»schattenkind«.

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nandris

Mitglied
schattenkind

triff, geliebter, mich im dunkeln,
wo die sonnen finster sind
und die sterne nicht mehr funkeln,
denn ich bin ein schattenkind.

gestern schien ich wie die sonne,
wollte nicht mehr untergeh'n -
heute ist es keine wonne
mehr, mir ins gesicht zu seh'n.

ausgelœscht sind meine farben,
nie mehr kommen sie zurueck;
alles, was mir blieb, sind narben -
straf' uns nicht mit deinem blick.

spar' dir deine tausend fragen,
nimm' die bitte einfach hin;
sollst mich so im herzen tragen,
wie ich einst gewesen bin.

achten sollst du, was wir hatten
bis zum letzen sonnenstrahl;
triff, geliebter, mich im schatten,
triff mich noch ein letztes mal.


© nandris
 

Svalin

Mitglied
Hallo nandris

Herzlich willkommen in der Leselupe!

Obwohl mir dein Gedicht an sich sehr gut gefällt, wirkt es auf mich aus irgendeinem Grund eine Spur zu 'sentimental'. Vielleicht liegt das an den erkennbaren "Realitäts-Bezügen" (Beziehungskonflikt?) der Strophen 2 bis 4, die wohl erklärenden Charakter haben. Solche "Vorgaben" scheinen mir persönlich angesichts der schönen, abstrakten Metaphorik der Anfangs- und Endstrophe eigentlich gar nicht notwendig zu sein. Vielleicht läßt sich das anhand einer reduzierten Fassung zeigen:

schattenkind

triff, geliebter, mich im dunkeln,
[blue]wenn[/blue] die sonnen finster sind
und die sterne nicht mehr funkeln,
denn ich bin ein schattenkind.

achten sollst du, was wir hatten
bis zum letzen sonnenstrahl;
triff, geliebter, mich im schatten,
triff mich noch ein letztes mal.

Das Offenhalten von beschriebenen Momenten für die Phantasie und eigene Interpretation des Lesers finde ich sehr wichtig und gleichzeitig auch spannend. Das setzt jedoch eine gewisse Distanz zum Erlebten voraus, falls hier solches direkt verarbeitet wurde. Das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung und ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen ;-)

Grüße Martin
 

nandris

Mitglied
ui!

martin,
vielen dank, dass du dir zeit genommen hast, um dich mit meinem gedicht auseinanderzusetzen. deinen verbesserungsvorschlag weiss ich zu schætzen, aber das, was da von meinem schattenkind - welches mir im uebrigen sehr am herzen liegt -, uebrig geblieben ist, ist ja recht mickrig, wenn ich so bedenke, was ich eigentlich damit ausdruecken wollte. du kannst mein gedicht gern in deiner version behalten, aber ich selbst trag' es so im herzen, wie ich es geschrieben habe ;c).

gruss,

xxx
 



 
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