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Schlagwort: Schule.

Alexandra Kui: Trügerischer Sog

Alexandra Kui: Trügerischer Sog

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Die Begeisterung hält sich in Grenzen, als die Klasse erfährt, was sich ihre Lehrerin Frau Hoppe für sie ausgedacht hat. Es ist eine Klassenreise auf die Nordseeinsel Maroog. Hier werden die Schüler ziemlich abgeschnitten von der Außenwelt und ohne Internet sein. Frau Hoppe hofft, dass das ausufernde Mobbing ein Ende haben wird, wenn die Jugendliche zusammenrücken müssen.

Sara hat in der Klasse das Sagen. Für sie ist die Schule der „Friedhof der Namenlosen“. Sie entscheidet, wer zu ihrem Freundeskreis gehört. Die Namenlosen sind abgeschrieben, so wie Kim. Sarah merkt nicht, dass er sie mag.

Kaum sind die Schüler auf der kleinen Nordseeinsel angekommen, wird ihnen von Frau Hoppe und ihrem Kollegen Magnus Jensen ein Projekt vorgestellt, dem sie sich widmen sollen. Es gibt hier nämlich einen echten„Friedhof der Namenlosen“, der allerdings nach einem Sturm in sehr schlechtem Zustand ist.

Die Probleme sind nicht auf dem Festland geblieben. Doch mit Sara passiert etwas. Bei einer Begegnung mit Pferden kann jeder sehen, dass sie kaum beherrschbare Angst vor den Tieren hat. Das schadet ihrem Ansehen und ihrem Selbstbewusstsein. Ohnehin gehen die Machtkämpfe bald nicht mehr immer zu ihren Gunsten aus. Dennoch setzt sie ihre Tyrannei fort und teilt aus, wann immer sie kann.

Der eher zurückhaltende Kim beobachtet Sara genau. Er glaubt sogar, sie ein Stück weit zu durchschauen. Und er möchte, dass sie sich ändert. Er holt die anderen Namenlosen seiner Klasse mit ins Boot. Sie sind begeistert von seinen Plänen. Doch was dann passiert, war von ihm nicht gewollt.

Die Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Sara und Kim erzählt. Das ist bedeutsam, denn um sich eine Meinung bilden zu können, muss man nun einmal von zwei Seiten auf das Geschehen blicken können. Die Ich-Perspektive lässt einen tiefen Blick auf die Gefühle von Sara und Kim zu, während die anderen Schüler die Lage nur nach dem äußeren Schein bewerten können.

Es geht in diesem spannenden Jugendroman also um Mobbing, die Gründe dafür und die Möglichkeiten, dem etwas entgegenzusetzen. Die Autorin lässt den Leser im Buch hinter die Kulissen blicken. Es wird gezeigt, wie schwierig eine Konfliktlösung sein kann und dass es dafür unerlässlich ist, die Beweggründe für das Mobbing zu erkennen und einzuordnen.

Rezension von Heike Rau

Alexandra Kui
Trügerischer Sog
320 Seiten, broschiert
ab 14 Jahren
cbj, März 2021
ISBN-10: 3570165949
ISBN-13: 978-3570165942
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Soman Chainani: School for God and Evil – Es kann nur eine geben (Band 1)

Soman Chainani: School for God and Evil – Es kann nur eine geben (Band 1)

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Sophie und Agatha leben in Gavaldon, einem kleinen abgelegenen Dorf, auf dem ein Fluch lastet. Niemand kommt von hier weg, der umliegende Wald ist undurchdringbar. Alle vier Jahr verschwinden zwei Kinder. Ein gutes und ein böses Kind. Man hört, dass sie von einem Schulmeister entführt werden, der eine Schule für Gut und Böse unterhält. Prinzessinnen bzw. Hexen werden hier beispielsweise ausgebildet. Sophie, die gerne eine Prinzessin wäre, würde sich nur zu gern entführen lassen. Eine Gegenspielerin hat sie auch parat. Eine perfekte Hexe sieht sie in Agatha. Nur glaubt dies nicht an den Wahrheitsgehalt von Märchen.

Tatsächlich werden die ungleichen Freundinnen entführt. Doch das Unfassbare geschieht. Sophie landet in der Schule für Böses und Agatha in der für Gutes. Die Rollen sind also vertauscht. Nun könnte man meinen, die beiden Mädchen könnten die Schule einfach wechseln, doch stellt sich das als unmöglich heraus. Dabei träumt Sophie schon von ihrem Traumprinzen, während Agatha einfach nur nach Hause zurück will. Aber es bleibt ihnen nichts übrig, als sich so gut wie geht anzupassen und währenddessen Pläne zu schmieden.

Was für eine verrückte Geschichte! Der Autor beweist eine sehr ausgefallene Fantasie. Hin und her geht es zwischen den Schulen und den beiden Freundinnen. Während Gut und Böse anfangs noch gut zu trennen sind, muss man bald erkennen, dass es enger beieinander liegt, als gedacht. Die beiden Freundinnen, die eigentlich keine mehr sein dürfen, bekommen das knallhart zu spüren. Jede macht ihre eigenen Erfahrungen. Und das wird in verschiedenen Erzählsträngen, die immer wieder ineinanderlaufen, erzählt. Hier muss man allerdings sehr achtgeben, nicht durcheinanderzukommen.

Als Leser kann man nicht erahnen, wohin die Geschichte führen wird. Denn das eigentliche Vorgehen der Schulen, wir nun durch Sophie und Agatha ausgebremst bzw. in eine andere Richtung gelenkt. Man darf sich also überraschen lassen, wer gewinnen wird, also ob das Gute oder das Böse sich durchsetzen kann.

Rezension von Heike Rau

Soman Chainani
School for God and Evil – Es kann nur eine geben (Band 1)
512 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473401277
ISBN-13: 978-3473401277
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Andreas Schütze: Graf Koriander macht blau

Andreas Schütze: Graf Koriander macht blau

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Für Justus und Jette gehen die Ferien zu Ende. Am Sonntag vor Schulbeginn weckt Graf Koriander die beiden schon in aller Frühe und serviert ein Frühstück, das auch Hund Wenzel sehr erfreut. Er schleckt das Glas mit der Schokocreme aus, was ihm nicht besonders gut bekommt. Dann gerät auch noch der Nutellatoastturm ins Wanken und das Chaos in der Küche ist perfekt. Und Wenzel schleckt weiter Schokocreme.

Graf Koriander kennt allerdings an diesem Wochenende nur ein Thema. Zu gerne würde er mit in die Schule kommen. Justus und Jette lehnen das aber aus Gründen, die sich jeder denken kann, ab. Da bleibt Graf Koriander wohl nichts anderes übrig, als an seinem Unsichtbarkeitssüppchen weiter zu kochen. Die Kinder bringen schnell die Küche in Ordnung bevor sie dem kleinen Gnomold folgen. Auch Hund Wenzel, dem es nach der Schokoladenüberdosis nicht besonders gut geht, kommt mit. Er nimmt die Spur von Graf Koriander auf und die Kinder folgen ihm.

Für Graf Koriander wird der Tag ein voller Erfolg. Er schafft es mit einem Trick, die Kinder dazu zu bringen, ihm einen Schulbesuch zu erlauben. Und auch das fertige Unsichtsbarkeitssüppchen hat eine Wirkung, wenn auch nicht, die erwartete.

Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung geschrieben. Die Geschichte um Justus und Jette und den kleinen Gnomold wird sehr spannend fortgeführt. Den Anfang habe ich allerdings mit Stirnrunzeln gelesen. Hunde sollten keine Schokolade essen. Das muss Kindern unbedingt gesagt werden.

Die Frage, ob es Graf Koriander gelingt, das Unsichtbarkeitssüppchen zu kochen, stand ja im Raum und diesmal macht der kleine Gnomold ordentliche Fortschritte. Dieser Zauber macht ihm so viel Spaß, dass er damit ordentlich übertreibt. Eine lustige Szene folgt auf die nächste. Das ist sehr spannend zu lesen. Dass der mit allerlei Schabernack verbrachte Tag in der Schule Folgen haben wird, damit rechnet niemand. Aber das ist dann auch schon Thema des nächsten Bandes.

Rezension von Heike Rau

Andreas Schütze
Graf Koriander macht blau
Ueberreuter Verlag
208 Seiten, gebunden
ISBN-10: 376415053X
ISBN-13: 978-3764150532
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Nataly Savina: Love Alice

Nataly Savina: Love Alice

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Alice Blumberg ist 14 Jahre alt. Sie lebt bei ihrer Mutter an immer wieder anderen Orten. Bereits fünf Schulwechsel hat sie hinter sich. Aber es geht nicht anders. Ihre Mutter Hannah ist Opernsängerin.

Wieder bricht einen neue Spielzeit mit einem Schulwechsel an. Alice versucht gar nicht erst, sich an der neuen Schule einzugewöhnen und gibt sich als Einzelgängerin. Doch die Einsamkeit ist unerträglich. Bis Cherry, die als Außenseiterin gilt, ihre Freundin wird. Die beiden Mädchen vertreiben sich die Langeweile gemeinsam. Sie haben Spaß miteinander. Alice lässt sich von Cherry überreden, verrückte und eigentlich verbotene Dinge zu tun.

Alices Mutter sieht es nicht gern, wenn die Mädchen sich rumtreiben. Schreckliche Geschehnisse veranlassen sie, Alice und Cherry zu raten vorsichtiger zu sein und gut auf sich aufzupassen. Das Unvorstellbare geschieht dennoch. Eines Tages kommt Cherry nicht nach Hause.

Es ist eine sehr berührende und auch verstörend wirkende Geschichte. Anfangs steht gar nicht die Handlung im Vordergrund, sondern die Gefühle der unter schwierigen Umständen heranwachsenden Mädchen, die sehr tief gehen. Cherry ist besonders extrem in ihrem Denken und Handeln, was kaum nachzuvollziehen ist. Beide Mädchen suchen nach Nähe, Glück, Liebe und nach einem festen Platz im Leben. Sie kommen sich unerwartet nahe, rücken wieder ab voneinander, nur um sich dann doch wieder anzunähern. Es ist ein ständiges Auf und Ab.

Alles deutet auf ein nahendes Unglück hin. Schade, dass so vorhersehbar ist, was passieren wird. Als wäre es unausweichlich, als wären die Mädchen selbst schuld, was keinesfalls so ist. Man kann vieles in das Buch hineininterpretieren und die Handlung mit eigenen Gedanken ausfüllen, denn die Autorin lässt dafür ausreichend Raum. Das Buch wird wohl jeden Leser sehr nachdenklich zurücklassen.

Rezension von Heike Rau

Nataly Savina
Love Alice
160 Seiten, Klappenbroschur
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407811411
ISBN-13: 978-3407811417
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Stephan Valentin: Ichlinge – Warum unsere Kinder keine Teamplayer sind

Stephan Valentin: Ichlinge – Warum unsere Kinder keine Teamplayer sind

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Muss man egoistisch sein, um im Leben bestehen zu können? Muss man zu allererst an sich denken? Viele Kinder, so scheint es, werden in diese Richtung erzogen. Ichlinge sind selbstbezogen. Ein Gemeinschaftsgefühl fehlt ihnen. Die Kinder haben es schwer, sich in Gruppen einzufügen. Um später erfolgreich sein zu können, muss man aber auch im Team zusammenarbeiten können. Es lebt nun mal keiner für sich allein. Wir sind eine große Gemeinschaft.

Es gibt unzählige Erziehungsratgeber. Eltern haben also genug Richtlinien bei der Erziehung. Aber so einfach ist es eben nicht. Es ist offenbar doch nicht so klar, nach welchen Werten, Kinder erzogen werden sollten. Das vorliegende Buch ist keine von Regeln geprägte Anleitung zur Erziehung. Der Autor schreibt nichts vor, er gibt zu bedenken. So beschreibt er im Buch, welche Eigenschaften ein Kind haben sollte, um später dann als Erwachsener glücklich und erfolgreich sein zu können. Ein Ichling wird das nach seiner Meinung nämlich nicht schaffen.

Toleranz, Kritikfähigkeit, Selbstdisziplin und Empathie sind wichtige Fähigkeiten, die Kinder beim Aufwachsen erlernen sollten. Das braucht Zeit und Gelegenheit und das ist nicht gegeben, so liest man im Buch, wenn Kinder zu viel Zeit mit Computer und Fernseher verbringen, ihre Freizeit mit Aktivitäten verplant ist und ihnen dadurch die Zeit fehlt, mit anderen Kindern zu spielen.

Mit Hilfe des Buches wird man befähigt, das Sozialverhalten des eigenen Kindes realistisch einzuschätzen. Man liest im Buch wie man soziale Kompetenzen bei Kindern fördern kann und wie man Werte vermittelt. Dabei wird nicht nur auf das Elternhaus geschaut, auch Kindergarten und Schule werden betrachtet. Zu Erziehungsstilen gibt es immer unterschiedliche Meinungen. Eltern, Lehrer, Erzieher und Psychologen stellen im Buch ihre Ansichten und Erfahrungen dar.

Als Eltern kann man dem gut lesbaren und verständlich geschriebenen Buch eine Menge zum Thema Kindererziehung entnehmen. Es gibt natürlich noch viel mehr Aspekte, als die in dieser Rezension angerissenen. Das Buch hilft den eigenen Erziehungsstil zu überdenken, altersgerecht zu gestalten und Wichtiges herauszustreichen.

Rezension von Heike Rau

Dr. Stephan Valentin
Ichlinge – Warum unsere Kinder keine Teamplayer sind
336 Seiten, broschiert
Wilhelm Goldmann Verlag
ISBN-10: 344217290X
ISBN-13: 978-3442172900
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Ursula Dubosarsky: Nicht jetzt, niemals

Ursula Dubosarsky: Nicht jetzt, niemals

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Elf Mädchen sind in der Klasse von Miss Renshaw. An einem denkwürdigen Tag geht die Lehrerin mit den Kindern in den Ena Thompson Memorial Garden, um ihnen über den Tod nachzudenken. Die Mädchen glauben aber vielmehr, sie wolle den Gärtner besuchen. Miss Renshaw scheint beeindruckt von ihm, auch weil er ein Dichter ist. Sie glaubt, dass auch die Mädchen Gedichte schreiben können. Der Garten vermittelt zumindest die perfekte Stimmung dafür. Und sie stellt den Kinder Morgan vor, der die Schülerinnen ein Stück weit anleiten kann. Die Mädchen sollen niemandem von den Treffen mit dem Gärtner erzählen. Nicht den Eltern, nicht anderen Lehrern. „Nicht jetzt, niemals“. Es ist ein Geheimnis.

So gehen die Mädchen mit ihrer Lehrerin und dem Gärtner an einen geheimen Ort. Es ist eine Höhle, in der sich Höhlenmalerei finden lassen soll. Sie liegt an der felsigen Küste. Den Mädchen gefällt es nicht in der Höhle, es ist ein unheimlicher Ort. Die Faszination ihrer Lehrerin können sie nicht teilen. So geht die kleine Gruppe Mädchen ohne Erlaubnis wieder hinaus. Miss Renshaw und der Gärtner lassen auf sich warten. Niemand von den Mädchen will wieder hinein in die Dunkelheit, um nach den beiden zu sehen. Als die Flut kommt, gehen sie zurück in den Garten, warten vergebens und beschließen zur Schule zu laufen.
Dass Miss Renshaws fehlt, wird natürlich wenig später bemerkt. Doch von den Mädchen sagt niemand etwas. So lautete die Anweisung. Das Geheimnis aufzudecken, wagt keine. Und so bleibt Miss Renshaw verschwunden.

Die Geschichte, die in Australien im Jahre 1967 beginnt, ist eine Überraschung. Inhaltlich und auch stilistisch. Sie zeigt, welche Macht eine Lehrerin über ihre Schüler haben kann, wenn sie ihre Vorbildfunktion und das in sie gesetzte Vertrauen gnadenlos ausnutzt. Ihre vermeintliche Unfehlbarkeit als Respektsperson wird auch im Schreibstil widergespiegelt. Wie sie mit ihrer Beeinflussung die Kinder manipuliert, die dem nichts entgegenzusetzen haben, wird klar vermittelt, so dass man nachvollziehen kann, warum die Mädchen schweigen. Es ist hart, das zu lesen. Die Wirkung ist unbeschreiblich.

Fast gespenstig wirkt die Geschichte, unheimlich, fast schon verstörend, extrem. Der Preis, den die Mädchen für ihr Schweigen bezahlen, ist hoch und wird sie, das ist absehbar, ein Leben lang verfolgen. Im Verlauf des Romans wird die Spannung ständig gesteigert. Man weiß nicht so genau, was wirklich vorgeht, was die Lehrerin beabsichtigt, die sehr genau um ihre Macht weiß. Dass es eine Inszenierung ist, wird schnell klar. Doch zu welchem Zweck nicht. Das außergewöhnliche Buch ist sicherlich nicht nur für die Zielgruppe der Jungendlichen interessant, sondern auch für Erwachsene.

Rezension von Heike Rau

Ursula Dubosarsky
Nicht jetzt, niemals
143 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3800056763
ISBN-13: 978-3800056767
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Dorothea Flechsig: Sandor – Fledermaus mit Köpfchen

Dorothea Flechsig: Sandor – Fledermaus mit Köpfchen

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Fledermaus Sandor wohnt in einem Rollokasten im Klassenzimmer einer Schule. Als er sich hier Unterschlupf suchte, waren gerade Ferien. Nun ist es vorbei mit der Ruhe. Sandor nimmt am Unterricht teil. Während er vor sich hin döst, lernt er Lesen und Rechnen. Direkt unter ihm am Tisch sitzt Jendrik. Sandor mag den Jungen. Auf seiner Tasche ist eine Fledermaus abgebildet. Also scheint Jendrik sich für Fledermäuse zu interessieren. Sandor möchte gerne Jendriks Freund werden. Also fliegt er ihm eines Tages nach, als Jendrik nach Hause geht. Vor Jendriks Zimmer steht ein Apfelbaum. Hier lässt Sandor sich nieder. Als Jendrik das Fenster öffnet und sich dann an seine Schularbeiten setzt, nähert sich Sandor und klammert sich am Fensterrahmen fest. Als Jendrik von Sandor angesprochen wird, ist er fassungslos. Seit wann können Fledermäuse sprechen?

Sandor hat in einer Nacht etwas Sonderbares beobachtet. Ein Dieb hat auf der Flucht vor der Polizei an der alten Burgruine einen Schatz vergraben. Davon berichtet er Jendrik. Und tatsächlich findet Jendrik eine kleine Truhe mit Schmuck und Diamanten. Am liebsten würde Jendrik diesen Fund behalten. Seine Familie könnte etwas Geld gut gebrauchen, um das Auto reparieren zu lassen oder auch mal in den Urlaub zu fahren. Aber Sandor meint, man müsse alles der Polizei übergeben und so wird es dann auch gemacht. Wie genau er auf den Schatz gestoßen ist, kann Jendrik natürlich nicht sagen. Also erfindet er eine Geschichte, die ihm allerdings keiner so recht glauben will. Dass ihm eine Belohnung in Aussicht gestellt wird, begeistert Jendrik. Am nächsten Tag, wissen alle Bescheid. Was passiert ist, steht nämlich in der Zeitung. Und auf einmal ist Jendrik ein Held.

Das Hörbuch beginnt mit einem Intro. Das Lied, gesungen von Jeanette Friedrich, ist eine schöne Einstimmung auf die Geschichte.
Schon in der ersten Folge passiert eine ganz Menge. Jendrik lernt die Fledermaus Sandor kennen. Dass die beiden Freunde werden, bringt allerdings Probleme mit sich. Nicht mal Jendricks Mutter glaubt, was ihr Sohn über die Fledermaus erzählt. Sie denkt, Jendrik habe zu viel Fantasie. Bald versteht Jendrik, das er so manche Wahrheit für sich behalten muss, weil andere ihn nicht verstehen würden.

Es ist für Kinder spannend zu erfahren, wie sich die Freundschaft dennoch weiterentwickelt und welche Abenteuer die beiden erleben. Der Fund des Schatzes ist nur eins davon.
Die Geschichte ist humorvoll. Aber es ist nicht alles reine Fantasie. Alltägliche Probleme in der Schule und in der Familie mit der Mutter und dem kleinen Bruder Tom werden ernst genommen. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet.

Das Hörbuch wird auf eine sehr ansprechende und muntere Art von Nicolas A. Böll vorgetragen. Das Zuhören macht sehr viel Spaß, einerseits weil die Erzählung so spannend ist, aber auch weil sie so ausdrucksstark und mit vielseitiger Stimme gelesen wird. So entstehen bildhafte, für kleine Zuhörer gut vorstellbare Szenen. Zu empfehlen ist die Geschichte für Kinder ab sechs Jahren.

Rezensionen von Heike Rau

Dorothea Flechsig
Sandor – Fledermaus mit Köpfchen
Folge 1
Gelesen von Nicolas A. Böll
Hörbuch
Spielzeit: 77:30 Minuten
Glückschuh Verlag
ISBN-10: 3000330445
ISBN-13: 978-3000330445
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Nicolas Ancion: Ferdinands fantastischer Schulweg

Nicolas Ancion: Ferdinands fantastischer Schulweg

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Ferdinand geht gerne den Weg von seinem Zuhause zur Schule allein und das bei jedem Wetter. Er trifft eine alte Dame mit ihrem kleinen Hund. Er sieht, wie die Mülltonnen geleert werden und er bemerkt wie ein Vater mit seinem Kind im Park die Vögel füttert. Immer guckt Ferdinand sich aufmerksam um. Manchmal findet er etwas. Kastanien zum Beispiel. Die nimmt er mit. Dann grüßt er noch den Briefträger auf seinem Weg und schon ist er vor der Schule angekommen. Hier trifft er seine Klassenkameraden und erzählt von seinem spannenden Schulweg, der immer sehr abenteuerlich ist. Hat er doch unterwegs eine alte Dame mit einem stacheligen Drachen getroffen und gegen diesen, einem Ritter gleich, gekämpft. Gegen das Müll spuckende Ungeheuer hat er sich ebenfalls tapfer zur Wehr gesetzt. Später ist er auf seinem Weg an einer gefährlichen Schlucht vorbeigekommen. Ohne Angst hat er seinen Weg fortgesetzt, trotz Schlangen und Krokodilen. Als Regen und Sturm aufgekommen sind, ist er ein Stück weit mit dem Piratenschiff gesegelt. Später dann hat er mit einem Zauberspruch die Stadt in ein Märchenland verwandelt. Ferdinands Mitschüler staunen!

Das Buch steckt voller Überraschungen. Zunächst sieht man, wie Ferdinand seinen Schulweg in Wirklichkeit erlebt. Die Fantasiegeschichte verbirgt sich dann immer hinter einer Klappe. Das dürfte kleine Kinder in Staunen versetzen. Ferdinands Fantasie kennt keine Grenzen.
Das Augenmerk liegt besonders auf den Zeichnungen. Die sind sehr schön und detailreich. Schon allein wie Ferdinand dargestellt wird, gefällt gut. Der kleine Junge verschwindet fast unter seinem übergroßen Ranzen. Es gibt eine Menge zu entdecken auf den großformatigen Seiten, die man endlos lange betrachten kann. Hinter dem Buchdeckel gibt es auch noch eine Zeichnung. Hier sieht man die kleine Stad mit dem Umland von oben, so dass man mal gucken kann, welchen Weg Ferdinand genommen hat.
Man kann das Buch mit seinem Kind einfach zum Vergnügen lesen. Oder aber auch einmal mit dem Kind klären, was es darf und was es nicht darf, sollte es den Schulweg allein gehen dürfen. Und das auf eine spielerische Art und Weise.

Rezension von Heike Rau

Nicolas Ancion
Ferdinands fantastischer Schulweg
Mit Illustrationen von Annette Boisnard
Aus dem Französischen von Peter Ahorner
22 Seiten, gebunden
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219114938
ISBN-13: 978-3219114935
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Bianka Minte-König: Schule der dunklen Träume

Bianka Minte-König: Schule der dunklen Träume

Als Beas Vater auf eine Forschungsreise nach China muss, kommt Bea ins Internat. Ein mulmiges Gefühl im Bauch hat sie schon. Aber ihrem Vater sagt sie das nicht. Sie will den Abschied nicht noch schwieriger machen. Als Bea mit ihren Mitschülerinnen in den neuen Internatsanbau umzieht, beginnt sie schlecht zu schlafen und Unglaubliches zu träumen. Den anderen Mädchen geht es ebenso. Doch im Gegensatz zu Bea können sie sich nicht an ihre Träume erinnern. Merkwürdige Dinge geschehen. Bald entsteht der Eindruck, im Haus würde ein Poltergeist sein Unwesen treiben. Da aber keiner an Poltergeister glaubt, wird Bea die Schuld an den Ereignissen gegeben. Nur ihre Zimmergenossin Jenny hält noch zu Bea und Jason, in den Bea sich bei der ersten, etwas unromantischen Begegnung verliebt hat. Aber auch sie können Beas Träume nicht so recht einordnen.
Die Albträume werden immer schlimmer und Bea ist sich sicher, dass sie mit der Vergangenheit des Internats, das früher ein Waisenhaus gewesen ist, zusammenhängen. Immer wieder erlebt sie Szenen aus dem Alltag der Waisenkinder, die, so glaubt sie, wirklich einmal stattgefunden haben müssen. Bea versucht sich Informationen bei Lehrern und in der Bibliothek zu beschaffen. Und sie wird fündig. Sie begeht jedoch einen Fehler, unterschätzt drei ihrer Mitschülerinnen unter ihnen Zaphira, die in ihrer Eifersucht einen teuflischen Plan ausheckt und auch durchzusetzen versucht.

Erzählt wird eine wirklich spannende Geschichte, die zudem noch schön schaurig und gruselig ist und sicher so manchem Leser eine Gänsehaut bescheren wird. Bea ist ein sympathisches Mädchen. Sie muss sich an eine neue Umgebung gewöhnen und an neue Mitschüler. Zeit dafür hat sie kaum, denn die beginnenden Albträume lassen ihr keine Ruhe. Der Leser erfährt durch die Träume und die Nachforschungen Beas Wissenswertes über die Geschichte von Waisen- Zucht- und Arbeitshäusern und die schwierigen Lebensbedingungen der Kinder, die dort Aufnahme fanden.
Und natürlich gibt es auch eine kleine, romantische Liebesgeschichte. Denn Bea verliebt sich in Jason. Auf den zurückhaltenden Jungen hat es aber auch ein anderes Mädchen abgesehen. Ausgerechnet Zaphira, die Bea so schon das Leben schwer macht.
Vom Stil her ist das Buch leicht lesbar. Man wird schon auf den ersten Seiten gefesselt und kann es gar nicht mehr weglegen. Sehr zu empfehlen!

Über die Autorin:
Bianka Minte-König ist Professorin für Literatur- und Medienpädagogik an der Fachhochschule in Braunschweig und lebt auch mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in dieser Stadt. Seit 1996 veröffentlicht sie mit Erfolg Kinder- und Jugendbücher.

Rezension von Heike Rau

Bianka Minte-König
Schule der dunklen Träume
Reihe: Liebe und Geheimnis
224 Seiten, broschiert
ab 12 Jahren
Thienemann Verlag
ISBN: 3-522-17607-3
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Tatort Schule. Lösegeld

Tatort Schule. Lösegeld

Es sollte ein Krimi werden – ein Musical von Annalena und ihrer Klasse. Doch plötzlich platzen Jeffrey und seine Kumpel in die Generalprobe. Sie sind gerade aus dem Jugendgefängnis getürmt und brauchen nun Geld. Und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und der Polizei, denn Jeffrey zerrt die ganze Klasse in seine Gewalt. Und dann begeht die Polizei einen großen Fehler: Sie unterschätzt die 16jährigen Geiselnehmer.
„Lösegeld!“ von Andreas Schlüter ist ein spannender Thriller. Die Handlung spielt in nur sieben Stunden und geschieht immer aus der Sicht von Jeffrey, den Opfern und der Polizei. Dadurch wird die Geschichte vielseitiger und noch spannender. „Lösegeld!“ verurteilt nicht, sondern zeigt, in welcher Situation Jugendkriminalität entstehen kann. Nichts für zarte Nerven, aber für Krimifans ab 12!

Andreas Schlüter
Tatort Schule. Lösegeld
Hochaktuell! Geiselnahme in einer Schule – nichts für zarte Nerven!
ISBN:3357009374
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