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Schlagwort: Dämonen

Peter Dempf: Das Haus der roten Dämonen

Peter Dempf: Das Haus der roten Dämonen

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Prag im Jahre 1570. Jan lebt im Waisenhaus. Mit 15 Jahren holt ihn Messer Arcimboldo zu sich, der ein Maler ist. Sein Adlatus Contrario spricht allerdings noch von ganz anderen geheimnisvollen Talenten, die sein Meister haben soll. Contrario selbst, schein ein Arzt zu sein. An seinem ersten Tag begleitet Jan den Adlatus zu Patienten, die von diesem zur Ader gelassen werden.

Das Haus des Malers beeindruckt mit einem großen Atelier. Jan bekommt ein eigenes Zimmer, wenn auch kein schönes. Beim Erkunden des Hauses erlauscht Jan ein Gespräch zwischen Messer Arcimboldo und seinem Adlatus. Es geht um das Blut von Sterbenden. Jan fragt sich, ob Arcimboldo möglicherweise ein Alchemist ist.

Jan hilft bei der Herstellung von Farbpulver. Als er zurück in seinem Zimmer ist, fallen ihm Veränderungen auf. Alles ist ein bisschen anders, die Wände, das Fenster, die Stelle, wo das Bett steht. Aber vielleicht hat auch nur jemand von der Dienerschaft aufgeräumt.

Julias Großvater ist durch den Aderlass, denn Contrario durchgeführt hat, verstorben. Das Mädchen glaubt, der Adlatus habe ihn auf dem Gewissen. Jan begegnet ihr auf der Burg, wo Seine Majestät Rudolf der II. sich von Messer Arcimboldo und dem Bildhauer Messer Mond Ideen für den Festumzug aufzeigen lässt. Messer Mond glaubt die besseren Einfälle zu haben. Doch Arcimboldo ha ein seltsames Wesen auferstehen lassen. Jan und Julia halten es für einen Dämon. Doch Rudolf der II. wünscht sich, dass solche Tiere beim Festumzug mitlaufen. Hans Mont ist aus dem Spiel und sehr verärgert darüber.

Julia erfährt von Rabbi Löw, dass der Meister über eine ganz besondere Gabe verfügt. Jan wird vom Haus des Malers, das ein Eigenleben führt und seine Bewohner manipulieren kann, gezwungen, sich etwas anzusehen. Jan sieht, wie Contrario ein Dämonenwesen malt und zum Leben erweckt. Auch er kann offenbar Bilder lebendig werden lassen. Doch führt er damit nichts Gutes im Schilde.

Messer Arcimboldo verfügt tatsächlich über ganz besondere Fähigkeiten. Er kann Bilder lebendig werden lassen und damit ganz außergewöhnliche Wesen für den Festumzug auferstehen lassen. Sein Adlatus Contrario soll ihm eigentlich eine Stütze sein. Doch er wird zum Gegner Arcimboldos. Auch er übt sich in der Erschaffung von Wesen. Grässliche Kreaturen, die ihm zu Macht und Ansehen verhelfen sollen.

Jan, eigentlich froh, aus dem Waisenhaus zu sein, glaubt zunächst eine Ausbildung bei einem Maler beginnen zu dürfen. Aber im Haus Arcimboldos fallen ihm sofort Merkwürdigkeiten auf. Von Anfang an spürt man eine Unheimlichkeit zwischen den Zeilen mitschwingen, die sofort Interesse an der Geschichte weckt, die ganz außergewöhnlich zu sein scheint. Und tatsächlich ist das Buch ein ganz besonderes. Man wird von der Spannung gefangen genommen, bis man alles um sich herum vergisst. Messer Arcimboldo tut etwas in seinem Haus, das eigentlich unmöglich ist. Und sein Adlatus lernt eifrig, verfolgt aber ganz andere Ziele, bis die beiden auf teuflische Art und Weise aneinandergeraten.

Zum Glück gewinnt Jan in Julia eine Freundin, auch wenn die Annäherung am Anfang von Misstrauen überschattet wird. Als Leser freundet man sich schnell mit den beiden an. Sie sind der Orientierungspunkt in einer Geschichte, die immer düsterer, unheimlicher und auch turbulenter wird. Aber nicht nur diese beiden Personen sind gut charakterisiert. Man kann nur staunen, welchen Figuren man im Verlauf der Geschichte begegnet. Hier werden Grenzen überschritten, bis bald alles möglich scheinen lassen.

Man kann die Fantasie des Autors nur bewundern. Immer wieder wird man mit neuen, unglaublichen Ideen überrascht. Spektakulär zu nennende Szenen gibt es viele. Und trotzdem erscheint die Geschichte wirklich, weil sie gut erzählt ist. Ein wirklich aufregendes Buch!

Rezension von Heike Rau

Peter Dempf
Das Haus der roten Dämonen
464 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
cbj Verlag, München
ISBN-10: 3570137538
ISBN-13: 978-3570137536

Andreas Gößling: Die Dämonenpforte

Andreas Gößling: Die Dämonenpforte

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Weil Marthelm Hegendahl verstorben ist, kommen Marian und seine Mutter zur Beerdigung nach Croplin. Marian ist seinem Urgroßonkel nie begegnet. Er weiß jedoch, dass er an Dämonen, Zeitreisen und Magie so interessiert war, wie er selbst. Mutter und Sohn hoffen auf eine kleine Erbschaft, sie hätten ein bisschen finanzielle Unterstützung bitter nötig. Der Plan geht allerdings nicht auf. Vielmehr erbt die „Loge zu den Spiegeln des Lichts“. Allerdings übergibt der Logenmeister Dr.Godobert während des Leichenschmauses im Hinterhof des „Moorgrafen“ heimlich einen Umschlag an Marian.
Der Urgroßonkel spricht in seinem Brief von einem Fluch. Marian soll nun berufen sein, diesen zu brechen.
Dem Brief liegt ein seltsamer Gegenstand bei. Marthelm nennt ihn Talmibro. Er sieht einer Muschel ähnlich. Aufgeklappt wird der Gegenstand zu einem Spiegel, einer Art Durchgang in die Vergangenheit.
Marian reißt es hinein in das Talmibro. 333 Jahre verschlägt es ihn zurück in die Vergangenheit und direkt hinein in den jungen Famulus Julian. Der junge Mann hält Marian fortan für sein Gewissen, das zu ihm spricht. Mehr vermag Marian nicht. Er kann Julian nicht steuern. Aber was er durch seine Augen sieht, kann ungewöhnlicher kaum sein.
In der Gegenwart ist Julians einzige Vertraute die mysteriöse Billa, die draußen bei den Waldfrauen ihre Ferien verbringt und die hier nach ihrem Bruder sucht, der einst im Bannwald verschwand.
Beide zusammen versuchen das Geschehen aufzuhalten. Das Wiedererwachen der vor 333 Jahren erschaffenen Golems muss verhindert werden.

Die Geschichte ist eine echte Überraschung. Mit Geisterbeschwörung, Alchemie, Spuk, Magie und Hexenzauber bringt der Autor dem Leser ordentlich das Gruseln bei. Dabei hat das Buch auch noch richtig Tempo, so dass man kaum zum Atemholen kommt. Die Spannung ist nicht zu überbieten. Man wird in eine Abenteuer hineingezogen, dem man sich nicht entziehen kann. Kleine Pausen werden einem aber hin und wieder durch humorvolle Szenen gegönnt oder Ausdrücke, wie sie ein 15jähriger eben verwendet, der auf dem Laufenden ist.
Dass die Sprache manchmal stolpert und der Textfluss etwas hängt, wird unbedeutend. Die Geschichte ist gut ausgedacht. Alte Legenden werden genauso eingewoben wie geschichtliche Tatsachen. Der Rest ist reine Fantasie und trotzdem so unglaublich gut nachvollziehbar.
Marian ist eine Figur, der man gerne folgt. Unvoreingenommen geht er an die Sache heran und ist bereit zu glauben, was er sieht und seine Skepsis beiseite zu schieben. Nur so ist es überhaupt auch möglich, dass er sich in Billa verliebt. Das verleiht der Geschichte eben auch Romantik. Auf diese Art und Weise wird der Autor ein breites Publikum für sein Buch finden und das sollten längst nicht nur Jugendliche sein. Auch für Erwachsene hat das Buch seinen Reiz.

Rezension von Heike Rau

Andreas Gößling
Die Dämonenpforte
512 Seiten, Klappenbroschur
ab 12 Jahren
cbt Verlag, München
ISBN-10: 3570304914
ISBN-13: 978-3570304914

Brigitte Melzer: Die Dämonenseherin

Brigitte Melzer: Die Dämonenseherin

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Das Team ist auf dem Weg zu einem Outdoor-Training, als Logan der verbeulte Toyota auffällt. Fahrer, Beifahrer und die Frau auf der Rückbank tragen Handschuhe. Also sind sie wohl Seher, die außerhalb der Stadt nichts zu suchen haben. Das Auto wird im Blick behalten. Ziel ist ein altes Bauernhaus. Doch der Anblick, der sich Logan und seinen Männern im Inneren bietet, könnte schrecklicher nicht sein. Die Seher sind tot, die Dämonen aus ihren Leibern gekrochen. Logen muss handeln. Und so entkommen die drei Kreaturen nicht.

Aus dem geplanten Training wird nichts. Logan muss nach Edinburgh zurück. Ein Auftrag wartet. Logan erfährt, dass für das, was er eben erlebt hat, missglückte Versuche, die Ursache sind. Eigentlich sollten diese die Seher mächtiger machen. Doch die Sache lief aus dem Ruder und die Experimente wurden eingestellt. So dachte man zumindest. Logans Bruder Devon, welcher der Gemeinschaft der Seher vorsteht, gibt zu, dass die Experimente im kleinen Rahmen, allerdings ohne Wissen des Rates, weitergelaufen sind. Eine zweite Generation Superseher ist daraus entstanden. Diese sind allerdings zwei Jahre zuvor aus den Laboren entkommen. Logan soll sie aufspüren.
Eine wichtige Kontaktperson ist Professor Sparks, der damals das Projekt geleitet hat. Weil er dies nicht länger verantworten konnte, hält sich aber nun vor der Gemeinschaft versteckt.

Alessa Flynn findet Professor Sparks schneller. Doch ehe sie mit Sparks sprechen kann, taucht noch eine weitere Person auf. Aus einem Versteck heraus beobachtet Alessa, wie der Professor von einem Maskierten erschossen wird. So findet Logan den Professor tot auf. Ihm entgeht allerdings nicht, dass eine Zeugin in der Wohnung gewesen sein muss. Alessa musste ihre Jacke zurücklassen. Logan spürt die junge Frau auf. Sie weckt seine Beschützerinstinkte. Er verliebt sich in sie, ohne zu wissen, dass sie selbst eine Seherin ist, die einen Dämon in sich trägt.

Das Buch ist überaus spannend. Schon der Anfang ist gut. Man wird neugierig gemacht und ist begierig zu erfahren, wie es weitergeht. Skrupellose Wissenschaftler ziehen hier die Fäden. Auch Alessa ist Opfer der Experimente. Zwar verfügt sie nun über ungeahnte Kräfte, aber sie trägt auch ein Samenkorn in sich, das zu einer gefährlicher Dämon heranwächst, wann immer sie ihre Kräfte einsetzt. Deshalb sucht sie Hilfe und findet sie schließlich dort, wo sie diese nicht erwartet hat.

Logan Drake ist ein harter Typ ohne Privatleben. Für die Gemeinschaft der Seher, der auch sein Bruder angehört, hat er nicht viel übrig. Und doch verliebt er sich in Alessa, will sie beschützen. Als Leser geht man hier gern mit. Neben den wahrhaft furchteinflößenden Szenen findet man immer mal wieder ein Ruheplätzchen zum Entspannen. Diese Mischung aus Action und Romantik gefällt gut. Die Geschichte lebt nun mal insbesondere von den zwei Charakteren Alessa und Logan, auch wenn es noch viele andere interessante Figuren gibt. Man fiebert mit ihnen mit, obwohl so wenig Hoffnung ist, dass Alessa und Logan eine gemeinsame Zukunft haben könnten.
Was auch durch die Geschichte zieht, ist der Schreibstil. Die Sätze fließen ineinander. Stolperstellen gibt es keine. Man wird also ausgesprochen gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Brigitte Melzer
Die Dämonenseherin
396 Seiten, Klappenbroschur
Otherworld Verlag
ISBN-10: 3800095041
ISBN-13: 978-3800095049