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Schlagwort: Königin

Gregor Wolf: Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche

Gregor Wolf: Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche

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Der Bote hat keine Chance, denn die Angreifer kennen keine Gnade. Doch Etzel ist ebenfalls im Wald von Helmfest unterwegs. Er ist Zauberlehrling und es gelingt ihm mit einem etwas unbeholfenen Zauber, die Räuber zum Rückzug zu bewegen. Der Bote ist schwer verletzt, kann sich jedoch noch auf seinem Pferd halten, sodass Etzel ihn zur Burg Helmfest führen kann.

Die überbrachte Botschaft ist wichtig. Die schwer erkrankte Königin von Nahfern bittet um Hilfe. Nur ein Trank von Zaubermeister Graufels, dessen Lehrling Etzel ist, kann ihr noch helfen. Doch ist der Meister selbst nicht auf dem Posten. So muss Etzel nun bei Brauen der Medizin helfen und sie auch überbringen.

Die Räuber dürften allerdings noch immer auf der Lauer liegen. Eine Verschwörung wird vermutet, die der Königin schaden soll. Mit auf den Weg bekommt Etzel das Pferd des Boten, das von der seiner letzten Reise noch ziemlich angeschlagen sein dürfte. Doch erweist sich das Pferd, das er Ehrenwert nennt, als guter Freund. Außerdem hat Etzel noch seine etwas bescheidene Zauberkraft zur Verfügung und er bekommt Hilfe von Knappin Gisa von Sturm, die außergewöhnlich mutig ist, ihm aus einer brenzligen Situation hilft und dann bereit ist, ihn zu begleiten. Die Zeit läuft.

Der Autor hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf, sondern steigt sofort in die Geschichte ein. Und so beginnt eine spannende Reise, die in einer längst vergangenen Zeit stattfindet. Der Leser ist ganz nah bei Etzel Zauderkern und reist mit. Seine Reisegefährten sind gut ausgewählt. Hier natürlich insbesondere Gisa von Sturm. Aber auch die Pferde der beiden tragen nicht unerheblich zum Fortgang der Geschichte bei.

Es gilt, sich versteckt zu halten, Gefahren und Hindernisse zu meistern, Vertraute zu finden und sich gegen die Widersacher wehren. Und hier hat sich Gregor Wolf viel einfallen lassen. Aufregende Szenen reihen sich aneinander und laden zum Mitfiebern ein. Es ist nicht zu sagen, wie die Sache letztendlich ausgehen wird, denn auf Etzels Zauberkraft ist kein Verlass. Doch immer mehr glaubt er zu erkennen, was diese Kraft ausmacht und wie er sie wecken kann.

Der Autor hat einen märchenhaften Schreibstil, schreibt gut vorstellbar, detailreich und versteht es auf besondere Weise, die Spannung zu halten. Auch die Kulisse und das ganze Drumherum begeistern. Alles ist gut ausgearbeitet.

Rezension von Heike Rau

Gregor Wolf
Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche
Ueberreuter Verlag, Septermber 2022
288 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
ISBN-10: 3764152117
ISBN-13: 978-3764152116
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Die Magd und die Königin

Die Magd und die Königin

Rose gerät nach einer Vergewaltigung in Verruf. Das Leben wird für sie zur Qual. Ihre Herrin Elain weiß ebenfalls nicht mehr ein noch aus, soll sie doch mit einem Mann verheiratet werden, dem sie mit Abscheu begegnet. Hals über Kopf fliehen die beiden. Erst unterwegs kristallisiert sich ihr Ziel heraus. Sie wollen zum Hafen, dorthin wo die Pilger nach dem Heiligen Land sich versammeln, um sich einzuschiffen zu lassen. Nach Marseille soll es gehen und dann mit der Flotte des Königs direkt nach Palästina.
Die Vorkommnisse auf ihrem Weg führen dazu, dass die beiden jungen Frauen in jämmerlichen Zustand in Hull ankommen. Doch sie geben nicht auf und schaffen es bis nach Messina. Kurz nach ihrer Ankunft stürmt Richard Löwenherz die Stadt wegen seiner Schwester Johanna, die hier nach der Ermordung ihres Gatten gegen ihren Willen festgehalten wird.
Doch Johanna hat in ihrer Verzweiflung bereits die Initiative ergriffen und ist geflohen. Sie irrt auf der Suche nach einem Versteck auf einem verlassenen Friedhof umher. Ausgerechnet hier trifft sie auf Rose und Alain, die sich ebenfalls hier vor den Soldaten und Plünderern verborgen halten.

Vor einer imposant gezeichneten Kulisse spielt die Geschichte dreier ganz unterschiedlicher Frau, die doch eins gemeinsam haben. Sie kämpfen um ihre Freiheit und sind bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen.
Man wird sofort hineingezogen, in diese sehr bildhaft gezeichnete und aufwändig recherchierte Geschichte. Auch der Schreibstil der Autorin ist ein Grund dafür. Die Sätze, eingebettet in die historischen Hintergründe, fließen nur so ineinander und man kann ganz wunderbar abschalten.
Die Charaktere, insbesondere Rose, Elain und Johanna, sind sehr tiefgehend, besonders in ihren Gefühlen, beschrieben. Beim Lesen lebt man förmlich mit ihnen als in allen Belangen eingeweihter Zuschauer. Wobei die Charaktere in den Nebenrollen der Geschichte aber nicht weniger gut beschrieben sind.
„Die Magd und die Königin“ ist ein wunderbar erzählter, fesselnder Schicksals-Roman. Unbedingt lesen!

Rezension von Heike Rau

Tessa Korber
Die Magd und die Königin
478 Seiten, gebunden
Eichborn Verlag
ISBN: 978-3821857862
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Die geheime Königin

Die geheime Königin

Mitten in der Nacht wird Isabelle von ihrem Vater Antoine Bohier aus dem Bett gerissen. Er verspricht ihr eine weite Reise in ein anderes Land und damit ein Abenteuer, das ihr gefallen würde. Die Kleine will nicht fort, liegt doch hier ihre Mutter begraben. Aber es geht um Leben oder Tod.

Zwölf Jahre später, Isabelles Herkunft ist nicht mehr nachvollziehbar. Sie gilt nun als Witwe des Diplomaten Michel de Valmy. Aus der jungen Frau ist eine Spionin geworden, die ihren wahren Glauben verleugnen muss, aus der Protestantin ist zum Schein eine Katholikin geworden. Für die Favoritin des Königs hat sie sich unentbehrlich gemacht. Diane de Poitier, die Mätresse Heinrich des II, hat gefallen an ihr gefunden. Sie ahnt nicht, dass Isabelle auf Rache sinnt, denn Diane war es, die für die Vertreibung der Familie Bohier von Schloss Chenonceau gesorgt hat.
Dennoch ist es für Isabelle nicht leicht, die Pläne des Königs auszuspionieren, auch wenn sie sich im Schloss, aufgrund ihrer Vergangenheit wie keine andere auskennt.
Eines nachts trifft sie auf ihren Streifzügen in der Bibliothek, auf der Suche nach einem wichtigen Dokument, auf einen Fremden. In der Dunkelheit kann sie ihn nicht erkennen und auch ihm entgeht, dass er nicht die erwartete Frau vor sich hat. Das wird ihm erst später klar. Um die Situation zu retten, spielt Isabella das Spiel ein Stück weit mit und gibt sich für die andere aus. Später erfährt sie, dass es sich um den Comte de Montgommery handelt, der ausgerechnet ein treuer Ritter des Königs ist. Er kommt sehr schnell hinter das Geheimnis ihrer Herkunft und glaubt, dass sie möglicherweise eine Agentin der Reformationsbewegung ist. Eigentlich müsste er sie schon auf den Verdacht hin der Inquisition übergeben. Doch er hat sich in die junge Frau verliebt.

„Die geheime Königin“ ist ein spannender historischer Roman. Schwierige politische und gesellschaftliche Hintergründe werden hier sehr anschaulich dargestellt. Die Geschichte gewinnt dadurch. Im Vordergrund steht die Spionagetätigkeit Isabelles, die aber sehr naiv und blauäugig versucht, ihre Arbeit zu machen und dadurch auch bald entdeckt wird. Zu ihrem Glück vom Comte de Montgommery, der sich Hals über Kopf in sie verliebt und ihre wahre Identität nie preisgeben würde. Außerdem hütet er selbst ein Geheimnis.
Die bewegende Liebesgeschichte wird sehr romantisch bis hin ins Kitschige dargestellt und erweicht damit sicherlich die Herzen der Leserinnen. Diese hat die Autorin sicherlich auch eher als Leser als Zielgruppe im Sinn.
Das Buch liest sich gut. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Längen gibt es fast keine, so dass man wunderbar unterhalten wird.

Rezension von Heike Rau

Michaela Jary
Die geheime Königin
459 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3746622927
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Bernhard Hennen: Alica und die Dunkle Königin

Bernhard Hennen: Alica und die Dunkle Königin

Alica steht allein auf dem Bahnhof. Die Großeltern sind nicht gekommen, um sie abzuholen. Da sie auch niemanden mit dem Handy erreichen kann, macht sie sich auf den Weg. Unterwegs wird sie aus einem haltenden Wagen heraus angesprochen. Der Fremde bietet an, Alica mitzunehmen. Obwohl sie genau weiß, dass sie das Angebot wohl besser nicht annehmen sollte, steigt sie ein. Der Fremde ist zum Glück der Landarzt Dr. Pförtner. Er setzt Alica wohlbehalten am Haus der Großeltern ab.
Zu Hause ist jedoch niemand. Alica bekommt es immer mehr mit der Angst zu tun. Vielleicht ist irgendwas passiert. Alica beschließt das Haus, das seltsamerweise nicht abgeschlossen ist, zu durchsuchen. Bis zum Speicher kämpft sie sich vor. Dort oben wird sie von einem Vogel angegriffen, so dass sie schwer stürzt und das Bewusstsein verliert.

Als Alica wieder zu sich kommt, sind ihre Großeltern da und haben sogar ein plausible Erklärung dafür, dass sie nicht rechtzeitig am Bahnhof waren. Alica soll sich erst mal von dem Sturz erholen. Sie wohnt nun im Turmzimmer des großen Herrenhauses. In der Nacht klopft es ans Fenster. Es ist eine Möwe, die hereingelassen werden will. Und noch jemand scheint nun im Zimmer zu sein, doch Alica vernimmt nur eine Stimme. Erst als sie den mitgebrachten Ring auf ihren Finger steckt, sieht sie, zu wem die Stimme gehört. Es ist Heinzelmann Wallerich. Er wurde vom Ältesten der Kölner Heinzelmänner ausgesandt, sich um den Geisterfalken zu kümmern.

Zusammen mit dem Heinzelmann und der Möwe macht Alica dann einen nächtlichen Ausflug nach „Nebenan“. Der Gartenpavillon ist das Tor. Wallerich will die Hexe besuchen, um Näheres über den Geisterfalken zu erfahren. Als Gegenleistung verlangt die Hexe eine Menge Backzutaten, um ihr Knusperhaus restaurieren zu können. Doch die Hexe wird durch ihre Kristallkugel vom Geisterfalken angegriffen und will nicht mehr weitermachen. Sie rät Alica und Wallerich, es selbst mit einer Geisterbeschwörung zu versuchen.
Wieder zu Hause angekommen, begegnet Alica noch ein anderer Geist. Es ist der Husarenjunge Franҫois, wie sie später erfährt. Aber es geschehen noch weitere seltsame Dinge, so dass Alica beschließt, es mit der Beschwörung zu versuchen. Sie will alles versuchen, um den Husaren und seinen Falken zu erlösen. Dazu muss sie zur Geisterstunde den Falken durch einen magischen Spiegel herbeirufen. Doch sie wird von einer fremden Stimme aufgefordert, in den Spiegel steigen. Niemand anderes als die Dunkle Königin ruft Alica zu sich. Sie verspricht zu helfen, doch ihr Preis ist hoch.

Bernhard Hennen schafft es, von der ersten Seite an, mit seiner fantastischen Geschichte zu begeistern. Sie ist durchweg spannend. Dabei überrascht der Autor mit vielen außergewöhnlichen Ideen und unglaublichen Details. „Nebenan“, das Märchenland, dürfte vielen Lesern schon aus dem gleichnamigen Buch bekannt sein, welches auch nur so vor Fantasie sprüht. Beeindruckend ist auch der Humor mit dem das vorliegende Buch geschrieben ist. Während der recht rigorose Heinzelmann Wallerich die Probleme mit modernster Technik zu lösen versucht, erliegt Alica immer mehr der Magie. Sie lässt sich von der anderen Welt verzaubern, nimmt auch haarsträubendes und völlig unwirklich scheinendes hin und sieht es als gegeben. Schließlich verliebt sie sich sogar in Franҫois, den Husarenjungen, der in ihrer Zeit nur als Geist existiert. Dennoch hat ihre Liebe, so unglaublich es klingen mag, eine Zukunft. Und das ist das schöne an diesem Buch. Dem Leser bleibt noch genügend Platz für eigene Träume.

Über den Autor:
Bernhard Hennen wurde 1966 geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und Vorderasiatischen Altertumskunde, war Rollenspielautor, Radiomoderator und Journalist. Mehrere seiner fantastischen und historischen Romane wurden mit Preisen ausgezeichnet. Der Autor lebt in Krefeld.

Rezension von Heike Rau

Bernhard Hennen
Alica und die Dunkle Königin
323 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5157-5
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