. der goldene Faden der Ariadne -

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Zarathustra

Mitglied
Mit einer Grubenlampe in der Hand
fuhr ich mit dir in die Tiefe
um die gemeinsamen Nächte zu suchen,
die Stunden der Nähe zu zählen
doch du warst blind geworden
für das das Dunkle in unseren Herzen.

Wir tasteten uns weiter,
das Licht der Freiheit fanden wir nicht.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Hans,

mich kannst du getrost zu deinen Fans zählen, doch diesmal bin ich nicht so recht zufrieden. An deiner Zweitversion sehe ich, dass du es selber auch noch nicht bist ... ;)

Inhaltlich gibst du ein sehr interessantes Bild, das mit dem Ariadnefaden gut betitelt ist. - Oft gestaltet sich die Suche nach (schönen) gemeinsamen Erinnerungen schwierig, wenn sie durch aktuelle Ödnis oder Gewohnheitsabrieb überschattet wird.
Du hast dabei das Thema Sexualität auf eine sehr ansprechende, unaufdringliche Weise geschildert.

An der Form hingegen habe ich schon ein wenig auszusetzen, könnte mir mehr Verdichtung vorstellen. Außerdem hat sich ein Tippfehler eingeschlichen, eine Dopplung des "das." Passiert mir selber häufig. :(
Mit einer Grubenlampe [strike]in der Hand[/strike]
(könntest du streichen, oder vielleicht durch das klangschönere "an der Stirn" ersetzen)
fuhr ich mit dir in die Tiefe
um [strike]die gemeinsamen [/strike] ? Nächte zu suchen
(Könntest über ein passenderes Wort nachdenken: wilder, orgiastisch ;), oder eben für "gemeinsam" ein poetischeres Synonym finden)
die Stunden der Nähe zu zählen
doch du warst blind geworden
für das [strike]das[/strike] Dunkle in unseren Herzen.

Wir tasteten uns weiter,
das Licht der Freiheit fanden wir nicht
(Bei den Schlussversen möchte ich dir einen Zeitenwechsel vorschlagen, dadurch kommt Dynamik in das Gedicht und ein leiser Hoffnungsschimmer. Die Satzzeichen könntest du m. E. komplett entfernen und nur einen Gedankenstrich wählen.)
Insgesamt etwa so:
Mit einer Grubenlampe
fuhr ich mit dir in die Tiefe
um wildere Nächte zu suchen
Stunden der Nähe zu zählen -
doch du warst blind geworden
für das Dunkle in unseren Herzen

Wir tasten uns weiter
das Licht zur Freiheit finden wir nicht
Jetzt aber bloß nicht gleich wutentbrannt löschen ... :D;). Von der Substanz her ist das Gedicht ja gut!

Dir einen sehr herzlichen Gruß
Heidrun
 

Zarathustra

Mitglied
Mit einer Grubenlampe an der Stirn

fuhr ich mit dir in die Tiefe
um die verlorenen
ins Dunkle geflüsterten Nächte zu suchen,
[ 4]Stunden der Nähe zu zählen.

Doch du warst blind geworden
für die Schatten unserer Herzen.

Wir tasteten uns weiter,
[ 4]das Licht der Freiheit fanden wir nicht.
 
H

Heidrun D.

Gast
Jetzt ist es ganz toll, lieber Hans!

Sehr schön die verschatteten Herzen und die belampte Stirn ... letztere hat mich an Grubenarbeitern immer besonders fasziniert. ;):D

Das Warten hat sich gelohnt! :)

Liebe Grüße
Heidrun
 
Hallo Zarathustra,
ein sehr gelungenes Gedicht, wie ich finde.
Die Zeile "die Stunden der Nähe zu zählen" kann m.E. fehlen.
Sie klingt mir ohnehin ein wenig banal.
Herzliche Grüße
Karl
 



 
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