[ Jakob der Sünder ]

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Zarathustra

Mitglied
auf dem Weg durch die Wüste
verloren wir die Sterne über uns.

Dein ungezähmtes Haar,
[ 4]deine Augen, -
[ 4] ihr bernsteinfarbener Glanz -
in der lange
vergessenen Sprache meiner Mutter,
[ 4]redeten sie mir.

Müde folgten wir der Spur der Steine.
[ 4]Goldener Sand der Düne
[ 4]floss wie Quellwasser in meine Hand; - durch das Fenster deines Lächelns
[ 4]in den fernen Osten hinaus.


[ 4]Nur einmal noch
[ 4][ 4]wollte ich träumen,
wie man auf dem Bett deiner Augen ruhen kann.

Zwei Monde auf deiner Brust
streuten einen weiten Schlaf in mein Herz.

Da trug ich sogar das Rot deiner Lippen
aus dem Schatten heraus; -
in das Licht von Morgen hinüber.

Im Wasserfall der Düfte
von Gewürzen,
Nelken, Zitronen und reifen Mandeln,
nahmst du dein Bad; -

- noch viele Stunden hinter dir,
begann das Blau eines Himmels; -
ein grünes Paradies
[ 4]groß und weit
so wie Heimat
[ 4]früher einmal war!

Hand in Hand; -
zwei Schritte hinter dem Mond
küssten wir uns nachts tausend Tränen
auf die Wangen.


Da wurdest du unsichtbar und seidig; - .
barfuß flogst du von mir fort.

Im Meer der Venus
[ 4]hast du dann[ 4]
alle deine Perlen verloren; -
sie schmeckten nach Ingwer als ich trank.

Schon am Morgen danach
[ 4]stand keine gelbe Sonne mehr,
sondern ein großer schwarzer Stern
[ 4]am neuen Himmel.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Traumhaft schön! Und traurig... Die Länge stört nicht, da nach tollem Einstieg noch wirklich gute Steigerungen kommen - bin begeistert! :)

LG, Rhea
 
Hallo Zarathustra,
ein großartiges Liebesgedicht. Mit "weiten Schlaf" kann ich als Bild oder Begriff nichts anfangen. Wie hast du das gemeint?
Herzliche Grüße
Karl
 

Zarathustra

Mitglied
der weite Schlaf

Hallo Ihr geneigten Leser:

der weite Schlaf!?!?!
Wenn ich es selber wüsste!!!

Jetzt wenn ich darüber nachdenke:
ein langer Schlaf,
ein Schlaf mit allen Träumen (auch den verbotenen)
ein Schlaf der Ruhe gibt...
 
Lieber Zarathustra,
wie wäre es mit "streuten heimliche Wünsche in meinen Schlaf" oder "in mein schlafendes Herz..."
Gruß
Karl
 
R

Rose

Gast
Hallo Zarathustra,

ein wundervolles Gedicht der Liebe. Sehr gern gelesen!

Blumige Grüße
Rose
 



 
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