. der Samariter .

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H

Heidrun D.

Gast
Gut, dass ich noch hier bin, Hans,
sonst wäre mir dein schönes Gedicht für heute entgangen. -

Zum Steinwurf sind allzuviele bereit, seien es Männer oder Frauen. - In der Auswahl der Opfer gibt es natürlich Regelmäßigkeiten zu erkennen: Gern töten die Mörder die Stimmen von Musikern und Poeten, von Malern und Bildhauern, von jenen eben, die sich lächelnd ihrer angenommen hatten. Ebenso freudig werden Intellektuelle gesteinigt, die Weltenerklärer ...

Sei´s drum. - Eine eher religiöse Lesart ist mir ebenfalls gegenwärtig.

Etwas Verdichtung kann ich mir vorstellen:
Es sind Männer mit einer Seele
wie flache Steine,
gehen sie übers Wasser
und versinken nicht.

Aber fischäugig geglaubte Litaneien
retten das Mädchen nicht; -
halbtot auf der Bahre liegt sie
nahe dem Stuhl der Richter. .

Gerechtfertigt von tausend Versen
werfen sie den ersten Stein
töten nicht
und treffen doch den Himmel.
Was meinst du? Ist nur ein Vorschlägelchen ... Die Einrückungen müsstest du dir gegebenenfalls selber basteln; das war mir jetzt zu mühsam.

Ganz toll finde ich das Bild der flachen Steine. :)

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Zarathustra

Mitglied
Es sind Männer mit einer Seele
[ 4]wie flache Steine,
gehen sie übers Wasser
und versinken nicht.

Aber fischäugig geglaubte Litaneien
retten das Mädchen nicht; -
halbtot auf der Bahre liegt sie
[ 4]nahe dem Stuhl der Richter.

Gerechtfertigt von tausend Versen
werfen sie den ersten Stein
[ 4]töten nicht[ 4]
und treffen doch den Himmel.
 



 
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