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Richard Stark: Sein letzter Trumpf

Richard Stark: Sein letzter Trumpf

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Ein Casinoschiff auszurauben, ist doch mal etwas ganz anderes. Parker hat sofort Interesse, auch wenn sein Auftraggeber ein merkwürdiger Mann ist. Es ist nicht ganz klar, was Cathman motiviert. Drei Wochen sind es noch, bis das Casinoschiff den Betrieb aufnimmt. Genug Zeit für Parker die Hintergründe zu beleuchten und zu entscheiden, ob der Job zustande kommt.

Zunächst holt er Wycza und Carlow mit ins Boot. Bei einem guten Whiskey entwickeln die drei Männer ihre Ideen. Es ist von Vorteil, dass Wycza das Schiff kennt, auch wenn es da noch in einem anderen Bundesstaat unterwegs war.
Bald steht ein Plan, allerdings ein sehr gewagter. Wie nach einem Drehbuch soll der Raub ablaufen, möglichst unauffällig.
Dazu wird der Besuch eines Abgeordneten im Stadtparlament arrangiert, der gegen das Glücksspiel ist, aber nun bereit, nach Besichtigung des Casinoschifft seine Meinung zu revidieren. Sternberg wird die Rolle übernehmen. Zwei bewaffnete Leibwächter, Parker und Wycza, werden ihm nicht von der Seite weichen.

Auch eine Frau wird mit dabei sein. Noelle Braselle wird, im Rollstuhl sitzend, eine sehr kranke junge Frau spielen. Carlow wird ihr Betreuer sein. In diesem Rollstuhl versteckt, soll die Kohle das Schiff verlassen.
Alles läuft nach Plan. Besser könnte es nicht sein. Dass doch längst einer auf der Lauer liegt, und eifrig hinter der Diebesbande hinterher spioniert, entgeht Parker völlig. Und auch der Reporter, der ohne seine Beruf zu offenbaren an Bord des Kasinoschiffes herumschnüffelt und heimlich Fotos macht, könnte zum Problem werden.

Es ist spannend zu verfolgen, wie Parker mit Hilfe seiner „Kollegen“ den scheinbar perfekten Plan ausklügelt. Jedes Detail wird sorgsam bedacht, bis alles soweit funktioniert. Parker zeigt sich diesmal sehr überlegt und gar nicht so skrupellos, wie in den anderen Büchern. Er beweist sogar ab und an Herz. Aber der Punkt kommt, an dem es ihm zu bunt wird, weil er gereizt wird. Und dann ist er wieder da, der alte Parker.

Man muss direkt schmunzeln über das schauspielerische Talent, das die Beteiligten entwickeln. Jeder im Team hat genügend Erfahrungen und weiß, worauf es ankommt. Aber am besten sind die Szenen, wo improvisiert werden muss. Immer dann, wenn der Plan sich als doch nicht so perfekt erweist, weil es einfach äußere Einflüsse gibt, die nicht berechenbar sind.

Den Verlauf des Raubüberfalls zu verfolgen, ist ungeheuer interessant. Das ist perfekte Unterhaltung. Auch weil der Spannungsbogen gut abgestimmt ist. Besonders am Ende wird hier noch einmal kräftig zugelegt. Atemberaubend!

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
Sein letzter Trumpf
Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein
288 Seiten, Klappenbroschur
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552055363
ISBN-13: 978-3552055360
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