. das Gericht .

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Zarathustra

Mitglied
Das trübe Licht der Wolken
[ 4]- fahlgelb,
wie das Gesicht des kranken Monds
[ 4]- am Ende seiner Tage,
träumte sich in meinen Schlaf
und sprach vom Tag des Gerichts;
[ 4]von den fernen Jahren,
an denen ich meinen Grabstein
zum Gerichtsplatz tragen werde, -
[ 4]hinunter zum Hafen an's Meer

wo die Segelschiffe liegen -
reich beladen mit Seide.

Dorthin wo mein Gold
zu Sand geworden war.
 

Zarathustra

Mitglied
Das trübe Licht der Wolken
[ 4]- fahlgelb,
wie das Gesicht des kranken Monds
[ 4]- am Ende seiner Tage,
träumte sich in meinen Schlaf
und sprach vom Tag des Gerichts;
[ 4]von den fernen Jahren,
an denen ich meinen Grabstein
zum Gerichtsplatz tragen werde, -
[ 4]hinunter zum Hafen am Meer

wo die Segelschiffe liegen -
reich beladen mit Seide.

[ 6]Dorthin wo mein Gold
zu Sand geworden war.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Hans,

vor lauter ministeriellen Problemen fallen wirklich gute Gedichte durch den Rost. ;) Wie zum Beispiel dieses.

Zunächst bin ich an Ingeborg Bachmann erinnert (Die große Fracht), bei deren Thema ich selbst einmal eine Annäherung versucht habe.

Du theamtisierst hier das Jüngste Gericht. Und zwar weniger aus der Sicht eines schlimmen Sünders, sondern eher vom Standpunkt eines "Lauen" aus, dessen Verfehlung im Mangel an Ausdauer und in der offenen Bekenntnis zum eigenen Lebensentwurf liegt.
wo die Segelschiffe liegen -
reich beladen mit Seide.

Dorthin wo mein Gold
zu Sand geworden war.
Das finde ich bemerkenswert und sehr gut umgesetzt.

Ich persönlich hätte etwas anders formatiert, nämlich das "Dorthin" separat gestellt, aber das ist wohl eher Geschmackssache.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Zarathustra

Mitglied
an Heidrun B

zunächst einmal: 1000 Dank fürs Lesen und für die Rezession.

Ja, das Jüngste Gericht ist gut erkannt; - so war es auch in meinem Sinne gemeint. Auch der LAUE Betrachter und Protagonist. Es sollte eigentlich derjenige sein, der an seinem Lebensentwurf zweifelt.

Mit Ingeborg Bachman in einem Atemzuge genannt zu werden, wenn auch im fernsten Zusammenhang; - das mehr als das Gedicht verdient... ;-)

Ich sollte auch nicht vebergen ... oder sagen wir einmal verschweigen, woher die Inspiration kam:

Beim Joggen! Beim lauschen des Hörbuchs DRACULA von Bram Stoker. Es ist seltsam: Was sich vom Titel her, vom Genre, so reisserisch anhört ... ist wirklich gute Literatur.
 
H

Heidrun D.

Gast
:D:)

das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.

Doch du findest in mir einen echten Bram-Stocker-Fan, so dass dir deine Inspirationsquelle in meinen Augen kein bisschen schadet. ;)

Lächelnde Grüße
Heidrun
 



 
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