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Schlagwort: Indianer

Charles Sealsfield: Häuptling Tokeah und die Weiße Rose

Charles Sealsfield: Häuptling Tokeah und die Weiße Rose

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Die Oconees haben sich zurückgezogen in ein unbewohntes und unwegsames Gebiet. Doch unaufhaltsam rücken die Siedler vor.
Der junge Mann wäre wohl an seinen Verletzungen, zugefügt durch einen Alligator, gestorben. Aber Canondah und Rosa nehmen sich seiner an. Der Miko, der Häuptling der Oconees, ist mit seinen Männern zur Herbstjagd aufgebrochen. Die jungen Frauen fürchten, dass er ihre Hilfe nicht gutheißen wird, bieten dem Fremden dennoch ihre Gastfreundschaft an.
James Hodges, ein britischer Seemann behauptet, von Seeräubern überfallen worden und später geflüchtet zu sein. Den Häuptling des Salzsees, dem Rosa versprochen ist, bezeichnet der Brite als Dieb und Mörder. Das führt zu Unstimmigkeiten.
Canondah, die Tochter des Häuptlings, könnte sich vorstellen, dass er bleibt und Rosa zu sich nimmt, die ebenfalls eine Weiße ist. Auch sie genießt Gastfreundschaft, sieht sich aber auch immer wieder mit Misstrauen der Indianer konfrontiert.
Doch der Brite will nicht bleiben. Rosa liebt ihn ohnehin nicht, sie ist ihm eher freundschaftlich verbunden. Auf ihre Bitte hin zeigt ihm Canonda den Weg in die Freiheit und verhilft ihm so zur Flucht.
Als Häuptling Tokeah, der Miko der Oconoees, von der Jagd zurückkehrt, setzt er sofort mit seinen Männern dem Flüchtigen nach.

Beschrieben wird in diesem Buch die Gegenwehr der Indianer gegen die weißen Siedler, die immer mehr Raum einnehmen und die Indianer zurückdrängen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Häuptling Tokeah und seine Ziehtochter Rosa, die Weiße Rose genannt. Sie wird mit sehr viel Liebe aufgezogen, auch wenn das im Widerspruch zu den Überzeugungen der Indianer steht. Als ein Fremder in die scheinbare Idylle eindringt, ändert sich vieles. Man kommt nicht länger umhin, der Realität ins Auge zu blicken. Und so entwickelt die Geschichte immer mehr an Dramatik. Charles Sealsfield ist ein sehr genauer Beobachter. Er hat die Geschichte wortreich ausgeschmückt. Beleuchtet werden dabei beide Standpunkte. Die der Siedler und die der Indianer. Es ist ein trauriges, bedrückend wirkendes Buch. Denn umfassende, schmerzliche und ungerechte Veränderungen bringt die Zeit mit sich.

Ganz einfach zu lesen, ist das Buch nicht. An den Schreibstil muss man sich gewöhnen, obwohl der Text überarbeitet wurde. Diese Lesefassung wurde von Alex Bischoff erstellt. Zugrunde lag eine zeitgenössische Ausgabe von 1843.
Näheres zu Charles Sealsfield, seinem Leben und seiner schriftstellerischen Arbeit gibt es im Anhang.

Rezension von Heike Rau

Charles Sealsfield
Häuptling Tokeah und die Weiße Rose
381 Seiten, broschiert
Unionsverlag
ISBN-10: 3293205046
ISBN-13: 978-3293205048
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