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Schlagwort: Selbstversorgung

Atul Gawande: Sterblich sein

Atul Gawande: Sterblich sein

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Wie werden wir am Lebensende leben?

Dieser Frage ist Atul Gawande nachgegangen. Er ist Arzt und Amerikaner von indischer Herkunft und berichtet über seine Erfahrungen in den USA. Sie sind mit den Entwicklungen anderer zivilisierter Länder vergleichbar.

In verschiedenen Kapiteln handelt er den Status des Lebensendes ab und zieht u.a. den Vergleich zwischen früher und heute.

Gawande zeigt auf, dass mit dem demographischen Wandel neu einzurichtende Versicherungssysteme erforderlich wurden. Verlängerte Lebenszeit, die Möglichkeiten moderner Medizin und Mobilität in der heutigen Arbeitswelt sind Bedingungen, die den Zusammenhalt unter den Familien verändert haben. Damit einher ging die Verlagerung der Fürsorge aus dem früher mehr dem Familienverband überlassenen Aufgaben der Altenfürsorge an die so genannte öffentliche Hand. Die ersten Betreuungs – und Pflegeeinrichtungen wurden in Amerika durch engagierte Ärzte und betroffene Familienmitglieder gegründet. Sie endeten häufig im Desaster zwischen sicherer Versorgung, straff organisiertem Tagesablauf und Vereinsamung.

Gawande stellt fest, dass es einen Perspektivwechsel zwischen jungen und sehr alten Menschen gibt: hier wird vermehrt nach einer nach außen gerichteten Aktivität und Lebensgestaltung gesucht; im Alter hingegen wird der Rückzug in die Familie und zu den Kindern und alten Freunden angepeilt, und es herrscht eine allgemeine Abneigung gegen alles Neue.

Aus der Geriatrie (Altersheilkunde) führt der Autor Beispiele an, die uns zeigen, wie anders die Gesundheitsfürsorge für alte Menschen gegenüber jungen Menschen aussehen müsse. Altersmalaisen können vielerlei Ursachen haben, die nichts mit den Symptomen kranker Menschen in der Mitte des Lebens zu tun haben.

Atul Gawande zitiert Philip Roth mit seinem Satz aus dem Buch „Jedermann“, dass das Alter ein Massaker sei. Wie wahr! Er führt aus, dass im letzten Ende das Alter von einer ununterbrochenen Folge von Verlusten gekennzeichnet ist. Verlust von Angehörigen, Freunden, körperlichen Fähigkeiten und nicht zuletzt der eigenen Unabhängigkeit. Mit der häufig am Lebensende zu beobachtenden Versorgung im Heim geht die selbständige Gestaltung des Lebens und Handelns endgültig verloren. Fremdbestimmung und Verlust der Autonomie sind die bitteren Begleiterscheinungen um das Wissen darum, dass wir alle sterblich sind.

Neben den allgemeinen Fakten und Berichten erlebt man in Atul Gawande eine sehr Anteil nehmende Persönlichkeit. Er hat sich mit Patienten aber auch mit dem Sterben und Ende seines Vaters intensiv und liebevoll auseinandergesetzt.

Sein Buch ist ein Appell an die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft für ein Miteinander, dass dem alten Menschen die Würde lässt und den Tod respektiert. Doch auch jeder einzelne von uns ist aufgerufen, sich der eigenen Sterblichkeit zu stellen und die Verleugnung des Todes zu beenden.

Im Anhang findet man eine Reihe von Anmerkungen zu diesem außergewöhnlichen Buch.

Atul Gawande

Sterblich sein
336 Seiten, gebunden
FISCHER, September 2015
ISBN-10: 3100024419
ISBN-13: 978-3100024411
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Lucy Halsall: Kleiner Garten – große Ernte: Selbstversorgung Schritt für Schritt

Lucy Halsall: Kleiner Garten – große Ernte: Selbstversorgung Schritt für Schritt

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Auch ein kleiner Garten kann eine abwechslungsreiche Ernte an Gemüse und Obst hervorbringen und den täglichen Speiseplan zumindest ergänzen. Natürlich muss man besonders gut planen, um dieses Ziel durchsetzen zu können. Lucy Halsall hat ein System entwickelt, das kleine Beete optimal ausnutzt.

Ihr Gemüsebeet ist 3 x 3 Meter groß. Wie die Fläche hergerichtet wird, ist im Buch genau erklärt. Weiterhin gibt es einen Basisplan, nach dem die neun Felder im Beet bepflanzt werden. Es gibt Bilder zu diesem Beet. Man kann sehen, wie es sich im Jahresverlauf entwickelt von der Aussaat bis hin zur Ernte. Es gibt verschiedenen Gemüsesorten von der Bohne über die Gurke bis hin zum Radieschen, aber auch Salat und Kräuter. Das Beet ist so angelegt, dass kontinuierlich geerntet werden kann. Alles, was an Gartenarbeit zu tun ist, wird erklärt.

Im Buch gibt es weitere Pflanzpläne. Man kann also ein Beet nach eigenem Geschmack gestalten oder auch, wenn es der Platz erlaubt, mehrere Beete anlegen. Es gibt neben dem Basisbeet ein Beet mit einfachen Kulturen, ein Familienbeet und eins mit Kulturen für Feinschmecker.

In einem weiteren Kapitel wird der Anbau von einzelnen Gemüse- und Obstsorten genau beschrieben. Hier erfährt man, wie man selbst aus Samen Pflanzen ziehen kann, und wie diese bis zur Ernte zu pflegen sind. Man lernt die Sortenvielfalt auszunutzen.

Besprochen werden auch Probleme, die dem Hobbygärtner begegnen können. So werden zum Beispiel Schädlinge und Pflanzenkrankheiten mit Fotos vorgestellt, und erklärt, welche Ursache diese haben und wie man sich behelfen kann.

Das Buch eignet sich gut für Hobbygärtner mit wenig Platz oder wenig Zeit und auch für Anfänger. Kleine Flächen lassen sich nach den vorgestellten Plänen sehr gut ausnutzen. Daneben wird aber auch gezeigt, wie man die Ernte vergrößern kann, indem man Kübel, Töpfe und Balkonkästen nutzt oder vertikale Wände bepflanzt.

Man wird sehr anschaulich angeleitet, mit einem erstes Beet, also dem Basisbeet, zu beginnen. Das Wissen wird nach und nach erweitert, so dass man dann später viele weitere Gemüse- und Obstsorten anzubauen lernt. Man kann damit gut den eigenen Bedarf ergänzen und zeitweise sogar ganz decken.

Rezension von Heike Rau

Lucy Halsall
Kleiner Garten – große Ernte – Selbstversorgung Schritt für Schritt
256 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN-10: 3831023441
ISBN-13: 978-3831023448
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Sepp und Margit Brunner: Permakultur für alle

Sepp und Margit Brunner: Permakultur für alle

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Sepp und Margit Brunner bewirtschaften einen 5 ha großen Bergbauernhof in Osttirol. Beide beschäftigen sich schon viele Jahre mit der biologischen Landwirtschaft. Die Familie wird mit selbstangebautem Obst und Gemüse versorgt. Dabei leben und arbeiten sie nach dem Permakulturkonzept. Ihr Wissen und ihre gemachten Erfahrungen werden mit diesem Buch weitergegeben.

Man wird mit einem freundschaftlichen „Du“ als Leser angesprochen. Das sorgt schon gleich für ein wenig Verbundenheit. Zum Buch greift ja nur wer fortan, so wie es im Untertitel steht, im Einklang mit der Natur gärtnern möchte. Man sollte also vorhaben, sich gegenüber der Natur verantwortungs- und rücksichtsvoll zu geben.
Wie genau die Autoren dieses Konzept leben, erklären sie sehr ausführlich. Man kann sich an ihnen ein Beispiel nehmen, auch wenn man keinen Bergbauernhof hat. Idealerweise besitzt man einen Garten, hat vor einen anzulegen oder möchte zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten umweltbewusster leben. Selbst Balkon oder Fensterbrett lassen sich nutzen.

Es ist heute nicht mehr so, dass ein Garten allein zur Selbstversorgung angelegt wird. Manche Gärten sind reine Schmuckgärten. Der Permakulturgarten sieht anders aus, aber auch diesen gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen. Die Autoren geben Praxistipps, so dass man sich Stück für Stück dem Permakulturkonzept annähern kann. Dazu muss man erst einmal analysieren, wo man im Moment steht. Erst dann kann man planen. Das Denken wird einem nicht abgenommen, aber Rat und Hilfe erhält man in vielfältiger Form mit dem Buch. Dazu erhält man Grundlagenwissen über den Boden und Pflanztipps, die an der Natur orientiert sind. Man lernt welche Pflanzen gut zusammenpassen und welche Standorte geeignet sind. Man lernt, wie man aussät und Jungpflanzen zieht, Flach-, Hügel-, Hoch- oder Kraterbeete anlegt, wobei hier auch besonders die Mandala- oder Schlüssellochgärten gefallen haben.
Wer nicht viel Platz hat, zieht einige Pflanzen auf dem Fensterbrett, in Kübeln auf der Terrasse, begrünt ein Dach oder baut einen Minigarten aus Holz, der mit wenig Platz auskommt, da auch die Höhe genutzt wird.
Wie man Pflanzen pflegt, Krankheiten und Schädlingen begegnet, ohne der Natur zu schaden, erfährt man natürlich auch.

Wer sich mit dem Permakulturkonzept auseinandersetzen will, findet im Buch erste Informationen hinsichtlich der Gestaltung von Gärten oder auch kleinerer Pflanzenlebensräume. Erklärt wird, wie man die Natur als Vorbild nehmen kann, um naturnahe Gärten zu schaffen, wobei man sich den Gegebenheiten, anpasst, ohne den Blick für die Umgebung zu verlieren und nutzt, was vorhanden ist. Sich umweltfreundlich zu verhalten, also im Einklang mit der Natur zu leben, kann man auf seinen gesamten Lebensstil übertragen.

Das Buch ist sehr schön übersichtlich gestaltet und mit viel Fotomaterial und Zeichnungen versehen. Man kann es in seiner Gesamtheit lesen oder direkt als Praxisbuch verwenden und dann eben für ein bestimmtes Vorhaben das passende Kapitel auswählen. Das Buch ist ein guter Anfang, sich mit der Permakultur auseinander zu setzen.

Rezension von Heike Rau

Sepp und Margit Brunner
Permakultur für alle
Harmonisch leben und einfach gärtnern im Einklang mit der Natur
184 Seiten, 216 Farbfotos, 20 Zeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3800169517
ISBN-13: 978-3800169511
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