[Noch kein Titel] (gelöscht)

jon

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Kommt da irgendwann noch was? Bruchstücke sind in der LL eigentlich fehl am Platz.

Der Text zeugt von wenig Schreiberfahrung oder von Oberflächlichkeit. Vielleicht auch von beidem. Stimmungen stimmen nicht, Abläufe haken, es gibt Unsinn (die Schritte bloßer Füßen hallen? er geht barfuß in die scherbenübersäte Kirche hinein? er sieht in ein abgewandtes Gesicht??? er informiert nicht den Arzt, obwohl dem "Findling" ein dicker Glassplitter aus der Brust ragt? er hebt den „Findling“ einfach so auf und trägt ihn rum, obwohl er so schlimme Knochenbrüche hat, dass er "unnatürlich" da liegt?? er schreibt in halbwachem Zustand eine Predigt?? ist der Typ aufrecht und mit "Aufbau" durchs Fenster gekracht, dass es auf den gesamten vier Metern kaputt ging?), zu viele Absätze zerbrechen das Bild in lauter Einzelteile, oft wurde eine ausdruckstarke aber eben nicht die passende Formulierung verwendet (von Überzogen-Unpassendem wie dem mit dem Mantel ganz abgesehen) und es werden gelegentlich unpassende Zusammenhänge erschaffen, weil die (Schrift-)Sprache (noch) nicht gut genug beherrscht wird.

Du meinst beide Male rational (= vernunftbetont), rationell (= effektiv) ist was anderes.



Details:

Als ich berstendes Glas, und kurz darauf einen dumpfen Knall hörte, war ich gerade damit beschäftigt, die Predigt für die nächste Messe aufzusetzen. Es war bereits nach elf, und der plötzliche Lärm riss mich aus meinem halbwachen Zustand.
** Der erste Satz mag grammatisch richtig sein, ist aber kontraproduktiv gebaut: Der Knall soll wohl als Knall-Effekt an den Anfang. In Wirklichkeit aber knallt er nicht, sondern verreckt in der lang-bogigen Konstruktion. In der Konstruktion "als dies war, war das" ist der Als-Teil die "Verortung" (wann? – meist ein "übliches Geschehen" oder etwas schon Bekanntes) – und das andere die "wichtige Handlung". Dein Satz sagt also: "Ich schrieb an der Predigt! Wann? Ach so: Als ich Glas bersten hörte." Sagen wolltest du aber: "Ich hörte Glas bersten! Wann? Ach so: Als ich grad an der Predigt schrieb."
Der zweite Satz macht es noch schlimmer. Der "plötzliche Lärm" ist so von langem Gerede umrahmt, dass er alles andere als "plötzlich" klingt.
** "Lärm" und "berstendes Glas und ein Knall" sind nicht das Gleiche – Lärm hält eine gewisse Zeit an.
** Und wie schon gesagt: Er setzt die Predigt in halbwachem Zustand auf?


Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass ich es wirklich gehört hatte, doch dann sprang ich auf und sah aus dem Fenster. Erschrocken lief ich nach draußen, und hatte gehofft, meine Augen hätten mir einen Streich gespielt. Schließlich hatte ich nach dem zweiten Glas Wein etwas an Klarheit verloren.
**Man springt gewöhnlich "im Affekt" auf – also z.B. in dem Moment, wo der Knall ertönt. Danach – wenn man erst mal "denken" muss (ich hab das wohl doch wirklcih gehört) – steht man auf.
** Der Satz mit dem "hatte gehofft" ist dir gründlich entgleist, das merkst du hoffentlich selbst.
** Das müssen zwei große Gläser gwesen sein. Oder er ist extrem empfindlich.


Doch als ich aus der Tür meines Pastorates auf den Rasen trat, und das feuchte Gras mich an den Fußsohlen kitzelte, sah ich, dass ich mich nicht geirrt hatte: Eines der großen Seitenfenster war zersplittert und dort, wo vorher ein kunstvolles Heiligenbild zu sehen war, klaffte nun ein schwarzes Loch.
** Ein Seitenfenster des Pastorats? Der Schlosskapelle? Der Bushaltestelle? Klingt komisch, aber ich dachte wirklich zuallererst an das Pastorat und wunderte mich, wie er das von innen hatte sehen können.
** zu sehen gewesen war

Bei dem Gedanken an irgendwelche Steinewerfer ballten sich meine Hände zu Fäusten. Ich war zu müde, die Nacht zu kalt und die Stunde zu spät, um mich jetzt mit einem Anschlag von religiösem Vandalismus zu beschäftigen.
** Stimmung stimmt nicht: Er ist wütend (die Fäuste) und zugleich müde und antriebslos.
** klate Nacht – und er barfuß im nassen Gras?
** ein Anschlag von Vandalen ODER ein Anfall/ein Akt von Vandalismus
** Wie „nicht damit beschäftigen“? Das wär weiß Gott die letzte Idee, die ich in der Situation hätte: Über Vandalismus nachdenken oder über dessen Folgen oder … Naheliegender ist, die Polizei zu holen oder sowas, das hat aber nichts mit "beschäftigen" zu tun.
** Es hakt: Obwohl er zu müde (nach dem Schreck??) ist, sich damit zu "beschäftigen" (also was zu tun), überlegt er als nächstes, was zu tun ist.
** Wenn er sich über "irgendwelche Steinewerfer" (in Hinterposepuckl, Berlin oder Peking – irgendwelche eben) ärgert, wieso sollte er dannn jetzt und hier über "religiöser Vandalismus" nachdenken (was immer das überhaupt sein soll)?

Doch was sollte ich tun? Ich sah mich um, doch niemand war zu sehen. Durch mein vorheriges Zögern hatte der mutmaßliche Steinwerfer genug Zeit gehabt, sich aus dem Staub zu machen. Wie so oft ärgerte ich mich über mich selbst, und ich schwor mir, das nächste Mal entschlossener zu handeln.
** "Ich war zu müde, doch was sollte ich tun?" – das hakt, merkst du's?
** 2. Satz: unschöne Dopplung von sehen
** Der "mutmaßliche Täter" ist ein Begriff der "korrekten Berichterstattung". Außerdem stimmt das hier nicht: Du meinst "der Steinewerfer, wenn es denn einen gab" und nicht "der Typ, der vermutlich den Stein geworfen hat".
** Wann hat er gezögert oder war unentschlossen? Er ist – sobald ihm bewusst war, dass das Geräusch echt war – sofort hoch und dann raus.

Als ich näher an die Kirche herantrat, wurde im erhellenden Schein des Vollmonds das erschreckende Ausmaß der Zerstörung sichtbar, denn von dem Fenster, das mit anderthalb Metern Breite und stolzen vier Metern Höhe nicht gerade klein war, war nicht mehr viel übrig.
** Moooment! Hast du selbst eigentlich beim Schreiben gesehen, was in deinem "Film" abgeht? Jetzt: Der Mond scheint voll auf die Seite mit dem kaputten Fenster. Das passt auch dazu, dass da jetzt ein "schwarzes Loch" (statt des Heiligebildes) ist. Warum sieht der Protagonist erst jetzt, dass das Fenster total kaputt ist? Der Mnd hat doch auch vorher drauf geschienen, so dass er sehen konnte, ob das "schwarze Loch" mitten in der Scheibe ist oder die Scheibe praktisch ganz fehlt.

Das muss ein verdammt großer Stein gewesen sein, dachte ich sichtlich verblüfft.
** Wer sieht das? Diese Fomulierung benutzt man, wenn aus der Sicht von A erzählt wird, dass B "sichtlich verblüfft" ist.

Aufgeregt und etwas ängstlich lief ich zurück ins Pfarrhaus und schnappte mir eine Taschenlampe. Ich zögerte kurz, dann steckte ich mir noch einen Briefbeschwerer in die Tasche.
** Jetzt ist er plötzlich aufgeregt (fahrig, hippelig, unkonzentriert)? Vorhin war er noch müde, am Anfang sogar "nicht ganz klar". Und das nur, weil es wohl ein großer Stein gewesen sein muss (ein Betonklotz oder Felsbrocken – für DEN Schaden / wer sowas bewegen kann, den kann man auch mit einem Briefbeschwerer ruhigstellen, klar! Diese Pastor scheint tatsächlich "nicht ganz klar" zu sein …)
 



 
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