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Schlagwort: Siedler

Inez Corbi: Weit wie der Himmel

Inez Corbi: Weit wie der Himmel

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Katharina Prinsloo ist mit einem großen Treck zur Küste Südafrikas unterwegs. Nach der Machtübernahme der Kolonie durch die Engländer sehen die ursprünglich aus Holland stammenden Siedler keinen anderen Ausweg, als nach einer neuen Heimat zu suchen. Die Reise scheint endlos lang und sie ist voller gefährlicher Situationen. Immer wieder müssen die Siedler um ihr Leben und ihr Hab und Gut bangen. Angriffe durch feindlich gesinnte Stämme bleiben nicht aus, sodass es zu Kampfhandlungen kommt.

Auf der Reise durch das weite Land lernt Katharina den jungen Simon Everett kennen. Der englische Offizier ist während einer wohlverdienten Auszeit unterwegs, um Zeichnungen anzufertigen. Bei einem Sturz verletzt er sich am Bein und Katharina bietet ihre Hilfe an. Simon wird von den Siedlern unter Vorbehalt verarztet und zum Bleiben gezwungen, weil nicht auszuschließen ist, dass er ein Spion ist, auch wenn er das glaubwürdig abstreitet. Katharina sollte Abstand zu ihm halten, doch sie tut es nicht. Ihre Liebe hat ohnehin keine Chance. Simon ist verlobt und als Mann von Ehre ist er gezwungen, das Versprechen zu halten.

Die Geschichte spielt in Südafrika und beginnt im September 1837. Die Autorin hat viele geschichtliche Begebenheiten als Hintergrund verwendet und macht dazu nähere Ausführungen für geschichtlich Interessierte auch nochmal in einem Nachwort. Von dieser Seite aus ist das Buch natürlich sehr spannend.

Die Handlung selbst ist eher einfach gestrickt und setzt vor allem auf den Unterhaltungswert für die anvisierte Zielgruppe der ab 12-jährigen. Im Vordergrund steht die scheinbar unerfüllbare Liebe zwischen Katharina und Simon. Ihre Zukunftspläne und Hoffnungen und die Gefahren, denen sie immer wieder ausgesetzt werden, bringen die Geschichte voran. Als Leser leidet und hofft man mit den beiden und wünscht ihnen Glück.

Rezension von Heike Rau

Inez Corbi
Weit wie der Himmel
320 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 357015758X
ISBN-13: 978-3570157589
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Kate Falls: Das Leuchten

Kate Falls: Das Leuchten

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Der Meeresspiegel ist nach einer Umweltkatastrophe bedenklich gestiegen. Weil es auf der Erde eng geworden ist, haben die Menschen begonnen, sich die Tiefsee als neuen Lebensraum zu erschließen. Der mittlerweile fünfzehnjährige Ty ist das erste Kind, das hier geboren wurde. Doch die Siedlerfamilien werden bedroht. Gesetzlose treiben hier unten ihr Unwesen.

Gemma ist ein Mädchen von oben. Sie ist in einem Heim aufgewachsen. Doch ihr mittlerweile erwachsener Bruder könnte die Vormundschaft für sie übernehmen. Dazu müsste sie ihn aber erst einmal finden. Ty rettet Gemma aus einer gefährlichen Situation, die mit den Gesetzlosen zusammenhängt. Er nimmt das Mädchen mit hinunter in die Unterwassersiedlung, um ihr bei der Suche zu helfen.

In Sachen Seablite-Gang können die Siedler keine Hilfe von der Regierung erwarten. Vielmehr sollen sie selbst die Gesetzlosen hinter Schloss und Riegel bringen. Sonst würde das Unterwasser-Projekt gestoppt und weitere Hilfe, auch für neue Siedlungen, abgelehnt werden.

Als die Nachbarfarm angegriffen wird, zeigt sich, wie gefährdet die Siedler sind. Die Energieversorgung wird von den Gesetzlosen unterbrochen. Die Farm der Nachbarn wird so innerhalb einer Viertelstunde zerstört sein.
Als Ty nach der Stromversorgung sehen will, begegnet er Shade, dem Anführer der Seablite-Gang. Ty verfolgt ihn. Doch dann wird er selbst zum Gejagten.

Es ist eine düstere Zukunftsvision. Ab nicht unrealistisch. Die Menschen versuchen sich weitere Lebensräume zu erschließen. Und so entstehen Siedlungen auf dem Meeresboden. Es ist eine sehr spannende Vorstellung, die die Autorin hier präsentiert. Nur leider geht es nicht friedlich zu. Die Lebensumstände der „Topsider“ und der Siedler unterscheiden sich zu sehr. Man begegnet sich nicht gerade freundschaftlich. Es heißt sogar, die Kinder der Siedler hätten eine dunkle Gabe.

Und so werden die Siedler mit der Aufgabe, die Seablite-Gang festzusetzen, allein gelassen. Doch der 15-jährige Ty, der seine Zukunft ebenfalls in der Siedlung sieht, will sich nicht geschlagen geben. Er ist mutig und er hat ein Geheimnis, das einen unschätzbaren Vorteil ausmacht.
Mit großer Spannung verfolgt man, wie er vorgeht. Er scheut keine Gefahr. Demensprechend nervenauftreibend sind viele Szenen.

Dazu kommt die wirklich gelungene Beschreibung der Unterwasserwelt. Die Autorin ist hier sehr ausführlich. Das gefällt gut.
Die abenteuerliche und mitreißende Handlung ist perfekt ausgedacht. Nach und nach werden Zusammenhänge deutlich, mit denen man vorab nie gerechnet hätte. Die Rolle Gemmas ist so ein Punkt. Sie ist aber nicht die einzige Person, die für Überraschungen gut ist. Vielmehr soll hier aber nicht verraten werden.

Rezension von Heike Rau

Kate Falls
Das Leuchten
Aus dem Amerikanischen von Petra-Koob-Pawis
319 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473400696
ISBN-13: 978-3-473-40069-0
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Charles Sealsfield: Häuptling Tokeah und die Weiße Rose

Charles Sealsfield: Häuptling Tokeah und die Weiße Rose

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Die Oconees haben sich zurückgezogen in ein unbewohntes und unwegsames Gebiet. Doch unaufhaltsam rücken die Siedler vor.
Der junge Mann wäre wohl an seinen Verletzungen, zugefügt durch einen Alligator, gestorben. Aber Canondah und Rosa nehmen sich seiner an. Der Miko, der Häuptling der Oconees, ist mit seinen Männern zur Herbstjagd aufgebrochen. Die jungen Frauen fürchten, dass er ihre Hilfe nicht gutheißen wird, bieten dem Fremden dennoch ihre Gastfreundschaft an.
James Hodges, ein britischer Seemann behauptet, von Seeräubern überfallen worden und später geflüchtet zu sein. Den Häuptling des Salzsees, dem Rosa versprochen ist, bezeichnet der Brite als Dieb und Mörder. Das führt zu Unstimmigkeiten.
Canondah, die Tochter des Häuptlings, könnte sich vorstellen, dass er bleibt und Rosa zu sich nimmt, die ebenfalls eine Weiße ist. Auch sie genießt Gastfreundschaft, sieht sich aber auch immer wieder mit Misstrauen der Indianer konfrontiert.
Doch der Brite will nicht bleiben. Rosa liebt ihn ohnehin nicht, sie ist ihm eher freundschaftlich verbunden. Auf ihre Bitte hin zeigt ihm Canonda den Weg in die Freiheit und verhilft ihm so zur Flucht.
Als Häuptling Tokeah, der Miko der Oconoees, von der Jagd zurückkehrt, setzt er sofort mit seinen Männern dem Flüchtigen nach.

Beschrieben wird in diesem Buch die Gegenwehr der Indianer gegen die weißen Siedler, die immer mehr Raum einnehmen und die Indianer zurückdrängen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Häuptling Tokeah und seine Ziehtochter Rosa, die Weiße Rose genannt. Sie wird mit sehr viel Liebe aufgezogen, auch wenn das im Widerspruch zu den Überzeugungen der Indianer steht. Als ein Fremder in die scheinbare Idylle eindringt, ändert sich vieles. Man kommt nicht länger umhin, der Realität ins Auge zu blicken. Und so entwickelt die Geschichte immer mehr an Dramatik. Charles Sealsfield ist ein sehr genauer Beobachter. Er hat die Geschichte wortreich ausgeschmückt. Beleuchtet werden dabei beide Standpunkte. Die der Siedler und die der Indianer. Es ist ein trauriges, bedrückend wirkendes Buch. Denn umfassende, schmerzliche und ungerechte Veränderungen bringt die Zeit mit sich.

Ganz einfach zu lesen, ist das Buch nicht. An den Schreibstil muss man sich gewöhnen, obwohl der Text überarbeitet wurde. Diese Lesefassung wurde von Alex Bischoff erstellt. Zugrunde lag eine zeitgenössische Ausgabe von 1843.
Näheres zu Charles Sealsfield, seinem Leben und seiner schriftstellerischen Arbeit gibt es im Anhang.

Rezension von Heike Rau

Charles Sealsfield
Häuptling Tokeah und die Weiße Rose
381 Seiten, broschiert
Unionsverlag
ISBN-10: 3293205046
ISBN-13: 978-3293205048
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