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Schlagwort: Bildgeschichten

Thomas Hettche: Pfaueninsel

Thomas Hettche: Pfaueninsel

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Ausflug in die Geschichte einer längst vergangenen Welt…

Wer dieses Buch zur Hand nimmt, wird entzückt sein von der feinen Aufmachung und dem auf edlem Papier geschriebenen Roman. Schon bei den ersten Seiten überkommen einen Erinnerungen an Fontane mit seinen herrlichen Beschreibungen der Mark Brandenburg. Die Pfaueninsel liegt inmitten einer naturnahen Havellandschaft umgeben vom Wasser der Havel. Fauna und Flora nehmen breiten Raum in der Schilderung ein, denn es raschelt vom Schilf, das tief in den See hineinzuwachsen scheint, vom Gezwitscher der Vögel, dem Rauschen der Blätter und dem Wechsel der Jahreszeiten.

Man ahnt die Pracht und Herrlichkeit einer zu Beginn des 19.Jahrhunderts noch wundersamen Beschaulichkeit.

In diesem Gelände blühen neben den realen geschichtlichen Ereignissen mythische Figuren und Erlebnisse.

Preußenkönige haben sich hier einen Landsitz geschaffen, zu dem entsprechendes Personal gehört. Gärtner haben das Gelände urbanisiert und pflegen und hegen die königlichen Gebäude und Gärten. Marie und ihr Bruder Christian sind die hervorgehobenen Figuren, die sich in dieser Landschaft mit ihren bäuerlichen Gewohnheiten wohlfühlen. Beide sind zwergwüchsig und in ihrer Anomalie anziehend für die Leute des Personals und schockierend für die Königin Louise, die Marie als Monster bezeichnet. Gustav verliebt sich in das Schlossfräulein Marie, und sie schaut scheu auf ihn, den groß gewachsenen Gärtnersohn. Sie beherrscht mit ihrem Charme, ihrer besonderen Beobachtungsgabe und teils heiterer und teils melancholischer Gelassenheit das weitere Geschehen.

Die Insel entwickelte sich zu einem Zoo exzotischer Tiere und Planzen, zu denen die kleinwüchsiger Menschen oder Riesen ihren Beitrag leisteten

Mit den Figuren umspielt Th. Hettche seinen Roman über die Geschichte der Pfaueninsel, die uns weit in den Beginn des 19.Jahrhunderts zurückführt. Zwischen Befreiungskriegen und damit einhergehend politischen Umbrüchen aller Art, Gartenkunst und Schlossherrlichkeit erfährt man allerlei Wissenswertes über die Geschichte der Insel und ihrer Herrschaft. Bekannte Namen der Gartenkunst und der Architektur von Schinkel bis zu Lenné tauchen auf und zeigen uns die Baukunst und die Denkmalpflege in ihrer damaligen Pracht. Die Nähe zur Natur und die Verwirrung um die Protagonisten vermitteln uns den Eindruck einer entrückten Welt. Th. Hettche findet jedoch immer wieder auf den Boden der realen Geschichte zurück. Die wahre Geschichte der Pfaueninsel mit ihrer Entstehung und Verwendung bis zu ihrem Untergang wird uns in ästhetischen Bildern nahe gebracht. Poetische Ausflüge in die Naturgegebenheiten sind es, die uns mitreißen!

Diesen wunderschönen Roman kann man uneingeschränkt empfehlen!

Thomas Hettche
Pfauensinsel
352 Seiten, gebunden
Kiepenheuer & Witsch, August 2014
ISBN-10: 3462045997
ISBN-13: 978-3462045994
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Peter Engel: Mit dem Rad zum Opa

Peter Engel: Mit dem Rad zum Opa

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Der kleine Junge liebt sein Fahrrad. Er kann damit überall hin fahren. Und das jeden Tag. Es wird nie langweilig, denn immer kommt jemand mit. Der Käfer mag die Klingel sehr. Sie hat eine Form, die der seinen ähnelt. So gefällt es dem Krabbeltier Runden auf den bunten Blumenwiesen zu drehen.

Fährt der Junge bergauf, kommt es ihm vor, als würde ein Bär mitfahren, der für zusätzliches Gewicht sorgt. Den Wald hinauf zu fahren, mit einem Bären auf dem Gepäckträger, erweist sich dann tatsächlich als zu beschwerlich. Da kehrt er lieber um.

Der Fisch, der in der Wasserflasche steckt, träumt vom Meer, weil er das Wasser mag und es zum Leben braucht. Diesen Traum kann der Junge wahr machen. Der Fisch braucht es nicht länger in der engen Flasche auszuhalten. Denn auch ans Meer, das in der Ferne zu sehen ist, kann er mit dem Fahrrad fahren.

Das ist meine Interpretation einiger Bilder und der dazugehörigen sehr kurzen Verse. Es hat Spaß gemacht, sich damit auseinanderzusetzen und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Jedes Kind wird seine eigenen Vorstellungen mit den Bildern verknüpfen und Geschichten erfinden.

Das Buch regt die Fantasie an. Es ist herrlich unkonventionell. Die Bilder sind nicht realistisch. Sie bringen zum Staunen und zum Wundern. Alles, was passiert ist reine Erfindung und dient als Anregung für eigene Fantasiereisen.

Kinder werden das Buch nicht einfach durchblättern, sondern auf jeder Seite längere Zeit verweilen. Man muss schon ein wenig über das nachdenken, was hier an Sonderbarem geboten wird. Die Fantasie des fahrradfahrenden Jungen, der letztendlich mit allen Tieren zum Opa fährt, wird sich doch übertreffen lassen!

„Mit dem Rad zum Opa“ ist ein sehr ansprechendes Buch. Witzig und außergewöhnlich. Richtig gut für Kinder mit Fantasie! Und denen, die glauben, keine zu haben, wird ordentlich auf die Sprünge geholfen.

Rezension von Heike Rau

Peter Engel
Mit dem Rad zum Opa
32 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312202
ISBN-13: 978-3830312208
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