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Schlagwort: Kinder

Richard Russo: Diese alte Sehnsucht

Richard Russo: Diese alte Sehnsucht

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Familienleben und anderes…

Wieder kann man mit diesem Roman einen hervorragenden amerikanischen Schriftsteller entdecken. Richard Russo gilt als herausragendes Erzähltalent, und den Beweis liefert er mit seinem Roman über ein Ehepaar im Kontext zu ihren Herkunftsfamilien.

Griffin und Joy sind die Hauptprotagonisten, deren Ehe und Familienleben sich Prüfungen aller Art ausgesetzt sieht.

Griffin ist ein glückloser Drehbuchbuchautor und Professor an einem kleineren College im mittleren Westen der USA. Cape Cod ist Ort heimlicher Sehnsüchte und Ferienerinnerungen von Griffin, der sogar ein Drehbuch nach der frühen Ferienbegegnung mit der Familie Brown schreiben will.

Jetzt ist er Mitte fünfzig und hat den undankbaren Auftrag seiner Eltern, ihre Asche ins Meer zu streuen! Aber nicht zu nah beieinander!

Während der ganzen Erzählung drehen sich Griffins Gedanken um die Liebe zwischen Eltern, Kind, Geliebter und Ehefrau.

Joy entstammt einer wohl angesehenen Ehe mit zahlreichen Geschwistern. Die Ehe ihrer Eltern war glücklich, – aber war sie das wirklich?

Griffin hingegen hatte Professoreneltern, die sich trennten als er älter wurde. Er weiß nie, ob sie sich nicht seinetwegen scheiden ließen, denn Kinder mochten sie gar nicht so gerne. Er wuchs ohne Geschwister aber mit umso mehr Sehnsucht nach Gesellschaft Gleichaltriger auf.

Bildet die Erinnerung an frühere Jahre einen Teil der Erzählung, so ereignen sich später slapstickgleich mehr oder weniger verunglückte Familientreffen bei diversen Hochzeiten. Bei den zu überwindenden Schwierigkeiten spielen zukünftige Schwiegereltern keine geringe Rolle. Die Ehe von Griffin und Joy ist zu Beginn sehr glücklich. Nach Jahren aber zeigen sich Abnutzungserscheinungen. Innerhalb eines Jahres nimmt die Ehe der beiden schließlich ernsthaften Schaden, denn über dreißig Jahre Eheleben haben ihre Spuren hinterlassen.

Glück kann fließend in Enttäuschung übergehen.

In teils melancholischen und teils naiv abwartenden Betrachtungen bietet Griffin mit seinen Reflexionen Einblicke in Familienleben, wie man sie überall auf der Welt antreffen kann. Durch die Komik neben der Tragik mit amüsanten und witzig vorgetragenen Bildern aus dem Leben von Joy und Griffin zeigt sich, dass Eheleben glücklich und entsagungsvoll sein kann, einmal für den einen und ein anderes Mal für den anderen zweier Partner. Melancholie, Nachdenklichkeit, Humor und Liebe zählen in diesem Buch. Man liest es angeregt und mit Gewinn.

Richard Russo weiß zu unterhalten, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Bis zuletzt bleibt man in Erwartung der Wechselfälle des Lebens für dieses eindrucksvolle Paar und hofft, dass alles gut enden möge!

Richard Russo
Diese alte Sehnsucht
348 Seiten, broschiert
Dumont Buchverlag, Februar 2012
ISBN-10: 3832161848
ISBN-13: 978-3832161842
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Ulrike Schweikert: Das Reich der Finsternis – Verwunschen

Ulrike Schweikert: Das Reich der Finsternis – Verwunschen

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Den Geschwistern Mona und Patrick O’Connor stehen sechs Wochen Sommerferien bei ihrer Großmutter in Irland bevor. Die Eltern sind währenddessen auf einer Geschäftsreise nach China. Ashford Castle ist ein etwas unheimlicher Ort, doch die beiden freuen sich auf Abenteuer. Ausgerechnet jetzt stürzt die Großmutter die Treppe hinunter und erleidet einen Beinbruch. Weil deswegen ein Krankenhausaufenthalt ansteht, muss Nachbarin Brenda ab und zu nach den Kindern sehen. Oft sind die beiden allerdings allein. Schnell steht fest, dass etwas Merkwürdiges im Haus vorgeht. Etwas treibt sich hier herum, das beweisen die seltsamen Vorkommnisse, die nicht erklärbar sind.

Später lernen die Geschwister Kylah MacOwen kennen. Das Mädchen wohnt mit ihrem Bruder und dem Großvatter in den Stallungshäusern auf dem Gut. Kylah spricht von geheimnisvollen Unsichtbaren. So recht glauben Mona und Patrick nicht daran, doch bald müssen sie sich eingestehen, dass sie nicht weiter kommen. Es ist, als gehen tatsächlich Geister im Haus um, die nicht eben ungefährlich sind. Kylah behauptet, die Unsichtbaren sehen zu können. Sie glaubt, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, sonst würden sie sich nicht so verhalten, wie sie es im Moment tun. Diesem Rätsel müssen die Kinder also auf die Spur kommen.

Das Buch ist spannend gemacht. Die Leselust wird Kinder ab 10 Jahren schon auf den ersten Seiten packen. Es ist diese unheimliche Stimmung, die die Autorin nach und nach aufbaut. Dabei ist die Geschichte unkompliziert geschrieben. Den Geschehnissen ist also leicht zu folgen. Es wird es wirklich sehr abenteuerlich. Interessant ist auch die Kapitelaufteilung. Jedem Kapitel voran steht eine Seite mit teils mysteriösen Zeichnungen, die zur weiteren Erkundung des Buches einlädt.

„Verwunschen“ ist der Auftakt einer Reihe.“ Es ist ein guter Einstieg, auch wenn die Gefahr nicht gebannt werden kann. Immerhin erfahren die Kinder, worum es geht und was die Ursache für die seltsamen Geschehnisse ist.

Rezension von Heike Rau

Ulrike Schweikert
Das Reich der Finsternis – Verwunschen
Band 1
Illustrationen von Timo Grubing
208 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570154610
ISBN-13: 978-3570154618
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Rafik Schami und Kathrin Schärer: „Hast du Angst?“, fragte die Maus

Rafik Schami und Kathrin Schärer: „Hast du Angst?“, fragte die Maus

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Mina weiß noch nicht, was Angst ist. Dass ihre Mutter welche hat, wenn die Katze hinter ihr her ist, ist ihr aber klar. Mina würde zu gerne wissen, wie sie sich diese Angst vorzustellen hat, denn sehen kann man sie offenbar nicht. Also zieht Mina los, um es herauszufinden. Sie begegnet völlig furchtlos einem Löwen und fragt ihn, was Angst ist. Der Löwe gibt sein Bestes, um der Maus Angst zu machen, aber es funktioniert nicht. Mina bekommt keine Angst.

Das Nilpferd kennt sogar noch etwas, das schlimmer ist als Angst, nämlich den Hunger. Der Igel dagegen mit seinen vielen Stacheln kennt Angst angeblich auch nicht. Der Elefant hat auch keine Angst, aber er hat gehört, dass diese Gänsehaut machen kann. Und der Hund behauptet sogar, Angst riechen zu können. Mina weiß gar nicht, was sie davon halten soll. Doch dann auf einmal begegnet ihr ein Tier, das sie eine Kälte in ihrem Bauch und in den Pfoten spüren lässt. Die kleine Maus bekommt kaum Luft und ihr Herz schlägt plötzlich ganz schnell. Die Warnung kommt buchstäblich in letzter Sekunde.

Gefühle einzuordnen, müssen Kinder erst lernen. Mit dem vorliegenden Buch können sie der Angst auf die Spur kommen und dieses Gefühl einordnen und ausdrücken lernen. Angst muss, wie das Buch zeigt, nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. Meist gibt es einen guten Grund dafür. Angst kann also als Warnung verstanden werden und natürlich dann auch eine schnelle Reaktion erfordern.

Kindern wird es Spaß machen, der kleinen Mina zu folgen. Mimik und Gestik der Maus sind sehr ausdrucksstark gezeichnet und die kleine Geschichte ist in ihrem Verlauf sehr spannend und abenteuerlich gemacht. Das spiegelt sich auch in den Zeichnungen wider. Aber es geht nicht nur darum zu klären, was Angst ist, sondern auch darum, wie man damit umgeht und sich letztendlich wieder beruhigt.

Rezension von Heike Rau

Rafik Schami und Kathrin Schärer
„Hast du Angst?“, fragte die Maus
32 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407795254
ISBN-13: 978-3407795250
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Lena Anderson und Karlhans Frank: Majas kleiner Garten

Lena Anderson und Karlhans Frank: Majas kleiner Garten

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Maja kann kaum erwarten, dass Frühling wird. Sie wünscht sie einen kleinen Garten. Erbsen, Möhren und Radieschen sollen dort wachsen. Sie weiß schon genau was sie braucht, einen Rechen zum Beispiel und Gartenhandschuhe. Endlich ist es dann soweit. Die Beete sind schnell vorbereitet. Es wird ausgesät und nach ein paar Wochen kann schon geerntet werden und Maja lädt ihre Freunde zum Radieschenfest ein. Auch Majas Kaninchen ist mit dabei.

Maja kann aber bald noch viel mehr ernten. Salat, Fenchel, Zwiebel, Tomaten, Weißkraut und Kartoffel wachsen in ihrem Garten. Sogar Kräuter werden angebaut. Die trocknet Maja und gibt sie dann in Gläser. So hat sie einen kleinen Vorrat und kann auch dann noch Speisen würzen, wenn im Winter keine Kräuter mehr im Garten wachsen.

Maja ist eine engagierte kleine Gärtnerin. Das spiegelt sich in der Bildern und der kleinen gereimten Geschichte, die dazu erzählt wird, wider. Kinder können sich direkt an dem Buch orientieren, wenn ein Kinderbeet im Garten angelegt werden oder ein großer Blumentopf bepflanzt werden soll. Es werden viele Ideen geliefert.

Dazu gehört auch, etwas über das Gärtnern zu lernen. So können Kinder anhand der Zeichnungen den Erbsen beim Wachsen zusehen und nachvollziehen, wie sich aus dem Samenkorn eine immer größer werdende Pflanze entwickelt, die dann selbst wieder Schoten mit Erbsen darin trägt. Neben den verschiedenen Gemüsesorten werden auch Kräuter vorgestellt.

Die Zeichnungen sind ausgesprochen schön. Sie zeigen Maja in ihrem Umfeld mit ihren Freunden. Ihr Kaninchen ist immer mit dabei. Auf fast jedem Bild kann man es finden, sodass sich hier auch noch ein Suchspiel ergeben kann.

„Majas kleiner Garten“ ist ein sehr schönes, fantasievolles und motivierendes Kinderbuch, das die kleinen Leser lockt, sich selbst im Garten zu betätigen und eine kleines Beet mit Gemüse und Kräutern anzubauen.

Rezension von Heike Rau

Lena Anderson und Karlhans Frank
Majas kleiner Garten
40 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570156826
ISBN-13: 978-3570156827
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Amanda Grant: Komm essen, Mama! – Eine Kochschule für Kinder

Amanda Grant: Komm essen, Mama! – Eine Kochschule für Kinder

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Ab einem bestimmten Alter zeigen Kinder Interesse am Kochen. Sie dann an die Hand zu nehmen und mitmachen zu lassen, ist für viele Eltern selbstverständlich. Aber was kann man die Kleinen tun lassen? Was ist dem Alter angemessen? Rezepte müssen angepasst werden auf die Fähigkeiten der Kinder und natürlich ihren Geschmack. Und hier setzt Amanda Grants Kochschule an.

Um dem Alter der Kinder gerecht zu werden, ist das Buch in drei Kapitel untergliedert. Angesprochen werden Kinder drei verschiedener Altersstufen von 3 – 5 Jahren, 5 – 7 Jahren und 7 – 11 Jahren. Man kann also ganz nach Bedarf mit den Kindern einsteigen. Die Autorin erklärt sehr gut, wie Fähigkeiten bei der Zubereitung des Essens entwickelt und gefördert werden können. Es ist ein Lernprozess und angefangen wird bei den Jüngsten mit ganz einfachen Tätigkeiten. Es gibt viel Text zum Lesen für die Eltern. Auch die Kinder werden mit verschiedenen Texten angesprochen. Hier müssen die Eltern vorlesen. Ältere Grundschulkinder können dann zwar schon selber lesen, aber dazu sind die Texte zu unübersichtlich, zu wenig ansprechend für Kinder in der Aufmachung und zu klein in der Schriftgröße. Schön wäre es gewesen, wenn die Glossare mit Bildern versehen gewesen wären, damit hier ein Kind schon sieht, wie etwa eine Knoblauchpresse aussieht.

Los geht es mit ganz einfachen Dingen. Da werden Salatsoßen angerührt, Sandwichröllchen geformt, Erdbeersprudel und Obstsalat zubereitet. Auf die ersten Fertigkeiten wird immer weiter aufgebaut, sodass älteren Kindern dann immer schwierigere Tätigkeiten zugetraut werden können. Die Kochanleitungen sind sehr ausführlich gehalten. Das ist am Anfang natürlich wichtig. Für die Kinder sind vor allem die Fotos schön, denn hier können sie sehen, wie andere Kinder, verschiedene Schritte der Rezeptanleitung nachvollziehen. Wenn die Arbeitsschritte erst einmal eingeübt sind, reichen den Kindern sicher die Bilder aus, um sich an zu erinnern und selbstständiger zu kochen.

Die Kochschule eignet sich gut, um Kinder an das Kochen und das Zubereiten von Mahlzeiten heranzuführen. Die Rezepte sind abwechslungsreich und auf den Geschmack von Kindern abgestimmt. Schön wäre es gewesen, wenn der Stil des Buches für die älteren Grundschulkinder geändert worden wäre, insbesondere was die schriftliche Darstellung der Rezeptanleitungen betrifft.

Rezension von Heike Rau

Amanda Grant
Komm essen, Mama! – Eine Kochschule für Kinder
Fotos von Susan Bell
128 Seiten, Klappenbroschur
Jan Thorbecke Verlag
ISBN-10: 379950740X
ISBN-13: 978-3799507400
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Pierre Bost: Ein Sonntag auf dem Lande

Pierre Bost: Ein Sonntag auf dem Lande

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Liebenswertes Landleben.

Monsieur Ladmiral lebt ein ruhiges und beschauliches Leben auf dem Lande nicht weit von Paris entfernt.

Seine Haushälterin Mercédès hält alles so weit in Ordnung. Der Alte ist schon ein wenig schrullig, und man meint, ihn vor sich hinknurren zu hören. Zuerst hält man ihn für einen kleinen Angestellten, der seinen Lebensabend genießt. Doch weit gefehlt davon ist er ein passabler Maler, nicht besonders ambitioniert aber mit nicht geringen Auszeichnungen versehen. Er lebt ein glückliches Leben.

Jeden Sonntag kommt sein Sohn Gonzague, auch Edouard genannt, mit Frau und drei Kindern zu Besuch. Auch dieser hat sich an der Malerei versucht, ist jedoch daran gescheitert,–zum Glück für Monsieur Ladmiral, der die Kunst als sein Metier betrachtet. Dass Edouard Kaufmann wurde, passt aber auch nicht so recht in das Weltbild seines Vaters. „Ins Büro gehen war für Monsieur Ladmiral ein Zeichen von Knechtschaft und Armseligkeit“.  Gonzague lässt keine Anzeichen von Weltläufigkeit erkennen und ist mit sich und dem Dasein im Kolonialwarenhandel zufrieden.

Dieser Sohn, dessen drei Kinder und die Schwiegertochter sind eher ein Ärgernis als eine Freude für Monsieur Ladmiral. Gonzague ist zu geflissentlich, die Schwiegertochter nervig und die drei Kinder sind ganz nett werden aber ständig zur Ordnung gerufen.

Erst als Irène, die Tochter des Hauses, zur Tür hereinschneit, wird der alte Herr munter. Sie ist so ganz das Gegenteil von der spießigen und anbiedernden Sohnesfamilie. Ein frischer Wind scheint mit ihr aufzukommen, denn sie ist offen, zu Scherzen aufgelegt und einfach eine große Freude für ihren Vater. Er weiß nicht viel von ihr, kann sich nur vorstellen, dass sie ein sehr anderes Leben lebt, als er es gewohnt war. Ob sie ein wenig damit seine eigenen verdrängten Träume auslebt? Zwischen Bruder und Schwester steht es nicht gerade zum Besten.

Der 1945 zum ersten Mal veröffentlichte Roman von Pierre Bost ist ein poetisches und ruhiges kleines Meisterwerk, in dem der Provinzalltag seine Urständ feiert. Wie ein impressionistisches Bild mutet einen die Erzählung an. Pointillistisch dahin getupft erstrahlen die ländlichen Farben, an denen der alte Maler seine Freude hat. Landluft, Mittagsruhe und die ewig gleichen Gespräche zu jedem Sonntagsbesuch sind einerseits Ritual andererseits aber auch Anlass für Ärgernisse. Monsieur Ladmiral ist schon lange Witwer und liebt die freundliche und malerische Kulisse seines Landlebens. Da bieten die Sonntagbesucher zwar Abwechslung und sind doch zugleich auch ein wenig störend.

Pierre Bost hat diesen Roman zwischen den beiden Weltkriegen verfasst. Es weht noch der Zauber der untergegangenen guten alten Zeit durch seine Zeilen, ohne dass sich zukünftiges Ungemach schon am Horizont zeigt.

In der Übersetzung von Rainer Moritz und in der feinen in Leinen gebundenen Aufmachung liegt hiermit ein wunderschöner kleiner Roman aus dem Dörlemann Verlag vor, der Herz und Sinne erfreut.

Pierre Bost
Ein Sonntag auf dem Lande
160 Seiten, gebunden
Dörlemann, 14. Februar 2013
ISBN-10: 3908777852
ISBN-13: 978-3908777854
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Norbert Golluch: Das esse ich … und was isst du?

Norbert Golluch: Das esse ich … und was isst du?

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Wie war das eigentlich, als unser Essen noch nicht aus dem Supermarkt kam? Im Buch wird Kindern erklärt, wie die Urmenschen in der Vergangenheit als Jäger und Sammler unterwegs waren, wie Hirtenvölker die ersten Haustiere hielten und später zu handeln begannen, mit dem, was sie erübrigen konnten. Erklärt werden die Anfänge des Ackerbaus bis dann der Blick auf einen Bauernhof vor 300 Jahren fällt. Später wurden andere Ansprüche gestellt. Heute werden im großen Stil Lebensmittel hergestellt. Die Industrialisierung der Lebensmittelproduktion macht es möglich. Und auch darüber, wie unser Essen in der Zukunft aussehen könnte, wird nachgedacht.

Nicht überall sind Angebot und Speisenauswahl gleich. Jedes Land hat daher bestimmte Gerichte, die regional typisch sind und die oft und gerne gegessen werden. Mithilfe einer Weltkarte können Kinder sich auf eine kulinarische Reise begeben. Natürlich wird auch unser Essverhalten unter die Lupe genommen. Vieles ist ungesund, hat außerdem viel zu viele Kalorien und macht, wenn es zu oft gegessen wird, dick. Wenn Eltern öfter selbst kochen, ist das eine gute Alternative. Außerdem hilft viel Bewegung gegen den Speck.

Das Buch lädt Kinder dazu ein, sich mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen. Auf spielerische Art und Weise wird hinterfragt, was bei uns auf den Teller kommt. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger oder Verbote wird aufgezeigt, wie gesunde Ernährung aussehen kann und wie Bewegung dem Körper hilft, das eigene Gewicht ihm Rahmen zu halten. Die Texte eignen sich sehr gut zum Vorlesen und bieten reichlich Anregung für einen Austausch zwischen Eltern und Kind zum Thema. Die Zeichnungen sind sehr schön gemacht. Es gibt viel für Kinder zu entdecken, weil diese so detailreich sind. Jede Seite bietet damit Stoff für eine längere Betrachtung. Das Buch gibt damit interessante und abwechslungsreiche Beschäftigung für viele Stunden vor.

Rezension von Heike Rau

Norbert Golluch
Das esse ich … und was isst du?
Illustrationen von Hans-Günther Döring
32 Seiten, gebunden
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219115241
ISBN-13: 978-3219115246
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Brian Deleeuw: Der Andere

Brian Deleeuw: Der Andere

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Um es gleich vorweg zu sagen: Der Klappentext ist das spannendste an dem ganzen Buch. Und er hielt immerhin bis Seite 100 bei mir. Dann ging es nicht mehr, was bei mir schon etwas heißen will. Doch worum geht es in dem Roman?

Der sechsjährige Luke erfindet sich im Geiste einen Freund. Die Scheidung seiner Eltern und die Depressionen seiner Mutter sind nicht ganz unschuldig an der Entstehung dieses Freundes Daniel. Der Leser erfährt das Wachsen einer gespaltenen Persönlichkeit. Als Luke ist er ein braver Junge, wie ihn die Eltern lieben. Als Daniel hingegen wird er zum Fiesling. Das soll laut Klappentext schrecklich sein. Im Roman stachelt Daniel Luke etwa an, seinen Hund zu töten. Aber dieses wirklich Böse geschieht erst jenseits von 75 Seiten. Bis dahin herrschten jede Menge Verwirrung und immer wieder die Fragen: Was soll hier geschehen? Worauf soll der Roman hinauslaufen? Welches Ziel hat der „gute“ Luke? Will er seinen Insider wieder loswerden? Will er ihn pflegen?

Der Erzähler, den der Autor gewählt hat, ist ein Wagnis, ein Experiment. Es hat nicht funktioniert. Die Geschichte wird aus der Sicht der gespaltenen Person Daniel erzählt. Es wirkt eigenartig, wenn Daniel von Luke erzählt, den er dabei beobachtet, wie er etwas macht. Schließlich steckt Daniel in demselben Körper wie Luke. Das klingt dann etwa so: „Ich stieß mit dem Fuß unverhofft gegen das Sofa. Das tat sehr weh. Als Luke auf mich zukam, sah ich, dass er einen geschwollenen, dunkelroten Zeh hatte.“ Das ist sehr ermüdend. Außerdem passiert während alledem nicht viel, sodass auch die Handlung keine Spannung hergibt. Auf Seite 92 beginnt der zweite Teil des Buches, zwölf Jahre später, den ich in der Hoffnung zu lesen begann, dass es jetzt spannend würde. Aber meine Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Schade.

Thriller ist etwas anderes.

Deleeuw, Brian
Der Andere
Übersetzt von Ulrike Clewing
352 Seiten, broschiert
Knaur, München
ISBN-10: 3426503875
ISBN-13: 978-3426503874

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Jess Jochimsen: Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?

Jess Jochimsen: Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?

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Sehr humorvolle Geschichten eines Vaters im Zusammenleben und bei der Erziehung seines Sohnes Tom. Der größte Teil der Geschichten macht Spaß beim Lesen, wohl jede Mutter oder jeder Vater erkennen viele Szenen aus dem eigenen Leben, es wird kaum jemanden geben, der sich nicht in einer der Geschichten wiedererkennt.

Bedauerlicherweise kippt dieser Spaß im dritten Drittel der Geschichten. Nahezu jede Geschichte muss ab da dafür herhalten, dass der Autor mit den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland abrechnet. Politiker, Manager und Griechen, alle kriegen ihr Fett ab. Der erhobene Zeigefinger kommt aus seinen Höhen nicht mehr herunter. Die Sprache des Erzählers ist nicht mehr kindgerecht und die Geschichten haben auch nichts mehr mit dem Sohn zu tun, dessen Name nur noch plakativ hingeworfen wird. Der hintere Teil ist leider der verzichtbarste Teil des ansonsten überaus unterhaltsamen Buches.

Zwischendurch tauchen Widersprüche in der Familie des Erzählers auf. Meist durchweg geht man als Leser von einem alleinerziehenden Vater aus. Das wird verstärkt, als er berichtet, mit einer Freundin nicht ins Kino gehen zu können. Anschließend wird dann von Ehefrau und Mutter gesprochen. Hier ist zwischen den Geschichten keine Homogenität gegeben. Die Plausibilität leidet darunter.

Jochimsen, Jess
Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?
160 Seiten, broschiert
dtv, München
ISBN-10: 3423347155
ISBN-13: 9783423347150

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

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Willi Weitzel: Willi kocht – Kinderleichte Rezepte für Groß und Klein

Willi Weitzel: Willi kocht – Kinderleichte Rezepte für Groß und Klein

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Willi ist Kindern durch seine Fernsehsendungen und Wissensbücher sicherlich bekannt. Jetzt gibt es ein Kochbuch für Kinder und Erwachse, die gemeinsam in der Küche werkeln wollen. Willi kennt natürlich die Bedenken, die Eltern haben, gibt es doch einige Gefahrenquellen in der Küche. Aber mit Bedacht und Vorsicht lässt sich das regeln und man kann Kindern ein entsprechendes Betätigungsfeld in der Küche überlassen.

Das Buch dürfte bei Kindern schon durch seine Aufmachung für Aufmerksamkeit sorgen. Auf den Fotos ist zu sehen, wie Willi mit Kindern kocht. Und die haben alle ihren Spaß dabei. Gute Laune machen die knalligen Farben und wenn man die fertigen Gerichte auf den Fotos anschaut, bekommt man direkt Appetit.

Ausgelegt sind die Rezepte für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Die Rezepte sind einfach gehalten und der Aufwand hält sich in Grenzen.
Es gibt Suppen, Salate, Kartoffel- und Nudelgerichte, ein Kapitel mit Hauptgerichten, dann Desserts und Getränke.
In den Rezepten findet man zum Beispiel „Süßes Frühstückssüppchen“, „Nüdelchensalat“, „Kartoffelpuffer“, „Nudeln mit Basilikumpesto“, „Pizza für alle“, „Captain Willis Fischstäbchen“, „Vanillequark mit Erdbeeren“, „Feine Waffeln“ und eine echt gespenstige „Gruselbowle mit Monsteraugen und Fledermausohren“.

Die Kochanleitungen sind nicht wie bei einem normalen Kochbuch gemacht. Hier hat sich Willi etwas Besonderes einfallen lassen. Zunächst können Kinder die Kochutensilien zusammensuchen helfen. Die Liste ist mithilfe von Zeichnungen erstellt, so dass Kinder erkennen können, was gebraucht wird.
Die Arbeitsanweisungen sind auf das gemeinsame Kochen von Klein und Groß abgestimmt. Jeder hat seine eigene Spalte. Die Arbeit geht Hand in Hand.
Nebenbei lernen Kinder etwas über die Lebensmittel. Ein bisschen Warenkunde gibt es nämlich auch. Und dann sind da noch Willis ganz persönliche Tipps und Geheimtipps. Es ist ein wirklich spannendes Kochbuch!

Rezension von Heike Rau

Willi Weitzel
Willi kocht – Kinderleichte Rezepte für Groß und Klein
128 Seiten, gebunden
Südwest Verlag
ISBN-10: 3517087858
ISBN-13: 978-3517087856
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