...und Du fragst nach der Sonne

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Aragorn

Mitglied
...und Du fragst nach der Sonne


Ich halte Deine Hand,
morgen wird es besser sein.
Natürlich werde ich Dich nicht verraten.
Hör auf zu weinen,
es ist alles vorbei.
Dir geschieht nichts.
Ich bin doch hier!

Warum es Engel gibt?

Ganz klar, um an Deinem Bett zu sitzen,
Deine Tränen aufzufangen,
um sie in kleinen Behältern,
aus reinem Glas aufzubewahren.

Ob ich Morgen früher hier sein kann?

Ja, das werde ich,
ich soll Dich doch tragen.
Er wird Dir nie wieder weh tun.
Es passiert nur im Dunkeln,
dass er Dich anfasst,
Dich zwingt,
sein kleines Mädchen zu sein,
Dich bluten lässt.

Du magst kein Mädchen sein?

Kleider gefallen Dir nicht.
Zu offen, zu reizvoll,
einfach nicht für Dich gemacht.

Ich soll Dich heute mitnehmen?

Meine Arme umfassen Dich.
Du erbrichst Dich,
an der Mischung,
aus Schlaftabletten und Wein.
Ich wische die letzte Träne
von Deiner zarten Wange.

Wo die Sonne ist?

Über den Wolken, ganz nah...

© Ara 2.9.04​
 

Arezoo

Mitglied
Lieber Ara,

ich muss immer schlucken, wenn ich es lese.
Das ist so dicht dran, dass es weh tut - aber soll es ja auch.
Sehr tief, sehr emotional, sehr bewegend.
Ohne weitere Worte.
Es ist, was es ist.
Ein großartiges Gedicht.

Liebe Grüße,
Arezoo
 

MarenS

Mitglied
...es macht mich stumm...

Worte, die sich wie Widerhaken in die Stellen bohren, die man am liebsten geschützt hält...ein gutes Gedicht? Sicher, sonst würde es wohl nicht so sehr schmerzen.

Grüße von Maren
 



 
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