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Schlagwort: Romantik

Franziska Franke: Sherlock Holmes und der Club des Höllenfeuers

Franziska Franke: Sherlock Holmes und der Club des Höllenfeuers

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Liebhaber des Detektivromans kommen mit der Reinkarnation einer aus Literatur und Film bestens bekannten Romanfigur in den spannenden Genuss, die Welt um sich herum zu vergessen und in das mediterrane Flair von Florenz einzutauchen. Franziska Franke hat sich der lange totgeglaubten Romanfigur des britischen Meisterdetektivs Sherlock Holmes angenommen. Nach ihrem Debütroman „Sherlock Holmes und die Büste der Primavera“ handelt es sich bei dem vorliegenden Buch um den zweiten Krimi dieses Stils, eines Stils, der dem des Altmeisters Arthur Conan Doyles nicht unähnlich ist.

In nüchterner, berichtender Weise beschreibt Mister Tristram, der enge Vertraute des großen Detektivs in der englischen Gemeinde von Florenz, Holmes Vorgehensweise bei den Ermittlungen. Während Holmes in England kaum auf seinen Dr. Watson verzichtete, weil der ihm unendlich viele Chancen bot, mit seinem Spürsinn zu glänzen, so verhält sich Mr. Tristram kaum anders. Bemüht, den Freund Holmes bei den Ermittlungen zu unterstützen, hat dieser nichts anderes zu tun, ihn bloßzustellen und mit seinem eigenen Wissen zu glänzen und zu belehren. Aus seiner Verblüffung über so manchen verwinkelten Gedankengang seines Freundes, der inkognito ermittelt, macht Tristram kein Geheimnis.

Die Ermittlungen drehen sich zunächst um das Auffinden eines Gemäldes, welches bei einem Mitglied des Höllenfeuer-Clubs, einem elitären Kreis der englischen Gemeinde, verschwunden ist. Sherlock Holmes wird beauftragt, das Gemälde zu finden. Erstaunlicherweise hat der Täter nicht die überaus wertvollen Gemälde aus der Renaissancezeit entwendet, sondern eines, auf welchem die fünf Mitglieder dieses esoterischen Clubs von einem Restaurator der Stadt porträtiert worden waren. Der Routinefall wandelt sich schnell zu etwas Ungewöhnlichem, als der Florentiner Maler und Restaurator tödlich verunglückt. Ein Umstand, den Sherlock Holmes stark bezweifelt. Nicht nur Holmes sondern auch sein Gehilfe Tristram geht von Mord aus und kommt so manchem Geheimnis der fünf Porträtierten auf die Spur.

Mit faszinierender Detailtreue beschreibt die Autorin die akribische Ermittlungsarbeit. Da der Eindruck eines nüchternen Berichts erweckt werden soll, dessen Manuskript auf dem Dachboden eines Buchhändlers gefunden wurde, bedient sich die Autorin auch gerne Fußnoten, die das eine oder andere Detail näher erläutern. Eine Methode, die dem Roman Authentizität verleiht.

Mit Humor beseelt werden immer wieder die zwar für Tristram und den Leser überraschenden Wendungen, die für den Meister jedoch offenbar immer wieder vorhersehbar waren. Als Leser kann man sich das etwas langsamer funktionierende Gehirn Mr. Tristrams allerdings gut nachvollziehen, sieht man sich doch selbst oft genug von Holmes an der Nase herumgeführt.

Für Leser, die Sherlock Holmes, Hercule Poirot oder Miss Marple lieben, ist dieses Buch ein unabdingbares Muss. Er wird verzaubert mit einer spannenden Mischung aus Arthus C. Doyle und Donna Leon.

Franziska Franke
Sherlock Holmes und der Club des Höllenfeuers
365 Seiten, broschiert
KBV Verlag, Hillesheim
ISBN-10: 3940077933
ISBN-13: 978-3940077-93-6

© Detlef Knut, Düsseldorf 2011
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Peter Härtling: Liebste Fenchel!

Peter Härtling: Liebste Fenchel!

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Gesellschaft und Leben zu Zeiten der Romantik.

Als Peter Härtling die Nachricht von der Geburt seines siebten Enkelkindes erhält, das den Namen „Fanny“ tragen soll, fällt ihm sogleich Fanny Mendelssohn ein. Ihr widmet er sich fortan in einer Biographie, die ganz seine Handschrift trägt.
Schon in seinen Biographien über Schubert, Schumann und Hölderin zeigt P. Härtling sein herausragendes Talent, aus imaginierten Vorstellungen ferner Zeiten Wirklichkeit werden zu lassen. Er vertieft sich beinahe ganz mit seinen Gefühlen in das Leben um 1800 und verzaubert mit den filigranen Beschreibungen von Raum, Zeit und Handeln das Geschehen.

Fanny Menlssohn,1805 geboren, war die älteste Tochter von Lea und Abraham Mendelssohn, die nach ihr noch drei weitere Kinder haben werden. Unter ihnen zeigt der vier Jahre jüngere Felix später ein außergewöhnliches musikalisches Talent, mit dem er zu Ruhm und Ehre kommen soll. Auch Fanny ist eine hervorragende Musikerin. Peter Härtling lässt sie wie in einem flämischen Bild durch die häuslichen Räume tänzeln, sie summt vor sich hin und bildet sich anhand des Vorlebens ihrer Eltern, des Onkels und der Tante, die im gleichen Hause leben. Von Hamburg zieht es die Familie vor den Repressalien der Napoleontruppen nach Berlin, wo der Vater mit seinem Schwager Joseph ein Bankhaus begründete.

Schon früh musizieren die Geschwister zusammen, bis Felix seinen ersten Konzertauftritt mit 9 Jahren hat. Fanny muss zeitlebens im Schatten des Bruders stehen, weil sich Broterwerb für Frauen in ihren Kreisen nicht schickte.

Nur kurz aber intensiv bietet Härtling Einblicke in die religiösen Überzeugungen der Familie. Was es mit dem Glauben auf sich hat, führt bei Fanny zu nachdenklichen Fragen, denn ihr Großvater war der berühmte Philosoph jüdischen Glaubens Moses Mendelssohn, einer der denkerischen Begründer der Aufklärung. Die Eltern ließen ihre vier Kinder taufen und nahmen später selber den christlichen Glauben an.

P. Härtling beschäftigt sich intensiv mit der musischen Entwicklung und dem Familienleben der begabten Mendelssohnkinder Fanny und Felix. Ein ausgedehntes Gesellschaftsleben führte zu den so genannten „Sonntagskonzerten“, die im Hause der Mendelssohns veranstaltet wurden. Bach und immer wieder Bach wird gespielt und gesungen; auch Mozart und Haydn sind beliebte Komponisten, denen sich die Kinder verschrieben haben. Eigene Kompositionen von Fanny und Felix werden ebenfalls aufgeführt und bewundert. Felix ist der strahlende Stern der Familie Mendelssohn-Bartholdy, wie sie sich nach der Christianisierung nannte.
Die Geschwister fühlten sich bis zu Fannys frühem Tod emotional und musisch innig verbunden. Dazwischen aber lagen viele Jahre schöpferischen Schaffens, Hochzeiten und Kindergeburten.
Diese bilden zusammen mit den Abschieden immer wiederkehrende Ereignisse. Antisemitismus und Anfeindungen stehen im Wechsel zu Ruhm und Erfolg der musischen Familienmitglieder.
Mit fortschreitender Erzählung rundet sich das Bild einer künstlerisch anregenden und ereignisreichen Zeit mit zahlreichen bekannten Künstlernamen, zu denen Heine, Kleist, die Varnhagens und selbstverständlich auch Goethe zählten.
Peter Härtling hat seine gelungene Biographie über das Leben von Fanny Mendelssohn gründlich recherchiert.
Unvergleichlich in seiner sensiblen Vorstellungsweise taucht der Autor in das 19. Jahrhundert ein. So ersteht vor uns wahrhaftig ein Bild, das uns in ferne Zeiten entführt und unser Interesse bannt. Man fühlt sich verzaubert vom Reichtum der Erzählung Peter Härtlings und kann sich nur schwer von seinem Buch trennen.

Peter Härtling
Liebste Fenchel!
256 Seiten, gebunden
Kiepenheuer & Witsch, Mai 2011
ISBN-10: 3462043129
ISBN-13: 978-3462043129
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Hilary Belle Walker: Italienisch für Liebhaber

Hilary Belle Walker: Italienisch für Liebhaber

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Hilary glaubt, dass man nur in Italien gut leben kann. Sie ist von San Francisco nach Mailand gekommen, um es auszuprobieren. Sie lebt zur Untermiete in einer kleinen Einzimmerwohnung, in der für sie schönsten Gegend von Mailand, und arbeitet als Buchhändlerin. Später zieht noch ein großer Hund mit ein. Bart gleicht einem melancholischen, schwarzen Fohlen, wie Hilary selbst sagt. Ständig ist sie in Geldnot. Nicht einmal ihre Stromrechnung könnte sie bezahlen, hätte sie nicht noch den Gelegenheitsjob als Übersetzerin. Sie träumt davon, ein eigenes Buch zu veröffentlichen und schreibt schon mal Kurzgeschichten.

In vielen Episoden erzählt sie von ihrem Leben in Mailand. Sie baut sich einen Freundeskreis auf, bindet sich aber nie fest. Dabei kann man nicht sagen, dass in ihrem Leben Männer keine Rolle spielen. Das Gegenteil ist der Fall.
Hillary ist verträumt und romantisch. So lebt sie ihren Alltag und räumt dabei ihren Träumen viel Platz ein. Und manchmal erfüllt sie sich den einen oder anderen und erlebt die Illusion. Beispielsweise als sie sich ein Date mit einem jungen Schauspieler ergaunert, von dem sie so fasziniert ist, dass sie glaubt, eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu haben. Oder als sie als reiche Erbin getarnt, die Besichtigung ihrer Traumvilla erschleicht, als diese zum Verkauf steht.

Hilary ist eine unverbesserliche Romantikerin. Im Unsteten findet sie Beständigkeit. Doch sie hat ein Ziel vor Augen und darauf kommt es an. Man liest gern, was sie schreibt, wie sie versucht ihr Leben zu meistern und im fremden Land zurechtzukommen, sich ein Plätzchen sucht in Mailand. Die Episoden sind mal von Lebenslust und mal von Melancholie bestimmt. Und da ist es dann, das fertige Buch, das von ein paar Jahren in ihrem Leben erzählt.
Am Ende reduziert sich die Geschichte auf ein Thema. Wobei reduziert eigentlich das falsche Wort ist. Denn hierin steckt so viel Intensität, so viel Gefühl. Die Melancholie, die ja immer zwischen den Zeilen mitschwingt, auch wenn sich lustige Szenen abspielen, kommt hier zum Tragen. Es ist das traurige Ende, das dafür sorgt, dass man das Buch, einmal gelesen, nicht vergisst.

Rezension von Heike Rau

Hilary Belle Walker
Italienisch für Liebhaber
Aus dem Italienischen von Sylvia Höfer
320 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888977010
ISBN-13: 978-3888977015
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Claire Knightley: Dark Moon

Claire Knightley: Dark Moon

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Wegen finanzieller Schwierigkeiten steht das Haus von Marks Eltern zum Verkauf. Emilia Frazetta, eine alte Frau, die überraschend jung aussieht, übernimmt die Villa. Emilia nimmt sofort viel Raum in Lydias Leben ein, die Marks Freundin ist. Als Emilia bei Nebel in Lydias altes Auto hineinfährt, gibt sie sich sehr hilfsbereit, kauft sogar einen neuen Wagen als Wiedergutmachung.
Lydias Großmutter, Roseann Kinequon, scheint Emilia zu kennen, gibt sich aber sehr bedeckt. Doch bevor Lydia mehr über Emilia herausfinden kann, stirbt diese an einer Hirnblutung. Als sie und ihre Mutter im Haus nach Unterlagen suchen, um eventuelle Verwandte ausfindig zu machen, stößt Lydia auf ein Buch mit alten Legenden, das sie mitnimmt. Unterlagen werden nicht gefunden, auch keine Hinweise auf den fremden jungen Mann, in dessen Begleitung man Emilia einmal gesehen hat. Mutter und Tochter vermuten die Unterlagen im Weinkeller, der allerdings abgeschlossen ist.

Aber nicht nur die bevorstehende Beerdigung drückt auf die Stimmung. Auch die seltsamen Tiermorde machen den Bewohnern der Gegend immer mehr Angst. Völlig blutleer werden die Tiere aufgefunden. Niemand kann sich erklären, was hier passiert sein könnte.

Als sich Mark, Lydia und ihre Mutter Zutritt zum Weinkeller verschafft haben, stellt sich heraus, dass Emilia unter einigen verschiedenen Identitäten gelebt hat.
Bei der Beisetzung taucht Emilias Nachlassverwalter auf. Er kannte die Verstorbene, ist aber auch nicht bereit, etwas mehr über Emilias Vergangenheit preiszugeben. Er ist ein unsympathischer Mensch, der andere manipuliert und mit Hypnose beeinflusst. Nur bei Lydia gelingt ihm dies zu seiner Verwunderung nicht. Auch den Anwalt schein Lydias Großmutter zu kennen. Sie ist von seinem Auftauchen alarmiert.

Als Lydia sich auf dem Weg von ihrer Großmutter nach Hause verfährt, weil sie in Gedanken ist, macht sie eine Entdeckung. Emilias Auto steht hier auf einem abgelegenen Parkplatz. Lydia folgt den Weg in den Wald hinein und entdeckt ein weiteres Tieropfer. Außerdem versteckt sich hier ein Fremder. Er bittet Lydia um Hilfe. Obwohl sie wegrennen und die Polizei verständigen sollte, hilft sie ihm, da er sonst sterben würde. Er ist der geheimnisvolle Liebhaber, mit dem Emilia gesehen wurde.

Die Geschichte wird von einer alten, sehr unheimlichen Legende getragen. Lydias Mutter wollte ihre Tochter immer davor bewahren und nun stolpert diese unvorbereitet in das Abenteuer. Doch Lydia ist interessiert und ihre Neugier überträgt sich bald auch auf den Leser.
Die Geschichte ist anfangs sehr geheimnisvoll und undurchsichtig, wird dann aber immer unheimlicher. Erst nach und nach wird deutlich, was man beizeiten ahnt, dass es um Vampire geht.

Das Besondere an diesem Vampir-Roman ist, dass die Autorin sich nicht nur an die üblichen Klischees hält, sonder auch neue Aspekte einfließen lässt, was den Vampir-Mythos angeht. Auch ist ihre Hauptfigur nicht blind vor Liebe. Sie hat bereits einen festen Freund und sieht die sich später für den Fremden entwickelnden Gefühle realistisch. Es entwickelt sich eine andere Art von Romantik.
Der ruhige Anfang und der spannende Mittelteil, mit überraschenden Wendungen, werden von einem aufregenden Ende beschlossen. Außerdem liest sich das Buch ausgesprochen flüssig.
„Dark Moon“ ist der erste Teil einer Reihe, der Lust macht auf das nächste Buch.

Rezension von Heike Rau

Claire Knightley
Dark Moon
Erster Band
345 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 347335337X
ISBN-13: 978-3473353378
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Lauren Kate: Engelsnacht

Lauren Kate: Engelsnacht

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Die neue Schule ist eine Besserungsanstalt. Die Eltern haben Luce auf dieses Internat in New Hampshire geschickt. Luce versucht es als Chance zu sehen. Sie muss den Tod ihres Freundes Trevor verarbeiten, an dem sie eine Mitschuld tragen könnte. Sie weiß es nicht. Aber viel eher sind es die Schatten, die etwas damit zu tun haben. Aber davon darf sie nicht sprechen, um nicht für verrückt gehalten zu werden.

Luce verliebt sich in ihren Mitschüler Daniel Grigori, schon als sie ihn das erste Mal sieht. Es ist, als würde sie ihn kennen, nur kann sie nicht sagen, woher. Er dagegen verhält sich abweisend.
Gleich zu Anfang spielen sich unter den Schülern unschöne Szenen ab. Auch Luce ist eine Leidtragende. Und dann scheinen ihr auch noch die Schatten gefolgt zu sein. Luce sieht sie in der Bibliothek. Auch Daniel ist hier. In seiner Nähe fühlt sie sich merkwürdig. Bei einer zufälligen Berührung fühlt sie sich, wie vom Blitz getroffen. Es ist berauschend.

Wegen einer Regelverletzung in der Cafeteria muss eine Strafarbeit auf dem Friedhof erledigt werden. Und auch hier geschieht etwas Ungewöhnliches. Luce wäre von einer plötzlich fallenden Engelsstatue erschlagen worden, wenn Daniel sie nicht gerettet hätte. Molly könnte dafür verantwortlich sein. Sie spricht Drohungen aus, um zu erreichen, dass Luce sich von Daniel fernhält.

Doch nach wie vor gibt Daniel sich unnahbar. Deswegen ist Luce empfänglich für die Avancen, die Cam ihr macht. Auch in Cams Nähe sieht sie die Schatten. Luce mag Cam und fühlt sich bald hin- und hergerissen zwischen den beiden jungen Männern. Der eine ist galant, der andere nur zur Stelle, wenn Luce in Not ist.

Als ein Feuer in der Bibliothek ausbricht, ist es Daniel, der Luce rettet. Todd allerdings, mit dem sie auf der Flucht aus dem Gebäude war, stirbt. Möglicherweise, weil auch er die Schatten gesehen hat. Es ist fast wie bei Trevor gewesen, der ja auch in einem Feuer den Tod fand. Wie soll man glauben, dass Luce auch diesmal nichts damit zu tun hat?

Es ist eine geheimnisvolle Geschichte. Was mit Luce ist, die diese bedrohlichen Schatten sieht, weiß man zunächst nicht. Man liest, wie sie sich dennoch einzuleben und sich der neuen Situation anzupassen versucht. Doch alle Schüler hier haben ihre Geheimnisse und das machte es ihr nicht gerade leicht. Dieser erste Teil wird vor allem von der mysteriösen Stimmung getragen. Es dauert, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Aber das hat den Vorteil, dass man bis dahin, diese Stimmung in sich aufgenommen hat. Man wird davon gefangen genommen.

Dass es um Engel geht, weiß man. Titel und Klappentext verraten es. So ahnt man, worauf es hinauslaufen wird, auch wenn in diesem ersten Teil des Buches Daniel alles sein könnte. Es ist diese geheimnisvolle, eher ruhige Spannung, die einen immer weiter lesen lässt, die Romantik zwischen Luce und Daniel, das Knistern, egal wie spröde er sich gibt. Die Geschichte ist gut gemacht. Man kann sich also ruhig, von diesem wunderschönen Cover verzaubern lassen und das Buch lesen.
Eine Überraschung ist das letzte Kapitel. Wirklich verblüffend. So bekommt man noch viel mehr Gründe geliefert, auf den nächsten Band zu warten. Es gibt schließlich Fragen, die man beantwortet haben will.

Rezension von Heike Rau

Lauren Kate
Engelsnacht
Aus dem Amerikanischen von Doreen Bär
448 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570160637
ISBN-13: 978-3570160633
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Kami Garcia und Margaret Stohl: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

Kami Garcia und Margaret Stohl: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

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Wenn es so etwas wie Liebe vor dem ersten Blick gibt, dann ist es genau das, was Ethan Wate gerade erlebt. Am ersten Schultag nach den Ferien, begegnet er dem Mädchen aus seinen Träumen. Lena Duchannes ist die Neue in seiner Klasse. Sie soll die Nichte vom alten Ravenwood sein, dem Sonderling der kleinen Stadt. Von Anfang an beherrscht sie sein Denken, dabei ignoriert sie ihn.

Während eines Unwetters kommt es zu einer Begegnung und Ethan muss Lena nach Hause bringen. Ravenwood Manor ist ein altes herrschaftliches Anwesen, das den Eindruck macht, ein mächtiges Spukschloss zu sein.
Wenn man einen Onkel hat, der seltsamer nicht sein könnte und an einem verrufenen Ort lebt, entsteht in einer langweiligen Kleinstadt, wo sonst nichts weiter passiert, natürlich sehr schnell Gerede. Lena bekommt das zu spüren. Alle richten sich gegen sie, nur Ethan nicht. So entsteht eine Verbindung zwischen den beiden jungen Leuten. Ohne das andere es merken, können Ethan und Lena ihre Gedanken austauschen.
Im Garten von Greenbrier finden beide ein Medaillon und fortan teilen sie auch beängstigend wirkende Visionen aus der Vergangenheit.
Ethan, der mehr über das Medaillon erfahren möchte, zeigt es Amma. Sie kümmert sich um ihn, und das noch mehr, seit Ethans Mutter ums Leben kam und sein Vater nicht mehr aus seiner Trauer herausfindet. Doch Amma mit ihren ganz besonderen hellseherischen Fähigkeiten, ist entsetzt, als sie das Medaillon sieht.

Immer mehr wird Ethan in die Geschichte um Lena und ihre Familie hineingezogen. Dass diese ein schreckliches Geheimnis haben, wird immer deutlicher. An Lenas 16. Geburtstag wird etwas Magisches geschehen, das unbegreifbar scheint. Ethan möchte seine Freundin um ihrer Liebe willen davor bewahren, doch er hat nicht die Macht dazu.

Das Buch zu lesen, ist ein sehr intensives Erlebnis. Die Geschichte um die hoffnungslos scheinende Liebe von Lena und Ethan, die dennoch so viel verbindet, wird auf eine sehr feinfühlige, ergreifende und romantische Art und Weise erzählt. Aber es ist auch gruselig zu sehen, wie die kleine Stadt Gatlin sich verwandelt. Einfach auch, weil Ethan sie immer mehr mit anderen Augen sieht. Die Bewohner stellen sich so gnadenlos gegen Lena, das eigentlich mehr dahinter stecken muss, als bloße Abneigung. Aber das wird auch klarer, weil die Visionen immer deutlicher werden. Die geheimnisvolle Spannung, die entsteht, wird die ganzen Seiten über gut gehalten, so dass man sich bestens unterhalten fühlt.

Auch liegt das Buch weit Abseits sämtlicher Klischees. Man vermutet zunächst, wieder einen Vampirroman vor sich zu haben. So ist es aber nicht. Es geht viel mehr um Hexerei und die Folgen.
Die Kulisse ist gut gewählt. Nicht nur diese absonderliche Kleinstadt sorgt für eine unwirkliche Stimmung. Auch Ravenwood Manor ist äußerst mysteriös.
Das Ende ist eine Überraschung und doch passt alles zusammen. Und das Gefühl, ein ganz besonderes Buch gelesen zu haben, bleibt lange erhalten.
Man beachte auch dieses sehr schöne Cover, das doch einiges verspricht und tatsächlich auch hält.

Rezension von Heike Rau

Kami Garcia und Margaret Stohl
Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis
544 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570138283
ISBN-13: 978-3570138281
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Bettina Belitz: Splitterherz

Bettina Belitz: Splitterherz

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Kaulenfeld ist ein kleines Dorf im Westerwald. Hierher ist die Familie aus Köln gezogen. Elisabeth gefällt es in der Einöde nicht, auch wenn ihre Eltern da ganz anderer Meinung sind. Elisabeth wird von unerklärbaren Träumen und Angstgefühlen geplagt. Selbst tagsüber hat sie keine Ruhe. Den seltsamen geisterhaften Reiter, dem sie im Wald begegnet, hält sie für eine Erscheinung, bis sie ihn kennen lernt. Elisabeth beobachtet ihn heimlich in der Turnhalle beim Training und erkennt ihn an seinen Bewegungen wieder. Von Colin Blackburn geht eine seltsame Faszination aus, die ihr unerklärlich ist. Der junge Mann zeigt sich unnahbar. Eigentlich müsste Elisabeth auf Abstand gehen, doch sie lässt nicht locker, ihm näher zu kommen. Bald muss sie erkennen, dass zwischen ihm und ihrem Vater eine unheilvolle Verbindung besteht. Ihre Liebe zu Colin stürzt ihre Familie in Verzweiflung, denn bisher Verschwiegenes, wird offenbar. Trotzdem gibt sich Elisabeths Vater weiter rätselhaft. Er verbietet seiner Tochter den Umgang mit Colin. Weil Elisabeth nicht auf ihn hören will und kann, entwickelt sich eine schicksalhafte Beziehung zwischen ihr und dem jungen Mann, deren Fortbestehen in einer Katastrophe zu enden droht.

Die Geschichte ist sehr romantisch. Gefühle spielen also eine Hauptrolle im Buch. Elisabeth verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Mann, zu dem sie besser Abstand halten sollte. Aber jegliche Vernunft kommt ihr abhanden, weil sie ihre Gefühle nicht mehr im Zaum halten kann. Von Anfang an ist es eine unheilvolle Verbindung. Gruselige und unwirkliche Szenen verursachen beim Leser Gänsehaut. Nur nach und nach offenbart die Autorin Geheimnisse.
Colin ist eine sehr mysteriöse Person. Man kann ihn schlecht einschätzen. So muss man auch annehmen, dass Elisabeth seine Gefährlichkeit unterschätzt. Sie schlägt alle Warnungen in den Wind. Colin als Vampir zu bezeichnen, wäre falsch. Er hat es nicht auf das Blut seiner Opfer abgesehen. Und trotzdem raubt er etwas, das auch lebenswichtig ist.

Dass die Eltern ihrer Tochter vieles verschwiegen haben, macht das Buch noch einmal spannender. Man weiß nie so recht, woran man ist und kann so gut nachvollziehen, wie Elisabeths handelt. Die Faszination, die Elisabeth für Colin empfindet, auf den Leser zu übertragen, gelingt der Autorin ganz gut. Es kommt eben darauf an, inwieweit man bereit ist zu glauben und sich auf die Geschichte einzulassen.
Das Buch ist in sich abgeschlossen. Es ist aber der Auftakt zu einer Trilogie. Man darf also darauf hoffen, dass sich Elisabeth und Colin wieder begegnen.

Rezension von Heike Rau

Bettina Belitz
Splitterherz
632 Seiten, gebunden
ab 13 Jahren
script 5 im Loewe Verlag
ISBN-10: 3839001056
ISBN-13: 978-3839001059

Mary Hooper: Teuflische Maskerade

Mary Hooper: Teuflische Maskerade

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Das 16. Jahrhundert geht zu Ende. Nach wie vor ist Lucy bei Dr. Dee als Kindermädchen angestellt. Königin Elizabeth I. ist mit ihrem Gefolge nach London aufgebrochen. So plant Dr. Dee seinen Wohnsitz ebenfalls nach London zu verlegen, um ganz in der Nähe der Königin sein zu können. Lucy und die Haushälterin Mistress Midge sollen vorausgehen, um die Unterkunft für die Familie vorzubereiten.

Einen Tag vor der Abreise findet Lucy einen kleinen Jungen im Haus. Sie hat ihn zuvor auf einer Beerdigung im Trauerzug gesehen und er ist ihr nachgelaufen, weil er nicht zurück nach London ins Waisenhaus will. Mistress Midge nimmt sich seiner an. Schließlich könnte der Junge beim Umzug behilflich sein, auch wenn Dr. Dee das natürlich nicht wissen soll.

Das Haus in London ist völlig verwahrlost. Es wird also einige Zeit in Anspruch nehmen, bis es hergerichtet ist. Sehr zur Freunde von Lucy, die die Zeit, bis Anweisungen von Dr. Dee kommen in London gut nutzen will. Ihr Interesse gilt dem Theater, nur ist es für eine Frau nicht schicklich dorthin zu gehen. Lucy verkleidet sich als Bursche und nennt sich Luke. Am Theater fällt der junge Mann auf. Luke wird gebeten Handzettel zu verteilen und für einen fehlenden Schauspieler einzuspringen.

Natürlich hält Lucy die ganze Zeit ihrer Augen offen. Nichts wünscht sie sich mehr als Tomas, den Narren der Königin, zu treffen. Tatsächlich kommt es bald zu einer Begegnung. In seiner Begleitung ist allerdings eine neue Hofdame. Diese kommt Lucy sofort suspekt vor. Liegt es daran, dass die Eifersucht sie packt. Oder hat die Dame etwas auf dem Kerbholz? Lucy wird nicht müde, ihr auf die Schliche zu kommen. Damit leistet sie der Königin wieder einmal einen wertvollen Dienst.

Wer die ersten beiden Bände „Im Haus des Zauberers“ und „In königlichen Auftrag“ gelesen hat, hat es sicher kaum abwarten können, dass dritte Buch endlich lesen zu können. Die Geduld wird belohnt mit einem Buch, das ebenfalls ausgesprochen gut gefällt.
Wieder ändert sich der Schauplatz. Das Buch spielt in London/Whitehall. Lucy schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes. Das gefällt auch Tomas gut, der Lucy so als Spionin einsetzen kann. Wie erwartet gerät Lucy in viele atemberaubend gefährliche Situationen. Bald ist sie mitten in einer Intrige verfangen, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.
Endlich wird es auch zwischen Lucy und Tomas sehr viel spannender. Die Autorin versteht es romantische Situationen sehr einfühlsam und zu Herzen gehend zu beschreiben.
Was ebenfalls beeindruckt, sind die hellseherischen Fähigkeiten, die sich sehr viel weiter entwickelt haben. Lucys Blicke in die Zukunft sind für den Leser sehr interessant, auch wenn sich ihre Bedeutung manchmal erst später erschließt.
Auch dieses Mal gibt es im Nachwort Anmerkungen zum historischen Hintergrund der Geschichte.
Das Buch ist also rundherum gelungen und es liest sich, wie gewohnt sehr angenehm. Es schließt die Trilogie ab.
Auch wenn es ein Jugendbuch ist, für erwachsene Fans historischer Romane ist es auch einen Lesetipp wert.

Rezension von Heike Rau

Mary Hooper
Teuflische Maskerade
Aus dem Englischen von Marlies Ruß und André Mumont
336 Seiten, gebunden
ab 13 Jahren
Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher
ISBN-10: 3827053757
ISBN-13: 978-3827053756