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Werner J. Egli: Black Shark

Werner J. Egli: Black Shark

Black Shark bei Amazon bestellen!Tarek und Omar befürchten ein Massaker in dem kleinen Dorf in Somalia. Aus dem Hinterhalt heraus töten sie deshalb die fremden Soldaten. Ihr weiterer Plan ist es, sich Black Shark anzuschließen. Die Regierung hat auf den gefürchteten Piraten ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Doch er hilft den Armen und genau das, wollen Tarek und Omar auch tun. Sie wollen sich dem Freiheitskampf anschließen.

Tommy ist Kombüsengehilfe auf der „Emma Lou“. Ziel des Frachtschiffes aus Großbritannien ist es, Hilfsgüter nach Kenia zu bringen. Doch aus dem, was der Junge hört, schlussfolgert er, dass möglicherweise noch eine gefährliche Ladung mit an Bord ist. Tommy wird allerdings bald von diesen Gedanken abgelenkt. Ein Fischkutter mit Flüchtlingen, die aus Libyen kommen, ist in Seenot geraten. Kapitän Rooney unterbricht die Weiterfahrt bis die italienische Küstenwache sich der Flüchtlinge annimmt. Ein Mädchen aus Somalia wird später noch aus dem Wasser gefischt. Sie muss an Bord bleiben. Kapitän Rooney überlegt sogar, sie später mit nach Europa zu nehmen. Auch, weil Nuria sich so gut mit seiner Tochter Amy, die mit an Bord ist, versteht.

Was der Kapitän nicht weiß, ist, dass er noch etwas anderes außer Hilfsgüter transportiert. Auch ahnt er nicht, dass Mitglieder seiner Mannschaft ihm gegenüber nicht loyal sind.
Black Shark plant den Frachter zu überfallen. Er hat es nicht nur auf die Hilfsgüter abgesehen, sondern auch auf die mitgeschmuggelten Waffen. Tarek und Omar wollen ihm helfen. Es scheint Schicksal zu sein, dass Nuria an Bord ist. Die beiden haben sie in dem Dorf kennen gelernt, das Tarek und Omar vor dem Überfall durch die Soldaten bewahrt haben. Omar ging Nuria seit dem nicht mehr aus dem Kopf.

Es ist ein modernes Piraten-Abenteuer, das dem Leser hier präsentiert wird. Dabei stehen die Jugendlichen Tarek, Omar, Tommy, Amy und Nuria im Vordergrund, die das Schicksal auf so dramatische Art und Weise zusammenführt. Es ist ein hartes Schicksal. Leichte Kost ist das Buch also nicht. Wer politisch interessiert ist, findet eine spannende und sehr brisante Geschichte vor. Viele Informationen wurden hier eingestrickt, gerade auch über Afrika und hier insbesondere Somalia.
Die Beweggründe der Handelnden werden nicht kritisiert, sondern vielmehr so dargestellt, wie sie sind. Gerade die Jugendlichen im Buch, die noch nicht über genügend Lebenserfahrung verfügen, ändern ihre Meinungen immer wieder. Sie müssen erst herausfinden, was falsche Leitbilder sind, welchen Informationen richtig sind und was sie im Leben erreichen wollen. Es ist Teil der Selbstfindung hier Fehler zu machen. Das wird mit dem Buch sehr schön vermittelt. Die Geschichte ist also äußerst realistisch gehalten.

Rezension von Heike Rau

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Werner J. Egli
Black Shark
192 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
Carl Ueberreuter Verlag
ISBN: 978-3800054961
ISBN-10: 3800054965

Flucht aus Sibirien

Flucht aus Sibirien

Annamaria hat die Familie verlassen und ist nach Moskau gegangen. Ihrem Bruder hat sie versprochen, ihn nachzuholen. Einmal noch meldet sie sich telefonisch, gibt ihre Adresse durch und eine Telefonnummer.
Als Nikolai endlich das Geld für einen Rückruf zusammen hat, wird er schwer enttäuscht. Unter der Nummer ist seine Schwester nicht mehr zu erreichen. Nikolai schreibt einen Brief, doch auf eine Antwort wartet er vergeblich.
Doch Nikolai will der Armut und seinem trinkenden Vater entkommen. So wandert er einfach los, nur sein Hund Tol ist bei ihm. Über 10.000 km liegen vor ihm und es ist Winter.

Im Wald trifft er auf Wilderer, die ihm beinahe seine Hoffnung nehmen, seine Schwester zu finden. Aber als sie ihm anbieten, ihn ein Stück mit ihrem Pferdeschlitten mitzunehmen, willigt er ein. Die Männer sind ebenfalls arm und leiden Hunger. Nikolais Hund würde sich gut in ihrer Suppe machen. Weil Nikolai sich wehrt, kommt es zu einer Schießerei. Es gelingt ihm wegzulaufen. Doch unterwegs greifen ihn Wölfe an. Einem Mädchen hat er es zu verdanken, dass er auch dies überlebt. Zuhause bei ihr und ihrem Großvater darf er bleiben, bis er wieder gesund ist.

Die Wilderer finden heraus, wo Nikolai ist. Sie wollen das Gewehr holen, das der Junge mitgenommen hat. Die Männer gehen so rigoros vor, dass der Großvater stirbt. Nikolai und das Mädchen Alek wollen nun zusammen weiterreisen. Zunächst bis Wladiwostok. Aber auch gemeinsam wird die lange Reise nicht einfacher.

Der Autor beschreibt die gefahrvolle Reise zweier Jugendlicher quer durch Russland. Beide, in großer Armut aufgewachsen, wollen ihren Traum von einer besseren Zukunft erfüllen und zwar in Moskau. Dass dies möglich ist, haben sie gehört. Keiner von beiden hat eine Vorstellung davon, wie weit die Reise tatsächlich ist und was sie wirklich erwartet. Der Leser kann sich an einer Karte orientieren. Eigentlich ist es unmöglich solch eine Strecke zu bewältigen.
Doch der Autor stellt hier zwei sehr mutige Protagonisten vor, die willensstark und die bereit sind, alles zu tun, um ihr Ziel zu erreichen. Man bekommt sehr tiefgehende Einblicke in ihre Gefühle und ihr Denken. Oft ist das Glück an ihrer Seite, aber genauso oft ist auch ihr Leben in Gefahr.

Geschrieben ist das Buch in einem sehr leicht lesbaren Stil. Der Autor baut eine Spannung auf, die begeistert. Man fiebert mit Nikolai und Aleksandra mit, hofft mit ihnen und leidet mit ihnen. „Flucht aus Sibirien“ ist ein mitreißendes Leseerlebnis.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Flucht aus Sibirien
256 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN: 978-3800053469
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Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Die Expedition soll fünf Wochen dauern. In dieser Zeit muss Elli auf sämtliche Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichten. Zur Vorbereitung hat sie Bücher über die Mayas gelesen und Dokumentarfilme gesehen. Die Expedition wird von Ellis Vater geleitet, der ein berühmter Mayaforscher ist. Er sucht nach dem Grünen Jaguar, der ein legendäres Heiligtum der Maya ist. Mit ihnen kommt auch Cobá, der ein Nachkomme der Maya ist und ihr Führer Francisco Puerta.

Der Grüne Jaguar wird im Tempel von Nooxá vermutet. Der Ort wurde bereits von Grabräubern heimgesucht. Und auf der Stadt soll ein Fluch liegen. Aber es droht auch noch von anderer Seite Gefahr. Das bekommt das Expeditionsteam zu spüren, als plötzlich drei Männer im Lager auftauchen. Unter ihnen ist der gefürchtete Dschungelbandit Ignacio Hamlin. Er bietet als Begleiter seinen persönlichen Schutz an. Die Räuber können zwar vertrieben werden, doch kommt ihr Auftritt einer Kriegserklärung gleich. Die Expedition geht dennoch weiter.

Während einer Rast entfernen sich Cobá und Elli vom aufgeschlagenen Lager. Cobá will Elli ein Geheimnis in einer Tempelruine in der Nähe zeigen. Doch die beiden werden von Ignacio Hamlin überrascht. Er will wissen, wo sich das Versteck das magischen Amuletts des Grünen Jaguars befindet. Da die beiden keine Auskunft geben können, werden sie an Bäume gefesselt. Man kann nur hoffen, dass sie von Mitgliedern des Expeditionsteams gefunden werden und nicht zuerst vom dem Jaguar, der hier in der Gegend umherstreift.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die Expedition wird nach und nach zum Albtraum, aber trotzdem nicht abgebrochen. Man kann nicht recht nachvollziehen, dass Ellis Vater den möglichen Tod seiner Tochter in Kauf nimmt, auch wenn er noch so besessen scheint, den Grünen Jaguar zu finden. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, sondern realistisch.
Elli ist das einzige weibliche Mitglied des Expeditionsteams. Sie ist eine interessante Persönlichkeit und entwickelt sich auch im Verlaufe des Buches weiter. Sie lernt dazu, gesteht sich Fehler ein und ist auch bereit festgefahrene Meinungen zu revidieren. In diesem Zusammenhang sind besonders die Dialoge, die sie mit ihrem Vater führt, aufschlussreich.
Der Leser erfährt zudem viel über die Kultur, die Mythologie der Maya und ihre Situation heute. Hierzu gibt es auch in einem Nachwort Interessantes nachzulesen. Dazu kommt, dass das die Geschichte sehr realistisch wirkt, auch wenn viele mythologische Details eine Rolle spielen. Man fühlt sich direkt mit in den Dschungel versetzt und spürt die Magie.

Über den Autor:
Werner J. Egli, geboren 1943 in Luzern in der Schweiz, lebt heute in Freudenstadt. Seine Jugendbücher wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So wurde er 2002 für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Im Bannkreis des Grünen Jaguars
255 Seiten, gebunden
Altersempfehlung: junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5232-6
ISBN-13: 978-3-8000-5232-5
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Der letzte Kampf des Tigers

Der letzte Kampf des Tigers

Als Yuri erfährt, dass sein Vater von einem Tiger getötet worden ist, bricht für ihn eine Welt zusammen. Er schwört, den Tiger zu jagen. Aber er weiß, dass er diesem gefährlichen Raubtier, das dazu noch verletzt ist, nicht gewachsen ist. So bittet er Wladimir, ein Jäger mit gutem Ruf und viel Erfahrung, ihn zu begleiten. Der alte Mann willigt schließlich ein. Aber er warnt Yuri auch eindringlich. Es ist schwierig, draußen in der Wildnis zu überleben. Es ist noch Winter und eisig kalt.

Immer tiefer dringen die beiden vor in die Taigawälder des Sichote-Alin-Gebirges. Dann sehen sie die ersten Spuren. Wladimir rekonstruiert anhand der Spuren, was geschehen ist. An der alten Jagdhütte in einer Talsenke, wo Wladimir und Yuri die Nacht verbringen wollen, sehen sie den Tiger zum ersten Mal. Gespannt beobachten sie im Mondlicht, wie er einem Reh auflauert. Yuri meint, ihn jetzt töten zu können. Doch der alte Mann hält ihn davon ab. Die beiden beobachten weiter, bis der Tiger schließlich in Aktion tritt und das Reh mit einem gewaltigen Sprung erbeutet. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, das Yuri tief berührt. Und mit einem Mal ist der Hass auf den Tiger, den er eben noch deutlich gespürt hat, nicht mehr da.

Der sibirische Tiger ist vom Aussterben bedroht. Sein Verbreitungsgebiet wird immer mehr eingegrenzt. Sein größter Feind ist der Mensch. Das vorliegende Buch ist ein eindringliches Plädoyer für die größte Raubkatze der Welt, verpackt in eine aufregende, abenteuerliche Geschichte. Der alte Mann versteht es gut, seine Erklärungen und Argumente dem jungen Yuri verständlich zu machen und somit auch dem Leser. Er bringt Yuri schließlich zum Umdenken und den Leser zum Nachdenken. Besonders die Dialoge sind sehr einfühlend geschrieben. Dazu gelingt es dem Autor dem Leser besondere Stimmungen sehr gut nahe zu bringen. Auch die Beschreibungen der Natur sind sehr intensiv.
Das Buch ist so spannend und mitreißend geschrieben, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Zusätzlich zur Geschichte gibt es interessante Sachinformationen im Anhang.

Über den Autor:
Werner J. Egli, geboren 1943 in Luzern in der Schweiz, lebt heute in Freudenstadt. Seine Jugendbücher wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So wurde er 2002 für die Hans-Christian-Andersen-Medaille nominiert, die international höchste Auszeichnung für Jugendliteratur.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Der letzte Kampf des Tigers
200 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5154-0
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