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Schlagwort: Medizin

Bernhard Albrecht: Patient meines Lebens – Von Ärzten, die alles wagen

Bernhard Albrecht: Patient meines Lebens – Von Ärzten, die alles wagen

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Bernhard Albrecht ist Arzt und Wissenschaftsjournalist. In seinem Buch hat er Krankengeschichten zusammengetragen, die ungewöhnlich sind. Für den Patienten bestand keine oder kaum noch Hoffnung, jemals geheilt zu werden. Es ist den Ärzten zu verdanken, die unkonventionell handelten, sich persönlich einbrachten und alles daran setzten, dass doch ein Heilungsweg gefunden wurde. Sie gingen spektakuläre Wagnisse ein und bewegten sich dabei auf sehr dünnem Eis.

Da wird versucht, frühgeborene Zwillinge durchzubringen, die eigentlich laut Expertenmeinung keine Chance auf ein Überleben haben. Da ist der Notarzt, der einen jungen und völlig unterkühlten Mann, der dem Tod nicht näher kommen könnte, unter schwierigen Umständen doch noch rettet. Und dann der Stationsarzt, der bei einem Patienten auf eine zunächst sehr fragwürdige Therapie setzt und ihn damit von Aids heilt.

Es sind wirklich unglaubliche Fälle, die Bernhard Albrecht hier schildert. Es geht um Ärzte, die alles geben und um Patienten, die leben wollen. Die Geschichten sind so anschaulich geschildert, dass man beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Die Beweggründe der Ärzte und ihre Leidenschaft zum Beruf sind die eine Seite. Der Überlebenswille der Patienten, ihre Gefühle und ihr Mut, sich auf Therapieversuche einzulassen, die andere. Das alles kommt sehr tiefgehend zum Tragen.

Die medizinischen Sachverhalte sind gut erklärt. Als Leser kann man ohne entsprechendes medizinisches Wissen problemlos folgen und die Hintergründe verstehen. Sicherlich geht es um Einzelfälle. Und das Buch will auch nicht unterstellen, dass andere Ärzte nicht bereit sind, alles für ihre Patienten zu geben, auch wenn manche nur nach den festgelegten Vorgaben arbeiten. Genauso gut könnte man auch den Patienten unterstellen, nicht alles für ihre Gesundheit zu tun. Es spielen also viele Faktoren zusammen, wenn es zu einer optimalen Arzt-Patient-Konstellation kommt, wie im Buch beschrieben.

Rezension von Heike Rau

Bernhard Albrecht
Patient meines Lebens – Von Ärzten, die alles wagen
272 Seiten, gebunden
Droemer Verlag
ISBN-10: 3426275945
ISBN-13: 978-3426275948
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Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

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Bruder Marians wahre Identität kennt im Kloster Heisterbach niemand. Nur Pater Urban weiß, dass Marian eigentlich ein Mädchen namens Anna ist. Warum Anna das geheim halten muss, weiß sie nicht, aber sie vertraut darauf, dass ihre Eltern und Pater Urban ihre Gründe dafür haben.

Anna arbeitet als Famulus bei Pater Urban und hat, obwohl sie noch so jung ist, bereits medizinische Kenntnisse, die sie auch anwendet. Allerdings wendet sich das Blatt als der Erzbischof das Kloster besucht. Anna muss verschwinden, denn die Gefahr ist zu groß, dass sie enttarnt wird. Allerdings werden ihre Fluchtpläne vereitelt. Hier spielt der Neffe des Erzbischofs, Gero von Hochstaden, eine Rolle, den sich Anna zum Feind macht. Dann entdeckt Anna, dass beim plötzlichen Tod von Pater Urban nichts alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Offenbar ist er vergiftet worden. Anna erkennt, dass der Erzbischof damit zu tun haben muss.

Auch Anna, immer noch als Bruder Marian verkleidet, erkrankt ganz plötzlich. Sie soll die Lepra haben und wird des Klosters verwiesen. Sie schlägt sich zum Dorf ihrer Eltern durch. Gero von Hochstaden ist ihr auf der Spur. Er will ihren Tod. Doch Anna bekommt eine zweite Chance. Sie ertrinkt nicht, als sie in den Fluss springt.

Auf ihrer weiteren Reise hilft sie einem Medicus, der überfallen wurde, und erfährt, dass sie nicht krank ist. Sie folgt ihm nach Oppenheim. Doch auch Gero von Hochstaden verschlägt es eine Zeit später nach Oppenheim. Zwar glaubt er, dass Bruder Marian tot ist. Doch an ihren zwei verschiedenen Augen wird er Anna immer erkennen können.

Dem Buch liegt eine ausgefeilte Handlung zugrunde. Das hält die Spannung stets hoch. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass man insbesondere zu Anna Zugang bekommt und sie auch in ihrem Tun gut verstehen kann. Die ganze Handlung ist bildlich vorstellbar. Die Einblicke, die man in die damalige Medizin bekommt, sind in diesem historischen Roman sehr gut dargestellt.
Dazu kommt, dass das Buch wirklich gut geschrieben und damit vom Lesefluss her perfekt ist. Die Lektüre ist nicht ohne Anspruch und dennoch leicht. Man wird ausgesprochen gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Johanna Geiges
Das Geheimnis der Medica
Ein Mittelalter-Roman
512 Seiten, broschiert
Ullstein Verlag
ISBN-10: 3548284329
ISBN-13: 978-3548284323
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Mary Hooper: Totenmädchen

Mary Hooper: Totenmädchen

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Anne Green kann ihren derzeitigen Zustand nicht begreifen. Sie fühlt sich, als wäre sie in der Dunkelheit lebendig begraben. Vielleicht fühlt es sich so an, tot zu sein? Zu keiner Bewegung fähig, sind ihr nur ihre Gedanken geblieben.
So ruft sie sich ihr bisheriges Leben ins Gedächtnis. Rekapituliert noch einmal die Geschehnisse bis zur Hinrichtung.

Wie konnte Anne, das einfache Dienstmädchen, nur so dumm sein und Master Geoffreys falsche Versprechen glauben? Sie hoffte, dass er sie zu seiner Frau machen würde, bis sie erfährt, dass er beabsichtigt eine andere zu heiraten. Doch da ist es bereits zu spät. Anne ist schwanger. Master Geoffrey will davon natürlich nichts wissen. Längst hat er sich von Anne abgewendet. So schweigt sie, bis das Kind viel zu früh und nicht lebensfähig auf die Welt kommt. Sir Thomas Reader, der Dienstherr Annes versucht zu vertuschen, dass sein Enkel damit etwas zu tun hat. Anne wird wegen Kindstötung zum Tode verurteilt und gehängt. Ihre Leiche wird vom medizinischen Labor der Universität beansprucht.

Die Sektion der Leiche findet im Hause des Apothekers Clarke in Oxford statt. Namhafte Mediziner sind anwesend und auch einige Studenten des New College, darunter Robert Matthews. Er ist es auch, der ein erstes Lebenszeichen an Anne entdeckt. Lebendig ist sie aber keinesfalls. Vielleicht in einem Zustand zwischen Leben und Tod. Den Umständen ist es zuzuschreiben, dass es noch eine ganze Zeit dauert, bis die Ärzte handeln. Robert Matthews dokumentiert, wie die Ärzte versuchen, Anne ein echtes und glaubwürdiges Lebenszeichen abzuringen.

Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Anne Green wurde 1650 wegen Kindstötung gehängt und hat überlebt. Mit dem Buch hat die Autorin dem „Totenmädchen“ eine Stimme gegeben. Denn sie schildert die Geschehnisse aus der Sicht des jungen Mädchens, die sich in einem Zustand zwischen Leben und Tod zurückerinnert, während die die Sektion vorbereitet wird. Mehr zu den geschichtlichen Hintergründen kann man im Nachwort nachlesen.

Es ist eine beeindruckende, sehr bewegende Geschichte entstanden, von der man von vorne herein weiß, wie sie ausgehen wird. Diese Tatsache nimmt aber nicht die Spannung weg. Man möchte in aller Ausführlichkeit wissen, wie Annes kurzes schicksalhaftes Leben als einfaches Dienstmädchen bisher verlief und wie es schließlich zu diesem erschreckenden Todesurteil kommen konnte.
Die Autorin hat sehr einfühlsame Worte gefunden, um zu beschreiben, was geschah. Auch wie Anne wieder ins Leben findet, wird sehr feinfühlig dargestellt. Hier spielt Student Robert Matthews eine wichtige Rolle, der die Lebenszeichen richtig deutet und sich über alles wünscht, dass Anne ins Leben zurückfindet.
„Totenmädchen“ ist ein wirklich überzeugender historischer Roman, den Fans dieses Genres sich nicht entgehen lassen sollten.

Rezension von Heike Rau

Mary Hooper
Totenmädchen
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
320 Seiten, broschiert
cbj, München
ISBN-10: 3570400727
ISBN-13: 978-3570400722
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Klaus Michael Meyer-Abich: Was es bedeutet, gesund zu sein

Klaus Michael Meyer-Abich: Was es bedeutet, gesund zu sein

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Was man über unser Gesundheitssystem hört, gibt Anlass zur Sorge. Nicht nur, dass Gesundheit so langsam unbezahlbar scheint, die sogenannten Zivilisationskrankheiten haben uns voll im Griff. Die Medizin hat Fortschritte gemacht, über die wir nur staunen können Gerade bei akuten, schweren Krankheiten bekommt man schnell Hilfe. Mit Alltagsbeschwerden plagen wir uns aber nach wie vor herum.

Es ist klar, dass sich etwas ändern muss. Aber so mancher hat Zweifel daran, dass die Reformen in die richtige Richtung gehen.
Der Autor hat sich eingehend mit unserem Gesundheitssystem, das wohl eher als Krankheitssystem zu bezeichnen ist, auseinandergesetzt.
In seinem Buch zeigt er die Ergebnisse seiner Recherchen und lässt den Leser teil haben an seinen sehr tiefgehenden Gedanken und den Rückschlüssen daraus.
Er hat erforscht, wie Krankheiten entstehen, welchen Einfluss der Umgang zwischen Arzt und Patienten hat und welche Rolle die pharmazeutische Industrie spielt.

Interessant sind die Ausführungen darüber, wie Krankheiten entstehen, insbesondere, welche Rolle die Psyche dabei hat. Und natürlich inwieweit unsere Art zu leben, Krankheiten entstehen lässt und welche gesellschaftlichen Aspekte hier hineinspielen. Was ist es, was den einen krank werden lässt und den anderen nicht? Wie geht der Mensch mit seinem Körper um, wie nimmt er ihn wahr?

Der Autor deckt Widersprüche in unseren Ansichten auf, über die es sich nachzudenken lohnt. Der Blick sollte nicht nur auf die Krankheit gerichtet werden, sondern auch immer auf die Lebensumstände. Nicht zuletzt belasten uns ja immer wieder Störungen in der Gesundheit, für die kein medizinischer Befund auszumachen ist. Der Mensch gilt dann als medizinisch gesund, fühlt sich aber dennoch krank. Der Autor beschreibt in diesem Zusammenhang, wo Gesundheit aufhört und Krankheit anfängt.

Besonders spannend sind natürlich die Rückschlüsse, die der Autor aus den gewonnenen Erkenntnissen gezogen hat. Dabei sollte der Blick wieder mehr auf die Gesundheit gerichtet werden. Viel besser ist es doch, einen Menschen gar nicht erst krank werden zu lassen. Und wenn er doch krank wird, ihn ganzheitlich zu behandeln und nicht einfach nur die Symptome der Krankheit.

Im Grunde wären die gemachten Vorschläge zugunsten unserer Gesundheit verblüffend einfach umzusetzen, wenn der Mensch nur bereit dazu wäre, also jeder einzelne persönlich. Ein Umdenken müsste stattfinden, eine umfassende Verhaltensänderung. Aber das ist eben nicht so einfach. Mit dem Nachdenken über unser Gesundheitssystem und unseren Lebensstil ist aber immerhin schon mal ein Anfang gemacht. Zumindest das erreicht der Autor mit seinem Buch.

Rezension von Heike Rau

Klaus Michael Meyer-Abich
Was es bedeutet, gesund zu sein
Philosophie der Medizin
640 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446234136
ISBN-13: 978-3446234130
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Obst & Gemüse als Medizin

Obst & Gemüse als Medizin

Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen, das weiß auch eigentlich jeder. Es stärkt unser Immunsystem und hält uns gesund. Wer Obst und Gemüse isst, kann nicht nur Krankheiten vorbeugen, sondern bestehende lindern oder sogar heilen. Der Leser erfährt, welche Heilkräfte in den verschiedenen Obst und Gemüsesorten stecken.

Dazu werden zunächst erst einmal verallgemeinernd die Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse beschrieben. Danach geht es ins Detail. Porträtiert werden über 60 verschiedene Obst- und Gemüsesorten von Ananas bis Zitrone und von Agar-Agar bis Zwiebel.
Sehen wir uns ein Beispiel an: die Ananas. Auf einer Doppelseite wird die Frucht genau beschrieben. Der Leser erfährt weiter, welche Wirkstoffe die Ananas hat und wo sie heilend wirkt. Es gibt Einkaufstipps und Hinweise auf die mögliche Verarbeitung im Haushalt. In der Randleiste findet man ein einfaches Rezept für Ananasquark. Wann immer nötig gibt es Warnhinweise. In diesem Fall wird vor dem Verzehr unreifer Früchte gewarnt. Ein Foto ist ebenfalls vorhanden. Alle Porträts sind ähnlich aufgebaut.

Im zweiten Teil des Buches werden häufig auftretende Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen wie Bronchitis, Darmträgheit, Ermüdungszustände, Frauenleiden, Kreislaufbeschwerden, Reizblase usw. benannt. Die Symptome werden aufgezeigt, die möglichen Ursachen beschrieben. Dann folgen die Behandlungsvorschläge. Hier steht vor allem die Ernährung mit bestimmten Obst- und Gemüsesorten im Vordergrund. Empfehlenswertes wird aufgelistet und hinsichtlich der zu erwartenden Wirkung erklärt. Auch in dieser Rubrik findet man gleich wieder Rezepte zum Ausprobieren. Selbstverständlich wird darauf hingewiesen, wann ein Arztbesuch unumgänglich ist.

Im dritten Teil des Buches findet man Rezepte für alle, die sich gesund ernähren möchten. Die Rezepte lassen sich gut in die Alltagsküche einbauen und sind für die ganze Familie empfehlenswert. Es gibt leckere Frühstücksideen, wie Vollkornbrot mit Tomatenquark „Aurora“ oder das Erdbeermüsli. Salate aus Obst und Gemüse wie Linsensalat oder Fenchel-Birnensalat. Kernige Suppen wie die Hafernockerlsuppe oder die Kürbissuppe. Hauptgerichte wie Nudelauflauf mit Tomatensoße oder Sellerieschnitzel mit Linsen. Zubereiten kann man auch Obst- oder Gemüsedrinks wie den Dschungeldrink. Zudem gibt es Vorschläge für schnelle Snacks.

Das Buch ermöglicht es dem Leser viele Obst- und Gemüsesorten einmal näher hinsichtlich ihres Gesundheitswertes kennen zu lernen. Tatsächlich kann man mit einer gezielten Auswahl gesundheitlichen Problemen gegensteuern. Der Leser erhält dazu das nötige Wissen auf eine sehr gut verständliche Art und Weise. Dass das Buch auch gleich viele Rezepte enthält, kommt gut an. So kann man gleich damit beginnen, seine Ernährung den eigenen Bedürfnissen entsprechend umzustellen und die Heilkräfte bestimmter Lebensmittel für sich zu nutzen.

Rezension von Heike Rau

Klaus Oberbeil / Dr. med. Christiane Lentz
Obst & Gemüse als Medizin
Krankheiten mit der richtigen Ernährung vorbeugen und ohne Nebenwirkungen behandeln
Schadstoffarmes Obst und Gemüse richtig auswählen, zubereiten, lagern
288 Seiten, broschiert
Südwest-Verlag
ISBN: 978-3517082608
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