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Schlagwort: Stadt

Anna Walker: Hilde

Anna Walker: Hilde

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Das Huhn Hilde lebt in einem kleinen ruhig gelegenen Haus, vielleicht am Rande einer Kleinstadt. Auf der Wiese wachsen Sonnenblumen. Hilde hat einen angenehmen Alltag. Oft spielt sie im Garten oder beobachtet die Tauben. Es geschieht nichts wirklich Aufregendes. Dann eines Tages, an einem stürmischen Morgen, wird sie von einem Sturmwind erfasst. Zusammen mit Blätter und Zweigen wird sie fortgetragen. Bis in eine sehr große Stadt hinein.

Sie landet zwischen Schirme tragenden Menschen, die irgendwo hin wollen und spaziert ebenfalls los. Der Regen macht ihr nichts aus. Es gibt so unglaublich viel zu entdecken. Selbst in ein Kaufhaus verschlägt es Hilde, wo sie auf dem Handlauf der Rolltreppe von einer Etage in die nächste kommt und Außergewöhnliches entdeckt. Später findet Hilde sogar ein gemütliches Plätzchen, das an zu Hause erinnert und wo sie sich ein wenig von ihren Abenteuern ausruhen kann.

Hilde bekommt Heimweh. Da sieht sie eine Frau, die einen Strauß Sonnenblumen trägt und folgt ihr. Sie fährt ein Stück mit dem Zug, verliert beim Aussteigen die Sonnenblumen aber aus den Augen. Stadtdessen sieht sie die Tauben. Hilde weiß, dass die Vögel den Weg nach Hause kennen.

Die Geschichte ist sehr fantasievoll geschrieben. Die Illustrationen sind mit viel Aufwand erstellt worden. Auf den Seiten findet man kleine Bilder mit Alltagsszenen, aber auch Zeichnungen, die über die ganze Seite gehen und bestimmte Eindrücke vermitteln. Die Farben sind sehr dezent und dunkel gehalten. Es herrscht Regenwetter und das spiegelt sich auch in der Farbwahl wider.

Die Geschichte wird von leisem Humor getragen. Die Erlebnisse, die das Huhn in der Stadt hat, können so von Kindern gut nachvollzogen werden. Es ist ein Buch für Kinder mit Abenteuer- und Reiselust, die trotzdem auch gerne zu Hause sind.

Rezension von Heike Rau

Anna Walker
Hilde
32 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312199
ISBN-13: 978-3830312192
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Vladimir Jabotinsky: Die Fünf

Vladimir Jabotinsky: Die Fünf

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Aufstieg und Niedergang einer jüdischen Familie im alten Odessa um 1905.

Vladimir Jabotinsky hat sich in seinen Erinnerungen in die Stadt Odessa zu Beginn des 20. Jahrhunderts begeben.
Dort, in der Vielvölkerstadt, lernte er die Familie Milgrom kennen.
Die fünf Kinder der jüdischen Familie bilden die Rahmenhandlung zu einer Geschichte, in der es um Judentum, Assimilation, Gesellschaftsleben und Aufruhr geht.

Marussja, Marko und Lika, die Rebellische, Serjosha und Torik sind die handelnden Personen. Über allen wacht ihre Mutter Anna Michailowna Milgrom. Der Autor begegnet Mutter und Tochter Marusscha zum ersten Mal im Theater und danach immer wieder bei diversen Geselligkeiten.

Es fällt nicht ganz leicht, dem Handlungsstrang zu folgen. Die Stadt Odessa ist zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine lebendige Metropole, in der sich die Welt im Kleinen spiegelt. Geschichtlich gehörte Odessa zuerst zum Osmanischem Reich, danach vorübergehend zu Österreich-Ungarn und ab 1922 zur Sowjetunion.

Die Schulstreiche der Kinder der Familie Milgrom, erste Annäherungen an die schon ältere Marussja und die politisch aufsässige Lika bieten Stoff, um über jeden einzelnen von ihnen zu berichten. Anna Michailowna ist die liberale, gütige jüdische Mutter, eine junge Mutter dazu, die ihren Kindern mit Aufmerksamkeit zur Seite steht.

In der „Literaturka“ versammeln sich Anhänger mit aufsässigem Gedankengut. Hier herrscht das freie Wort und Gedankenfreiheit, und der Autor wundert sich selbst, dass die Obrigkeit diesen keinen Einhalt gebot. „Tschechows Wehmut wurde als Protest gegen die herrschende Ordnung und Dynastie verstanden, Gorkis erfundene Barfüßer bis hin zu Malwa als Barrikadenruf; wie und warum, könnte ich jetzt nicht mehr erklären, aber so war es.“
In diesem Ton geht die Geschichte voran, bezieht sich auf Zusammenkünfte, auf die herrschende Stimmung in der Stadt mit ihrer Vielfalt kultureller Möglichkeiten.

Vladimir Jabotinsky ist in Gestalt eines Journalisten immer dabei, wenn es Neuigkeiten in der Familie zu erzählen oder zu erleben gibt. Dass er darüber hinaus dem Bild Odessas, ihrer ausnehmend anspruchsvollen und von zahlreichen Einflüssen geprägten Architektur und der mit Akazien gesäumten Steilküste zum Schwarzen Meer hin gedenkt, geben seiner Erzählung den äußeren Anstrich, von dem man sogleich neugierig auf die Ereignisse blickt.

Man erlebt die Familie umsäumt von den politischen Geschehnissen, die einzelne Familienmitglieder der Familie entfremden. Was aus ihnen allen geworden ist, nimmt breiten Raum ein und schlägt den Leser in Bann. Zwischen Faulenzerei und Aufruhr, zwischen Schicksalsschlägen und Verlust betrachtet man Aufstieg und Niedergang einer Familie, die symptomatisch für das aufstrebende Bürgertum und seinen Fall war.

Der Journalist und Zionist Vladimir Jabotinsky (1880 -1940)  galt zu seiner Zeit als politisch engagierter Kopf, der den Staat Israel in den Grenzen des biblischen Palästinas forderte. Er war zugleich Schriftsteller und Politiker. Seine Prosa ist durchsetzt mit poetischen Bildern und bietet Einblicke in die Welt des jüdischen Odessas mit allen ihren Möglichkeiten zur Entfaltung einer differenzierten, kultivierten und aufgeschlossenen Geisteshaltung der Bewohner. Es sind diese Merkmale, die das kaufmännische Großbürgertum ausmachten.

Die äußere Aufmachung des Buches ist edel und anspruchsvoll und erscheint in der Übersetzung von Ganna-Maria Braungardt und Jekatherina Lebedewa.

Vladimir Jabotinsky
Die Fünf
350 Seiten, gebunden
AB – Die Andere Bibliothek, Dezember 2012
ISBN-10: 3847703366
ISBN-13: 978-3847703365
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Die windige Stadt

Die windige Stadt

Ein opulentes Werk erwartet den Leser mit diesem Roman.
Unschwer ist an der Aufmachung des Romans zu erkennen, dass es sich mehrheitlich um jüdische Familien handelt, deren Geschichten hier abgehandelt werden sollen. Sind doch die Kapitel in Anlehnung an das Alte Testament mit hebräischen Titeln versehen, die beziehungsreich auf den Inhalt verweisen.

Chicago zu Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Eine Reihe von Schülern tummeln sich im letzten Jahr auf der Highschool in Erwartung auf das Studium und den Weg ins Leben. Schwarz, weiß, jüdisch oder beides, die ethnologische Vielfalt ist gegeben.

Es sind die Familien von Jill, Muley,Hillel, Michelle und Larry, die hier eine Rolle spielen.
Die Jugendlichen haben Pläne und Träume und arbeiten schon an der Vorbereitung auf ihre Studien als Journalisten, Künstler, Musiker oder in der Filmbranche. Tunlichst sollte man den Stadtplan von Chicago kennen, wenn man sich auf den vielen Wegen, in den Parks und Strassen, die genannt werden, zurechtfinden will.
Es geht zu, wie in vielen Jugendgruppen zu jener Zeit: man trifft sich, feiert, man liebt sich oder geht eigener Wege. Die Familien treten zwar in den Hintergrund, bilden aber dennoch die Folie, auf der sich die Entwicklung der einzelnen Protagonisten abspielt.

So gibt es diejenigen, die vorwärts kommen, und es gibt diejenigen, die versagen.

Zentrale Figuren aber sind Jill und Muley, die sich schon in der Schule geliebt haben. Muley sucht seinen Weg als Regisseur und avantgardistischer Künstler, während Jill sich dem Journalismus zuwendet. Nach der Schule gehen die Wege aller Mitschüler zunächst auseinander, und der Leser folgt den einzelnen Protagonisten auf ihrem Weg ins Leben. Dass sich die Wege einzelner immer wieder kreuzen, hält die Geschichte zusammen.
Chicago, New York, später die großen Städte in Europa und zuletzt wieder Chicago: der Bogen ist weit gespannt.

Es ist ein monströser Roman mit vielen Schattierungen, deren Verzweigungen man zunächst nur mühsam folgen kann. Am Ende aber bekommt man einen Eindruck von der Zeit 1982 bis 1987 in Amerika, einer Zeit, die keine umwälzenden Ereignisse zu verzeichnen hatte.

Da das Buch nicht nur eine, sondern mehrere Familiensagas in sich vereint, fordert es dem Leser einige Konzentration ab.
Es liest sich aber spannend und unterhaltsam.

Adam Langer
Die windige Stadt
Große Familiensaga
ISBN:3498039245
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Das Paradies am Rande der Stadt

Das Paradies am Rande der Stadt

Volker Strübing: Das Paradies am Rande der Stadt

Die vierziger Jahre des 21. Jahrhunderts. Der Weltkonzern Eden bietet seinen Kunden das vollkommene Glück. Und das sogar kostenlos. In Zeiten, die alles andere als einfach sind, nehmen Millionen das Angebot an und treten unter den Regenbogen, das Wahrzeichen von Eden. Die Menschen leben in einer simulierten Welt, dem Paradies auf Erden.
Doch nicht alle teilen das Glück. Kritiker werfen Eden vor, die menschliche Rasse zu entmündigen, gar zu vernichten. Seelenfänger wie die „Preußische Union Patriotischer Sozialisten“ unterminieren die Grundsätze Edens:
1. Mache die Menschheit glücklich
2. Respektiere ihre Entscheidungsfreiheit
3. Wende niemals Gewalt an
Das ruft „Die Freunde Der Menschheit auf den Plan. Dante und seine Schar Mitstreiter planen, Eden zu stürzen. Theo, ein Junge, dessen Gene optimiert wurden – er ist hässlich, aber dafür außerordentlich intelligent – versucht die Festung Eden zu knacken, aber seine Versuche bleiben erfolglos. Plötzlich wird Kloß, einer ihrer Mitstreiter, von einer Nazigruppe entführt und zum Berliner Regenbogen gebracht. In allerletzter Sekunde retten „Die Freunde Der Menschheit“ ihren Kumpanen und erleben ihre Überraschung. Sie treffen am Regenbogen auf eine Frau: Eva, die aus dem Paradies floh, um ihren Adam zu suchen.
Und mit diesem Moment wird alles anders. „Die Freunde Der Menschheit“ haben durch Zufall den Schlüssel für Eden in den Händen und fortan sind sie Gejagte. Denn sie sind nicht die einzigen, die Interesse an dem Schlüssel zur Macht über Eden halten.

Der Roman ist eine Mischung aus Satire, Jugendbuch, Klamauk und Science Fiction. Stellenweise kann sich der Roman nicht entscheiden, ob er mehr zum „5 Freunde-Prinzip“ tendiert oder zur spitzen Verballhornung der heutigen Gesellschaft. Die ist manchmal störend, manchmal macht es einen großen Reiz des Buches aus.
Die Geschichte selbst wird immer wieder von fiktiven Lexikoneinträgen und Anzeigen unterbrochen, die sehr schön die Welt der zukünftigen vierziger Jahre aufzeigen. Ob Holonet, Daemon oder Beschwörer alles wird anschaulich erklärt, ohne dass es langweilig oder trocken wird. Allerdings hätte ich mir bei den Anzeigen ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht:
Zitat:
Anzeige: Die Tochter missbraucht? Kann sein, dass sie dir nie verzeiht, Jesus tut es. Ab 1,99. Ablass Service der Preußischen Katholischen Kirche.
Das war meiner Meinung nach die Überschreitung des guten Geschmacks. Wenn man darüber hinwegsieht und den gerade zu Beginn des Romans zu häufig vorkommende Klamauk ignoriert, findet man eine heitere, witzige und abwechslungsreiche Geschichte, die uns in ein schillerndes Berlin der Zukunft führt. Viele heute angedeuteten Fehlentwicklungen werden parodiert und ins Groteske gezeichnet.
Die Figuren wie Kevin Pascal, Theos Onkel, Spider und Marta sind allesamt liebenswert und entführen den Leser zu einer spannende Reise in die Zukunft.

Fazit: Sehr lesenswerter Roman mit kleinen Schwächen. Hoffen wir, dass dies nicht der letzte Roman von Volker Strübing war. Man darf gespannt sein.

Volker Strübing
Das Paradies am Rande der Stadt
SF Satire mit fünf Freunde-Prinzip. Nominiert für DSFP, KLP und DPP
ISBN:3935269307
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Die schwarze Stadt

Die schwarze Stadt

Das Haus am Black Creek Crossing ist 300 Jahre alt. Einst geschah in diesem Haus ein Mord. So ist der Kaupreis unschlagbar niedrig. Also ziehen Angel und ihre Eltern Myra und Marty Sullivan ein, um einen Neuanfang zu wagen. Angel nimmt das kleinste der drei Zimmer oben, ohne recht zu wissen, warum gerade dieses es sein muss. Beim Einzug entdeckt sie eine Katze im begehbaren Kleiderschrank, ohne sich erklären zu können, wie diese hineingekommen ist. Die Katze ist gesund und hat weder Hunger noch Durst, obwohl Angel das erwartet hätte. Schon in der ersten Nacht beginnen auch diese sehr realistisch wirkenden Albträume, die Angel Angst machen.

Zwar findet Marty eine Arbeit, aber ihm fällt der Neuanfang trotzdem nicht leicht. Das Trinken kann er einfach nicht lassen. Und schon bald handelt er sich wieder Ärger ein. Auch Angel gegenüber beträgt er sich plötzlich ganz anders. Seine merkwürdigen, gar nicht väterlichen Blicke bringen das Mädchen zutiefst durcheinander.

In der Schule kennt Angel nur ihren Cousin Jack. Doch der ignoriert Angel. Auch die anderen Schüler reagieren der Neuen gegenüber ablehnend. Nur Seth Baker, der ebenfalls ein Außenseiter ist, freundet sich mit Angel an. Auch Seth ist von dem alten Haus fasziniert. Er hat es oft fotografiert und seltsame Details auf den Bildern entdeckt, die sich nicht erklären lassen. Als hätte er ein Spukhaus fotografiert. Auf einem Bild sieht man Flammen aus einem Fenster im Obergeschoss lodern. Auch Angel hatte einen überaus realistischen Albtraum von einem Feuer.

Die Katze ist ein merkwürdiges Tier. Sie erscheint oft aus dem Nichts und verschwindet genauso schnell wieder. Auch scheint sie Angel vor ihrem Vater schützen zu können. Die Katze führt Angel und Seth zu einem Versteck unter der Kellertreppe. Die beiden finden ein altes Hexenbuch. Und auch ein Versteck im Wald machen sie dank der Hinweise der Katze ausfindig. Hier versuchen die beiden ihre ersten Zauberrituale. Und so langsam kommen sie dahinter, was wirklich in dem alten Haus geschah. Doch statt die Sache endlich aufzuklären, rutschen sie immer tiefer in die alte mörderische Geschichte hinein, die sich zu wiederholen scheint.

Die Spannung in dieser Geschichte baut sich nach und nach auf. Zuerst scheint alles halbwegs normal, bis schließlich die ersten merkwürdigen Dinge passieren. Dann wird es wirklich unheimlich. Die beiden Jugendlichen Angel und Seth wachsen in die ihnen vorbestimmte Rolle langsam hinein, bis es jedoch kein zurück mehr gibt. Auch die Katze spielt eine ganz besondere Rolle. Sie ist eine Schlüsselfigur der Geschichte und für so manche Gänsehaut verursachende Szene verantwortlich. Von Anfang an glaubt man, die Handlung voraussehen zu können. Aber ungeahnte Wendungen machen diese Hoffnung bald zunichte. Der Horror kennt daraufhin keine Grenzen mehr. Die Geschichte schlägt zum Ende hin regelrecht um und wird ziemlich blutig und dämonisch.
Das Buch ist vom Schreibstil her sehr gut zu lesen. Der Spannungsbogen stimmt und auch die Akteure sind sehr gut dargestellt. Angel und Seth, die ihre Außenseiterrolle nicht selbst gewählt haben, und sich nun rächen, wirken sehr glaubwürdig, zumindest bis zum Schluss, als sie dann scheinbar keinen Einfluss mehr auf ihre Handlungen haben.

Über den Autor:
John Saul, geboren 1942 in Pasadena, Kalifornien, studierte Theaterwissenschaften und Anthropologie. 1977 erschien sein erster Horrorroman, es folgten bisher mehr als dreißig weitere Bücher. Der Autor lebt in Bellevue, Washington.

Rezension von Heike Rau

John Saul
Die schwarze Stadt
Aus dem Amerikanischen von Christine Roth-Drabusenigg
431 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag München
ISBN: 3-453-43158-4
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Eine Stadt im Laufe der Zeit

Eine Stadt im Laufe der Zeit

In diesem Sachbuch werden die Veränderungen einer Stadt im Laufe der Zeit in Wort und Bild anschaulich beschrieben.
Wie heute unsere Städte aussehen, weiß jedes Kind und doch regt das Buch an, einmal genauer hinzuschauen, den Straßenverkehr zu betrachten, die Hochhäuser und Läden, Flughäfen und Marktplätze.

Doch wie sah es hier aus, geht man viele Jahrhunderte zurück. Wie fing es an? Wie sahen die ersten Siedlungen aus, und wie entwickelte sich daraus eine große Stadt? Jedes Kind kann mit Hilfe des Buches auf eine überaus interessante Zeitreise gehen. Betrachtet werden können zum Beispiel eine griechische Siedlung (550 v. Chr.), eine Römische Stadt (120 n. Chr.), eine Stadt im Mittelalter (1250), eine Burganlage (1250), ein Rathaus (1650) oder eine industrielle Hafenstadt (1880), ein Bahnhof (1880)und vieles mehr.

Die Bilder sind sehr lebendig. Sie zeigen, welchen Menschen man in der jeweiligen Zeit begegnet wäre und was sie taten. Auch Einblicke in die Gebäude sind möglich. Die Zeichnungen sind zudem beschriftet. Die Einleitungstexte zu jedem Bild stimmen auf die jeweilige Zeit ein. Für das Betrachten der Bilder muss man sich Zeit nehmen, um die vielen kleinen Details aufnehmen zu können. Mit im Buch ist ein Glossar mit Erklärungen zu Fachbegriffen der Architektur, Technik, Arbeit, Freizeit und Kleidung. Ein Zeitreisequiz schließt sich an und ein Register bildet den Abschluss.

Rezension von Heike Rau

Steve Noon (Illustrator)
Philip Steele (Erzähler)
Eine Stadt im Laufe der Zeit
Von der Antike bis heute
Aus dem Englischen von Christiane Burkhardt
32 Seiten, gebunden, 14 großformatige, farbige Zeichnungen
ab 8 Jahren
Dorling Kindersley Verlag
ISBN: 3-8310-0628-8
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Fanny & Willy – Zwei Mäuse retten die Stadt

Fanny & Willy – Zwei Mäuse retten die Stadt

Willys Zuhause ist ein Müllplatz. Eines Tages wird hier eine Blechtonne abgeladen. Willy wird neugierig, weil ein Klopfgeräusch aus der Tonne zu hören ist. Mit einem Stemmeisen befreit er schließlich Oskar, den Kater. Der sieht zum Glück davon ab, Willy auf seinen Speiseplan zu setzten, weil dieser ihn soeben gerettet hat. Oskar ist ein Katzendetektiv und jagt angeblich sowieso lieber Verbrecher als Mäuse. In die Tonne hatte ihn eine Bande Ratten gelockt.
Als Oskar sich den vielen Dreck auf dem Müllplatz ansieht, kommt die Stadtmaus Fanny dazu. Sie ist auf der Flucht vor Eduard von Rattenschwanz und seiner Bande. Sie hat beobachtet, wie diese Giftdosen umhergetragen haben. Damit wollen sie die Herrschaft über die Stadt gewinnen. Dieser Plan muss unbedingt vereitelt werden.

Die kleine Geschichte ist sehr spannend und beschäftigt sich mit einem ernsten Thema, unserer Umwelt. Die Problematik wird Kindern auf spielerische Art und Weise sehr anschaulich näher gebracht. Sie werden angeregt, ihr eigenes Verhalten und das der anderen gegenüber der Natur einmal zu analysieren.
Gefallen haben auch die kunterbunten, liebevoll gezeichneten Illustrationen, die Kinder sicher sehr gerne länger betrachten werden.

Auf der CD ist die Geschichte aus dem Buch als Musical zu hören. Lieder und Texte wechseln sich ab. Es wird deutlich und verständlich gesprochen und gesungen. Die Stimmen passen hervorragend zu den einzelnen Figuren. Gelungene Soundeffekte sorgen zusätzlich für Abwechslung. Einigen Lieder sind so flott und unterhaltsam, dass manches Kind sicher aufspringen wird, um mitzutanzen. Dazu gehört beispielsweise das „Wegwerf-Lied“. Hitverdächtig ist auch das Lied „Ich bin ein kleiner Vogel“ über Anette, die Amsel. Manche Lieder dagegen sind passend zum Thema eher traurig gehalten und machen nachdenklich. Dazu gehören die Lieder „Was giftig ist“ und „Behüte die Natur“.

Buch und CD sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Die Liedtexte und Noten finden sich mit Akkordbezifferung für die Gitarre und den Griffbildern im Buch. Auch die gesprochenen Dialoge sind vorhanden. So kann das Musical auch mit der Unterstützung von Erwachsenen beispielsweise in Schulen aufgeführt werden.

Rezension von Heike Rau

Das Buch:
Hermann Schulze-Berndt / Marion Thielen
Fanny & Willy
Zwei Mäuse retten die Stadt
64 Seiten, gebunden
Musikverlag Eifelkrone Musik und Buch
ISBN: 3-9809028-3-8

Die CD:
Hermann Schulze-Berndt / Werner Totzauer
Fanny & Willy
Zwei Mäuse retten die Stadt
Ein Musical für Kinder
Kinder-Musical-CD, Spielzeit 56:20 Minuten
Musikverlag Eifelkrone Musik und Buch
ISBN: 3-9809028-0-3
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Stadt der glühenden Augen

Stadt der glühenden Augen

Nathaniel ist es gewöhnt von einem Ort zum nächsten umzuziehen. Diesmal hat seine Mutter die kleine Stadt Cheshunt ausgewählt.
Doch der seltsame Gestank in der Stadt, lässt Nathaniel die Haare zu Berge stehen. Beängstigende Vorahnungen und Alpträume befallen ihn. Er fühlt sofort, dass das Böse in dieser angeblich so friedlichen Stadt lauert. Nachts belagern Wildhunde mit leuchtenden Augen die Straßen, Hexen sollen den Stadtpark bevölkern. Und in der Schule stimmt auch so einiges nicht. Sogar der Schulleiter Mr. Karle ist ein seltsamer hinterhältiger Mensch, der scheinbar Gedanken lesen kann und jeden genau überwacht. Schüler werden immer wieder grundlos angegriffen, tyrannisiert und verängstigt. Niemand kann sich frei und sorglos fühlen in einer Stadt, in der sogar eine nächtlich Ausgangssperre verhängt wurde. Doch das Böse in Cheshunt hat seinen Ursprung in der Vergangenheit.
Nathaniel weiß sich keinen Rat mehr, bis er auf eine kleine Gruppe Kinder trifft, die sich zu einem Geheimbund zusammengeschlossen haben. Er schließt sich ihnen an, um das Böse aus der Stadt zu verbannen. Doch es ist riskant hinter die Schatten der Vergangenheit zu blicken. Und so beginnt ein Abenteuer, dass gefährlich und mysteriös zugleich ist und seine ganze Kraft fordert.

Horror, Fantasy und Krimi vereinen sich in diesem Buch zu einer überaus spannenden Geschichte. Die Geschehnisse in der kleinen unheimlichen Gemeinde sind unfassbar, aber zugleich faszinierend. Mit Spannung verfolgt man Nathaniels Geschichte, einem Jungen, der mit einem guten Gespür für Zusammenhänge und Situationen versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.
Ein gelungener Nervenkitzel.

Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Rezension von Heike Rau

Isobelle Carmody
Stadt der glühenden Augen
Die Schatten der Vergangenheit bedrohen eine Stadt
ISBN:3473352330
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