatze. Immer versteckt sie sich. Heraus kommt sie nur zum Fressen oder wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Lola ist sehr traurig darüber, dass das Kätzchen sich nicht streicheln lässt.
In der Schule sieht es auch nicht so gut aus. In Mathe schreibt Lola wieder eine sechs. Außerdem steht der Schulwechsel kurz bevor. Wenigstens wird sie die neue Schule gemeinsam mit ihrer Freundin Flo besuchen können.
Lina hat ganz andere Sorgen, ihr Opa ist schwer krank. Da braucht sie jetzt Lolas Trost.
Annalisa hat zu ihrem Geburtstag, zu dem Lola nicht eingeladen war, ein Katzenbaby geschenkt bekommen. Nun muss Lola sich anhören, wie lieb das Kätzchen ist. Ihres lässt sich dagegen nicht mal mit „Katzenknusperspaß“ locken. Omas Buch „Geheimtipps für Kätzchenbesitzer“ hilft auch nicht weiter.
Als ein Zirkus im Viertel Halt macht, lernt Lola eine kleine Ziege kennen. Sie erfährt, das diese sich nicht dressieren lässt und deswegen immer angebunden auf der Wiese steht.
Aber nun muss erst einmal die neue Schule kennen gelernt werden. Es ist Tag der offenen Tür. Die Schule gefällt Lola. Überhaupt wendet sich alles zum Besseren. Alex ruft endlich an. Lola hat schon ewig auf seinen Anruf gewartet.
Dann läuft das scheue Kätzchen weg und sucht sich einfach ein neues Zuhause. Was soll Lola da nur machen?

Lola ist ein ganz normales Mädchen. Jedes Kind kann sich sicher gut mit ihr identifizieren. Sie hat ihre Sorgen und Nöte wie jeder andere. Die Geschichte ist dem Leben entnommen und sehr realistisch. Beschrieben wird also Lolas Alltag zu Hause und in der Schule. Dabei geht es manchmal sehr turbulent zu, manches stimmt aber auch nachdenklich. Man lacht mit Lola, wenn ihr Lustiges passiert und man fühlt mit ihr, wenn sie traurig ist.
Lola ist ein liebenswertes Mädchen mit sehr viel Fantasie, man kann nur staunen, was sie sich in ihren Träumen so alles ausdenkt. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben, setzt sich ein für die Dinge, an die sie glaubt. Auch dass sie ein großes Herz für Tiere hat, beweist sie in diesem Band.

Der Schreibstil der Autorin gefällt gut. Die Geschichte lässt sich gut verfolgen. Die große Schrift erleichtert das Lesen. Es gibt sogar einige schwarz-weiße Illustrationen. Gut ist es, wenn man die vorangegangenen Bände kennt. Die Autorin bezieht sich immer wieder darauf. Das Buch ist weitgehend in sich abgeschlossen und doch ist das Ende offen, so dass man sich sicher auf ein weiteres Buch mit Lola freuen darf.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Lola Löwenherz
Band 5
Illustrationen von Dagmar Henze
283 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785556740
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Isabel Abedi: Whisper

Isabel Abedi: Whisper

Noas Mutter Kat, eine berühmte Schauspielerin, hat das Haus auf dem Land gemietet, ohne es vorher zu besichtigen. In dem 500 Jahre alten Gebäude will sie zukünftig die Ferien mit Noa und Gilbert, dem sie freundschaftlich verbunden ist, verbringen. Das Fachwerkhaus ist ziemlich heruntergekommen. Doch ein junger Mann aus dem Dorf wird beim Renovieren helfen. David leistet ganze Arbeit und macht seine Sache von Anfang an gut. Ausgerechnet er ist es, der angeregt von Gilbert vorschlägt, mit Hilfe eines Spiels, die Geister anzurufen. Es scheint tatsächlich zu funktionieren. Und als Kat und Gilbert den Raum verlassen, spielen Noa und David allein weiter. Wieder bekommen sie Kontakt. Ein Mädchen namens Eliza kommt aus dem Geisterreich zu ihnen und behauptet, vor 30 Jahren auf dem Dachboden ermordet wurden zu sein. Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass auf dem Boden etwas Schreckliches passiert sein muss. Welche dunkle Vergangenheit liegt nur über dem Haus? Wenn wirklich ein Mord geschehen ist, dann läuft der Mörder noch frei herum. Noa will der Sache auf den Grund gehen. Doch die Geschichte scheint sich zu wiederholen und bald ist auch Noa in ernster Gefahr.

Vom Thema her ist die Geschichte sicherlich nicht neu. Aber die Autorin überzeugt mit einer gelungenen Umsetzung. Immer unheimlicher und beängstigender wird die Geschichte, bis man sich einer ordentlichen Gänsehaut nicht mehr erwehren kann. Die Autorin schafft eine perfekt passende Stimmung. Aber es geht um mehr als den alten unaufgeklärten Mord. Es geht auch um eine sehr konfliktreiche Mutter- und Tochterbeziehung und um die erste große Liebe zwischen Noa und David. Diese Mischung macht das Buch gerade für Jugendliche so fesselnd. Die Frage nach dem Mörder beschäftigt sehr. Die Dorfbewohner geben sich betont unwissend, wollen nichts offenbaren. Und doch muss einer von ihnen der Täter sein. Nach und nach entwickelt sich ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Katz- und Mausspiel. Immer wieder glaubt man etwas zu ahnen und doch ist das Ende sehr überraschend.

Über die Autorin:
Isabel Abedi, Jahrgang 1967, hat 13 Jahre als Webetexterin gearbeitet. Inzwischen hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Whisper
275 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Arena Verlag, Würzburg
ISBN: 3-401-05369-8
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Unter der Geisterbahn

Unter der Geisterbahn

Es ist Halloween. Die Lehrerin Frau Anders ist mit ihrer Klasse in den Fantasiapark gefahren. Lorenzo ist die ganze Sache nicht geheuer, obwohl er sich als Skelett verkleidet, schon einigermaßen wohl fühlt. Doch beim Gedanken an die bevorstehende Geisterbahnfahrt wird ihm doch mulmig. Ausgerechnet mit Dina Großmaul, die heute als Blutige Gräfin verkleidet ist, soll er fahren und dann auch noch in Wagen Nummer 13.
Zunächst glauben Dina und Lorenzo an einen coolen Trick, als sie den Putzteufel mit Eimer und Schwamm sehen, der den Schwarzmagier einfach wegputzt. Doch als der Putzteufel einen Teil vom Wagen verschwinden lässt und dann die Kinder direkt angreift, wird es brenzlig. Zum Glück ist Antonella zur Stelle. Das Geistermädchen schafft es, die beiden zu retten. Doch der Notausgang führt nicht hinaus, sondern in das Land unter der Geisterbahn, genannt Gravalon.

Dina und Lorenzo lernen die Familie des Feuergeistermädchens Antonella Fosfera von Rodenburg kennen und Antonellas Mutter Momsy Aqua, einen Wassergeist und ihren Vater, Pavarotti genannt, ein Verschwindegeist. Zur Familie gehört auch Baby Achmed, ein Flaschengeist und Höllenhund Fips. Nicht unerwähnt bleiben sollte das Ohr, welches zu Antonellas Großvater gehört, einem Klopfgeist. Der Rest von ihm lebt im Keller. Dann sind da noch ihr Freund Vampir Lord Rasputin von Radovicchio und sein Vater Lord Corvin von Radovicchio.

Gravalon ist in ernsten Schwierigkeiten. Orkula hatte einst eine Armee von Putzteufeln erschaffen und gegen ihre Schwester Erdmute ausgesandt. Sie sollten ihr Schloss wegputzen. Dann war Orkula erkrankt. Nun schafft sie es nicht mehr, die Putzteufel wieder wegzuhexen. Die Hexe, die unter einem unglaublichen Schluckauf leidet, muss unbedingt geheilt werden. Doch wie? Dina hat eine Idee. Sie meint, man müsste Orkula nur tüchtig erschrecken. Und da die Hexe nichts mehr fürchtet als Menschenmädchen, werden Dina und Lorenzo ausgeschickt, die Hexe zu finden und mit einem ordentlichen Schreck zu heilen. Auf dieser abenteuerlichen Reise werden sie begleitet von Antonella, Rasputin, Baby Achmed, Dschinn Finn und Dinas lebendig gehexter Stofffledermaus Fledi.

Die Geschichte ist sehr originell und wahnsinnig komisch. Die Autorin zieht alle Register und übertreibt dabei leider ein bisschen. Zu viele seltsame Horrorgestalten betreten die Bühne. Als ein siebenköpfiger Drache, Rumpelstilzchen oder der Froschkönig auftreten, wundert man sich schon nicht mehr. Auch die Reise durch die Gelächterschlucht, Feuerland, den Wald der tausend Augen, Skelettland und das Flori-Colori-Gebiet wirkt etwas in die Länge gezogen. Dabei läuft die Uhr. Die Putzteufel sind eifrig am wegputzen. Trotzdem, das Buch ist spannend, ein bisschen gruselig und manchmal auch bauchkribbelnd ekelhaft, wie beim ohrenschmalzbesetzten Ohrrakel oder bei den massenweise grellgrünen Schleim niesenden Riesen beispielsweise. Ein Wechselbad für die Gefühle. Lustig ist dieser dicke Dschinn Finn mit seinem Sprachfehler. Es macht Spaß zu raten, was er denn nun eigentlich sagen will.
„Unter der Geisterbahn“ ist ein Buch für alle, die verrückte Fantasy mit schrägen Charakteren mögen und davon nicht genug kriegen können.

Über die Autorin:
Isabel Abedi, Jahrgang 1967, hat 13 Jahre als Webetexterin gearbeitet. Inzwischen hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Unter der Geisterbahn
352 Seiten, gebunden
ab 10 Jahre
Loewe Verlag, Bindlach
ISBN: 3-7855-5344-7
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Imago – Die geheime Reise

Imago – Die geheime Reise

Die 12jährige Wanja lebt bei ihrer Mutter. Ihren Vater kennt sie nicht. Dass die Mutter nicht bereit ist, über ihn zu sprechen, betrübt das Mädchen sehr.
Wanja kann es kaum glauben, als der Radiowecker ihr mitten in der Nacht eine Ankündigung macht. Die Stimme einer Frau lädt sie ein in die Ausstellung „Vaterbilder“. Die Ausstellung ist nur für eingeladene Kinder bestimmt, befindet sich in einem Raum der Kunsthalle, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Viele Bilder gibt es hier, doch nur von einem fühlt Wanja sich magisch angezogen. Durch das Bild wird ihr für einige Male für eine bestimmte Zeit der Zutritt in eine andere Welt namens Imago ermöglicht. Ein Zirkus ist hier Zuhause und Wanja fühlt sich sofort wohl an diesem Ort. Zu ihrem Erstaunen zieht das Bild auch Mischa magisch an, einen Jungen, der in die gleiche Schule wie Wanja geht. Besonders zum Akrobaten Taro fühlt Wanja sich hingezogen. Es wäre schön, wenn ihr Vater so wäre wir er. Die Idylle an diesem verzauberten Ort trügt jedoch. Ein schwarzer Vogel verbreitet Angst und Schrecken. Nach jedem Angriff wird er größer und bedrohlicher.

Die Geschichte spielt sowohl in einer realen, als auch in einer fantastischen Welt. Wanja und Mischa lernen sich erst im Zirkus richtigen kennen. Beide verbindet die Probleme mit ihren Vätern. Wanja kennt ihren nicht und Mischas Vater ist Alkoholiker. Die Welt Imago ist also eine Art Zuflucht für die Kinder. Doch auch hier müssen sie sich ihren Sorgen und Ängsten stellen. Ein wenig wundert man sich allerdings, wie selbstverständlich die Kinder diese andere Welt nehmen. Sie hinterfragen kaum und zweifeln nicht. Immer wieder treten sie ihre Reise nach Imago an, auch als es zunehmend gefährlicher wird. Aber Wanja und Mischa entwickeln sich weiter, lernen, dass sie ein Recht darauf haben, zu erfahren, wo ihre Wurzeln sind. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen. Die Autorin vermittelt diese Entwicklung auf dem Weg zum Erwachsenwerden sehr bildhaft. Die eigentlich unwirkliche Stimmung im Zirkus wird sehr spannend dargestellt. Von den Geschehnissen dort wird man in den Bann gezogen. Aber auch die Atmosphäre zu Hause mit allen Sorgen und Nöten wird gut nachvollziehbar gezeichnet. Die Autorin hat mit ihrer Geschichte ein wichtiges Thema einfühlsam umgesetzt.

Über die Autorin:
Isabel Abedi, Jahrgang 1967, hat 13 Jahre als Webetexterin gearbeitet. Inzwischen hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg. „Imago – Die geheime Reise“ ist ihr erster Jugendroman.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Imago – Die geheime Reise
404 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Arena Verlag Würzburg
ISBN: 3-401-05572-0
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