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Schlagwort: Rollstuhl

Matthias Sodtke: Bist du krank, Rolli-Tom?

Matthias Sodtke: Bist du krank, Rolli-Tom?

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Hase Nulli liegt gemütlich in der Hängematte und liest. Auch Frosch Priesemut möchte gerne mal eine Runde abhängen, aber Nulli lässt ihn nicht. Dann wird Priesmut abgelenkt. Es klingelt. Als Nulli hört, dass es sein alter Schulfreund Tommi ist, springt er natürlich sofort aus der Hängematte. Die Freunde begrüßen sich herzlich. Aber Priesmut wundert sich schon, dass Tom in einen seltsamen rollenden Stuhl sitzt und fragt, ob das ein Zauberstuhl ist. Begeistert von diesem Wort fährt Tom gleich ganz geschickt eine „8“ um Nulli und Priesemut.

Es dauert, ehe Nulli begreift, dass Tom nicht zum Spaß im Rollstuhl sitzt. Von da an ist er sehr befangen. Er weiß gar nicht, wie er mit dem Freund umgehen soll. Und weil Priesemut den Ernst der Situation gar nicht zu erkennen scheint, beginnen Frosch und Hase zu streiten. Priesemut zieht sich schließlich zurück. Nulli kümmert sich allein um Tom. Er gibt sein Bestes, bietet Tom etwas zum Trinken im Schnabelbecher an und den extra zubereiteten Möhrenbrei will er ihm sogar füttern. Doch das kommt bei Rolli-Tom gar nicht gut an. Er möchte nicht behandelt werden, als wäre er krank.

Auch das ist wieder eine schöne Geschichte aus dem Alltag. Nulli und Priesemut werden mit einer Situation konfrontiert, die neu für sie ist. Beide verhalten sich ganz unterschiedlich. Priesemut schätzt die Situation falsch ein. Nulli gibt sich über alle Maßen besorgt und fürsorglich und glaubt, damit das Richtige zu tun. Und Tom schweigt zunächst. So entstehen Missverständnisse, die ausgeräumt werden müssen.

Der Autor nähert sich dem Thema also auf sehr direkte, aber eben auch auf die bekannte humorvolle Art und Weise. Feinfühligkeit schließt diese Direktheit nicht aus. Die Gefühle und Gedanken der drei Figuren werden nicht nur durch den Text verdeutlicht, sondern auch sehr schön durch die Bilder. Mimik und Gestik sind wie immer sehr deutlich. Schön ist auch, dass die drei sich wieder zusammenraufen und dann bei einer gemeinsamen Unternehmung richtig viel Spaß haben. Das Buch ist damit für Kinder sehr anschaulich gemacht. Es zeigt, wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen.

Rezensionen von Heike Rau

Matthias Sodtke
Bist du krank, Rolli-Tom?
Band 17. Nulli und Priesemut
72 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311796
ISBN-13: 978-3830311799
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Paul Guest: Noch eine Theorie über das Glück

Paul Guest: Noch eine Theorie über das Glück

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Mit zwölf Jahren hat Paul Guest einen Unfall mit dem Fahrrad. Er spürt sofort, dass es etwas Schlimmes ist. Bewegungslos beobachtet er, was mit ihm geschieht, wie man sich um ihn bemüht. Die Diagnose ist niederschmetternd. Paul Guest ist querschnittgelähmt.

Auf einer Intensivstation wird er stabilisiert. Es braucht seine Zeit, bis er im Rollstuhl sitzen kann. Dann kommt er in ein Rehabilitationszentrum. Er ist dort der jüngste Patient. Seine Prognose ist nicht gut. Und doch kehren erste Empfindungen zurück.

Nach sechs Monaten ist Paul Guest wieder zu Hause. Mit dem Rollstuhl geht es zur Schule. Eine Betreuerin tut, was er nicht kann.
Immer geht es weiter. Pauls Ziel ist ein unabhängiges Leben. Doch er weiß, dass er immer von anderen abhängig sein wird.

Was Glück ist, würde wohl jeder ein wenig anders beschreiben. Auf der Suche danach sind wir wohl alle. Paul Guest ebenfalls. Auch wenn es ihn verlassen zu haben scheint. Und der Unfall ihm seine Selbstständigkeit nimmt. So dass er abhängig von anderen ist und von dem, was seine körperliche Verfassung noch zulässt. Ein selbstbestimmtes Leben scheint so nicht mehr möglich. Und doch findet Paul Guest einen Weg halbwegs zurechtzukommen.

Seine Geschichte berührt. Sein Mut beeindruckt. Denn er holt sich Stück für Stück sein Leben zurück. Trotz Selbstzweifeln verzweifelt er nicht, nimmt Rückschläge als Herausforderung. Das Buch, das so hoffnungslos beginnt, beweist es. Paul Guest gelingt es, sich seinen Humor zu bewahren. Das hilft ihm über eigentlich Unerträgliches hinwegzukommen. Nur so kann er wieder beginnen von der Zukunft zu träumen, sich Herzenswünsche erfüllen.

Paul Guest erzählt im Rückblick. Zeit ist vergangen. Aus dem Geschriebenen spricht trotz des Erlebten die Lebensfreude, die er sich bewahrt hat. Und das macht Hoffnung, gerade auch, wenn man selbst von sich glaubt, vom Glück übergangen worden zu sein.

Rezension von Heike Rau

Paul Guest
Noch eine Theorie über das Glück
Aus dem Englischen von Malte Krutzsch
192 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888977061
ISBN-13: 978-3888977060
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