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Schlagwort: Action

Clive Cussler und Dirk Cussler: Die Kuba-Verschwörung

Clive Cussler und Dirk Cussler: Die Kuba-Verschwörung

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Wo Cussler drauf steht muss auch Cussler drin sein. Das trifft besonders dann zu, wenn der Co-Autor des Bestsellerautors Clive Cussler bei diesem Roman sein Sohn Dirk Cussler ist. Cussler steht für Abenteuer und die mit seinem Sohn geschreiebene Dirk-Pitt-Reihe bietet hochkarätiges Abenteuer.

Im vorliegenden Roman geht es zunächst zurück ins 19. Jahrhundert, in die Zeit des spanisch-amerikanischen Krieges. Mit dem US-Kriegsschiff „Maine“ sind wertvolle Artefakte aus der Aztekenzeit untergegangen. Es wird sogar vermutet, dass an Bord ein Schatz oder zumindest Hinweise auf dessen Versteck waren. Im Sommer 2016, Fidel Castro ist bei einem ominösen Unfall ums Leben gekommen, entdecken amerikanische Forscher der NUMA-Meeresumweltorganisation eine drohende Umweltkatastophe in der Karibik. Es handelt sich um ein erhöhtes Quecksilberaufkommen. In vielen Taucheinsätzen wird der Meeresboden untersucht und analysiert. Doch damit treten die US-Forscher anderen Leuten auf diue Füße. Kubanische Politiker versuchen, das Land nach ihrem Willen, an dem amtierenden Präsidenten Roul Castro vorbei, in die Zukunft zu lenken.
Die Forscher Dirk Pitt senior, Dirk Pitt junior und dessen Schwester Summer Pitt müssen mehrere schwierige Situationen meistern. Vom Festsitzen in einem Tauchboot, über den Absturz eines Hubschraubers, dem Festklemmen in einer Höhle bis zum bewaffneten Kampf gegen Södnertruppen, hält die Handlung so einiges für die Protagonisten bereit.

Das Genre des Abenteuerromans ist in Deutschland selten vertreten, deshalb macht es umso mehr Spaß, ein solches Buch zu lesen. Fernab von Detektiv-, Polizei- und Liebesgeschichten, obwohl natürlich von jedem etwas in diesem Roman vorkommt. Eine moderne Indiana-Jones-Geschichte mit neuester Technik und bezugnehmend auf politisch aktuelle Ereignisse. So ist die politische Annäherung der USA an Kuba, wie sie in diesem Roman thematisiert wird, keine reine Fiktion.

Nachteilig empfand ich persönlich die Konstellation von Senior und Junior mit denselben Namen. An manchen Stellen führte des zu Verwirrung. Denn das „Senior“ und „Junior“ wird kaum genannt. Dennoch ein höchstspannender und unterhaltender Roman für volle Punktzahl.

Cussler, Clive
Cussler, Dirk
Die Kuba-Verschwörung
Aus dem Amerikanischen von Michael Kubiak
blanvalet, München
ISBN 9783764505530
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Chelsea Caine: K – kidnapped

Chelsea Caine: K – kidnapped

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Chelsea Caine hat eine extrem widersprüchluiche Protagonistin für ihren Thriller geschaffen. Kick Lannigan ist mit sechs Jahren entführt worden. Bevor sie fünf Jahre später wieder befreit wurde, hatte sie ihr Entführer im Umgang mit Waffen ausgebildet. Mit elf Jahren verfügte sie also bei ihrer Befreiung über ein hochintensives Killerpotential. Zurück im Schoße ihrer Familie ist sie alles andere als ein angepasstes, braves Mädchen. Ihr auf die Entfühhrung zurückgehendes Trauma setzt in ihr den bedingungslosen Wunsch frei, sich niemals von irgend jemandem zu irgend etwas zwingen zu lassen. Deshalb bildet sie sich in allen Verteidigungskünsten aus und perfektioniert den Umgang mit Waffen. Als sie 21 Jahre ist, taucht John Bishop in ihrem Leben auf. Er bringt sie dazu, ihren natürlichen Instinkt, vermissten Kindern zu helfen, in effektive Kanäle zu lenken.

In diesem ersten Roman einer neuen Reihe der Autorin geht es zu einem Großteil um die Figuren. Sie werden sehr ausführlich vorgestellt und trotz aller Kratzbürstigkeit kann dem Leser Kick, die in ihrem jungen Leben schon extrem viel mitgemacht und erlitten hat, ans Herz wachsen. Während sie sich damit beschäftigt, wer John Bishop ist, wird er auf unkonventionelle Weise dem Leser vorgestellt. Der erfährt, dass es noch einen „Mann im Hintergrund“ gibt, einen Geldgeber.

Obwohl auch Action-Szenen eingesetzt werden und dem Leser das Blut in den Adern zu stocken scheint, zieht dieser Roman seine Spannung aus den Geheimnissen. Man erfährt nur bruchstückhaft, was mit Kick nach ihrere Entführung passiert war, was mit vielen anderen vermissten Kindern passiert ist. Die Geduld wird beim Lesen sehr auf die Probe gestellt. Ein Thriller, der nicht aus der Hand gelegt wird, denn er punktet mit einer wohltemporierten Mischung aus Humor, Aktion und Spannung. Rasanter Thrill mit sympathischen Protagonisten.

Caine, Chelsea
K – kidnapped
Aus dem Amerikanischen von Lilith Winter
Blanvalet, München
ISBN 9783734100413

© Detlef Knut, Düsseldorf 2015

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Minette Walters: Der Nachbar

Minette Walters: Der Nachbar

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Sicherlich, es war nur eine Frage der Zeit, bis ich einen Roman von Minette Wolters in den Händen halte. Bei meiner Englandaffinität muss schließlich ein solcher Roman von mir gelesen werden. Die britische Schriftstellerin ist dafür bekannt, dass ihre Krimis und Thriller einen starken britischen Charakter aufweisen. Ihr Roman „Der Nachbar“ erschien 2001 und verbindet auf hervorragende Weise die Kriminalermittlung um ein vermisstes Mädchen mit einem gänzlich anderen Thema.

Darum geht es in dem Roman: In der Sozialsiedlung Bassindale bei Southampton schlägt bei der Bevölkerung die Aufregung in Chaos um. Ein zehnjähriges Mädchen ist verschwunden. Die Leute sind besorgt. Da sickert dank einer Sozialarbeiterin durch, dass in der Siedlung ein Sexualstraftäter unter einer neuen Identität einquartiert worden war. Die Erregung der Leute um das Verschwinden des kleinen Mädchens schlägt um in Hass. In Demonstrationen wollen sie ihrer Wut freien Lauf lassen. Doch unter die Demonstranten mischen sich auch randalierende Jugendliche. Unter Alkohol- und Drogeneinfluss basteln sich die Jugendlichen Benzinbomben und wollen diese gegen den Kinderschänder, den sie für den Entführer des kleinen Mädchens halten, einsetzen. Das kleine Viertel verwandelt sich in einen Hexenkessel. Es gibt Tote und zahllose Verletzte. Während ein großes Polizeiaufgebot unter Zuhilfenahme eines Polizeihubschraubers versucht wird, der Lage in dem Viertel Herr zu werden, forciert eine kleine Einsatzgruppe der Polizei die Ermittlungen im Falle der verschwundenen Amy.

Die Autorin hat den Roman in zwei Parallelhandlungen aufgeteilt. Da ist zum einen der Strang um die Ausschreitungen in dem Sozialviertel und zum anderen die Jagd und Suche nach dem Mädchen und ihrem Entführer. Gespickt wird die Handlung immer wieder mit Protokollen von der Polizei, die dem Ganzen den Hauch einer Liveberichterstattung geben. Vom Polizeihubschrauber aus wird die ganze Szenerie beobachtet und immer wieder ein Überblick über die Randalierer gegeben. Als die Randalierer das Oberwasser gewinnen, geraten selbst die Initiatoren der Demonstrationen in das Fadenkreuz dieser Rowdys. Der erste Tote allerdings ist selbst einer von den Randalierern, der durch seine eigene Benzinbombe in Brand gerät. Die hilfsbereite Ärztin gerät in die Fänge des Sexualstraftäters und seines Vaters. Dieser ist polnischer Abstammung und geht wahrlich nicht zimperlich mit der Ärztin um. Auch das gesamte Chaos im Viertel ist bildhaft beschrieben und versetzt den Leser in eine chaotische Ausnahmesituation. Chronologisch parallel erfährt der Leser von der Suche nach den zehnjährigen Mädchen. Dabei kommt es immer wieder sporadisch zu Kontakten mit den Leuten im Ausnahmezustand. Informationen werden hin und her gegeben. Aber zu einem wirklichen Zusammenführung beider Stränge wird es nicht kommen. Beide Stränge sind aufregend und spannend. In beiden Handlungsverläufen werden die Ursache für das Verschwinden des Mädchens aufgezeigt.

Die Aufmachung des Taschenbuches ist ansprechend. Neben den Protokollen der Polizei ist gleich zu Beginn eine Karte des Stadtteils mit den Straßen abgebildet, auf die der Leser immer wieder zurückgreifen kann, wenn die Straßennamen in der Handlung beschrieben werden. Das Flair der englischen Stadt und der englischen Landschaften kommt ausreichend rüber. Darauf liegt sicherlich nicht das Hauptaugenmerk der Schriftstellerin, aber wer die Großstädte in England kennt, kann eine gute Vorstellung von dem Sozialviertel bekommen. Die südenglische Stadt Southampton macht darin keinen Unterschied.

Der Roman ist extrem lesenswert und bietet eine gute Unterhaltung.

Walters, Minette
Der Nachbar
Aus dem Englischen von Mechtild Sandberg-Ciletti
Goldmann, München
ISBN 9783442457151
© Detlef Knut, Düsseldorf 2015
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Klaus-Peter Wolf: Todesbrut

Klaus-Peter Wolf: Todesbrut

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Ein Bekannter empfahl mir, „Todesbrut“ zu lesen. Dieser Thriller von Klaus-Peter Wolf sei wunderbar filmisch geschrieben und trotz der Figurenmenge und Seitenfülle gut „runterzuschmökern“. Und obwohl ich die Euphorie meines Bekannten nicht ganz teile, muss ich ihm im Großen und Ganzen recht geben.

„Todesbrut“ erzählt auf 480 Seiten, was mit Menschen passiert, wenn sie in eine Ausnahmesituation geraten. In diesem Fall entsteht jene Situation durch den Ausbruch einer von der Vogelgrippe abstammenden Seuche. Die betreffenden Grippeviren sind durch die Luft übertragbar und lösen eine rasch zum Tod führende Erkrankung aus. Klaus-Peter Wolf erwähnt, dass die Epidemie in den USA und vielen Teilen Deutschlands grassiert und dass sie auch anderswo ausgebrochen ist, aber das Buch konzentriert sich ganz auf wenige Spielorte in Ostfriesland.

Einer der Spielorte ist eine Fähre. Sie hat von Emden abgelegt und befindet sich bereits kurz vor dem Ziel Borkum, als über Radio bekannt gegeben wird, dass sich die bisherigen Grippefälle als tödliche Vogelgrippe herausgestellt haben. Die Menschen auf Borkum – Bewohner und Touristen – hindern daraufhin die Fähre am Anlegen, um den Virus „draußen“ zu halten. Dummerweise kann die Fähre aber auch nicht zurück, denn Emden ist inzwischen unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt worden.

Ausgehend von einigen Figuren an Bord und aus der Menge, die das Anlegen der Fähre verhindert haben, führt Wolf den Leser nach Borkum und nach Emden, wo weitere Figuren auftauchen. Ein weiterer zentraler Spielort ist eine große, gut abgeschottete Hühnerfarm, die Figuren dort sind der Besitzer, dessen Sohn und später hinzukommenden Personen.

Und hier wird es nun schwer: Wolf lässt so viel Figuren auftreten, dass es Wahnsinn wäre, auch nur die wichtigsten der jeweils wichtigsten Erzählstränge aufzuzählen. An Bord beispielweise gibt es nicht nur die kaputte Familie Rose und Benjamin, der eigentlich zu seiner geliebten Chris nach Borkum wollte, es gibt auch meuternde Fahrgäste, die zahlenmäßig unterlegene Schiffscrew und etliche weitere Passagiere, die ihren eigenen Weg suchen. Auf Borkum gibt es neben Chris als eine Rote-Faden-Figur zum Beispiel zwei Polizisten, deren sehr unterschiedlicher Weg verfolgt wird. Im Emden wird ab und zu ins Krankenhaus zu Dr. Maiwald, dem selbst erkrankten Seuchenexperten, geblickt. In Emden begleitet Wolf auch Bettina, eine junge Sängerin, die eigentlich nur bei einem Piratenfest für Kinder auftreten sollte. In der Hühnerfarm schwelt der Konflikt zwischen Vater Jansen und seinem Sohn, dem Tierschützer Tim, zu denen sich Tierschützerin Josy gesellt und die sich allesamt bald einer Meute brandschatzender und um sich schießender Leute gegenübersieht, die Panik vor der Geflügelansammlung haben. Dass Jansen weniger Brathähnchen als vielmehr Eier produziert, die von der Pharmaindustrie zum Herstellen von Impfstoffen gebraucht werden, kann er niemandem so richtig mitteilen. Ob es das Desaster verhindert hätte, wäre ohnehin fraglich gewesen.

Was – abgesehen von der Figurenfülle – dieses Buch anders als andere macht, ist die sachliche Brutalität des Geschilderten. Gleich am Anfang wird ein Mann, der ins Wasser fällt, zwischen Fähre und Kaimauer zerquetscht. Menschen beschimpfen sich, schlagen sich, verletzen sich. Schießen aufeinander. Töten sich. Und immer wieder sterben Menschen. Jeder ist sich selbst der Nächste. Oder auch nicht, je nach Charakter. Wolf schreibt all das so runter, führt eher eine Chronik als das er wirklich versucht, nachempfindbar zu erzählen.

Auch die Charaktere handhabt Wolf anders als andere Thriller-Autoren. Es scheint fast so, als ob jede einzelne Figur, die auch nur ansatzweise aus der Masse heraustritt, mit ihrem Namen auch unbedingt eine Biografie und ganz eigene Probleme bekommen hätte. Selbst dann, wenn sie nur ein, zwei Szenen lang mitspielt und am Ende stirbt. Da ist zum Beispiel ein altes Ehepaar auf der Fähre, über die Wolf nicht nur eine kurze Skizze der anscheinenden Beziehung zeichnet, nein er muss diesen Schein auch noch aufbrechen und den beiden jeweils einen „aus dem Versteck aufbrausenden“ Charakter zuschreiben. Dabei nehmen die beiden nur eine Statistenrolle für eine andere Figur ein, die wiederum auch eher Rand- als wichtige Figur ist.

An sich ist das gut und schön; dieses „den wahren Menschen in den Figuren hervorholen“ ist Sinn von Literatur und zwingt sich bei so einem Stoff geradezu auf. Aber Wolf tut das bei jedem und jeder. Die Beweggründe und seelischen Tiefen quasi jeder einzelnen Figur werden genannt. Sicher: In so einer Lage haben alle Menschen ihre ganz eigenen Ängste. Jeder hat seine eigenen Verstrickungen, in denen er gefangen ist und bleibt oder nicht bleibt. Aber Literatur ist eben keine Abschrift des wahren Lebens, sondern eine Verarbeitung des selben, ein selektiver Spiegel. Es ist – gelinde gesagt – nervig, wenn man fast jede mitspielende Nase als quasi gebrochenen (oder doch zu mindest ziemlich belasteten) Charakter vorgeführt bekommt. Dadurch wird jede einzelne Figur so aufmerksamkeitsfordernd, so „schwer“, dass man sich abgewöhnt, sich wirklich darauf einzulassen. Es überfordert einfach.

Dazu kommt, dass Klaus-Peter Wolf, laut SWF „einer der besten Drehbuchautoren deutscher Sprache“, extrem filmisch schreibt. Als Drehbuchautor zeichnet er dabei weniger an Kulisse und Stimmung, sondern konzentriert sich auf die Figuren und die Handlung. Das gibt dem Ganzen Tempo. Nur: Wolf schneidet auch noch kurze, zum Teil sogar extrem kurze Szenen, die ohne lange Umschweife in die Handlung reinbrechen und wieder rausbrechen. Ein strukturierender Spannungsbogen ergibt sich zwar in der Summe gesehen über das ganze Buch bzw. über die Handlungen an den verschiedenen Spielorten hinweg, aber kaum innerhalb der Szenen.

Der Effekt auf mich war folgender: Wolf warf mich mitten in eine Figur und zwar ganz tief rein (man bekommt sehr persönliche Dinge gezeigt). Dann warf er mich genauso tief in eine andere Figur. Und zwei, drei Absätze später in eine weitere Figur und so weiter und so weiter. Gerade, wenn ich ein Gefühl für eine Figur zu entwickeln begann, kam die nächste, ebenso fordernd. Mit der Zeit lernt man zwar die wiederkehrenden Personen kennen, aber eine Verbindung entsteht nicht. Ganz ähnlich funktioniert das auch mit den Szenen: Gerade hat man sich in die spezielle Stimmung versetzt und sich die Kulisse wieder vor Augen geführt (für beides bietet Wolf ja ohnehin nicht viel Futter), wird man schon wieder in die nächste Szene mit anderer Stimmung und Kulisse geworfen.

Das erzeugt zweifellos einen erhebliche Drive, macht das Lesen aber zur Schwerstarbeit. Weil der Text mich nicht im Buch hielt (fehlende Verbindung!), ich musste mich selbst immer wieder in das Buch hineinzwingen. Es interessierte mich einfach nicht. Weder interessierten mich die Figuren, die sich zu schnell an mir vorbeibewegten, als dass ich herzliches Interesse an ihnen hätte entwickeln können, noch erzeugte die Handlung Neugier, weil der Spannungsbogen einfach nicht ausreichte. Meist zumindest; nur im Hühnerfarm-Teil war ich öfter mal „in der Story“. Sogar das Ende interessierte mich nur mäßig, vielleicht, weil ich durch all die unspektakulären Lösungen (deren Hollywood-Ferne sicher etwas für sich hat) inneren Spannungsbögen nicht wirklich etwas Tolles erwartet habe.

Nun räume ich ein, dass jemand, der beruflich anders beansprucht wird als ich (Konzentration auf Text), vielleicht die hohe Plotdichte und die harte, ganz unsentimentale Sprache nicht als (zusätzliche) Belastung empfindet, und jemand, der das Buch zeitbedingt auf einen Rutsch (oder zwei) lesen kann, alle Figuren irgendwie solange im Kopf behalten kann, bis sie auch eine gefühlsmäßige Resonanz erzeugen. Ich räume ein, dass Sprache und Konstruktion nicht schlecht sind, dass Wolf insbesondere die dramatischen Seiten in und zwischen Menschen sehr (in dieser Menge fast zu) eindrücklich darzustellen versteht. Ich räume also ein, dass man das Buch lesen kann und wohl auch durchaus mit Vergnügen. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich durch bin und das Buch meinen Bekannten zurückgeben kann.

Klaus-Peter Wolf
Todesbrut
479 Seiten, Klappenbroschur
script5 im Loewe Verlag, September 2010
ISBN-10:383900117X
ISBN-13:978-3839001172
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