Hallos Suzie,
ich hab deinen Text wieder gelesen und wieder. Ich bin mir nicht sicher was es ist. Aber etwas stört mich. Ich weiß - wie gesagt - nicht, was es ist. Vielleicht stört mich auch nicht wirklich was, möglicherweise ist es nur die Summe der kleinen Irritationen. Mal sehen.
Der Text hat etwas von der celanschen Eindringlichkeit die ich mag.
Die Marmorleiber der Fehlgeburten
Das hat was.
Eben so wie; und mein Tier zählt leise die Blätter des Ahorns wobei ich hier das und weggelassen hätte. "Und" ist so ein schwieriges Wort. Es ist immer wichtig aber meistens doch überflüssig. Es transportiert nichts und beschwert doch. Wie gesagt - ein schweres Wort. Ich ließe es weg.
zuviel des Unkrauts wuchert im kühlen Grund
Das hat mir zum einen zuviel Genitiv und zu andern zuviel Rilke. Es ist indifferent.
Wie ich überhaupt den gessamten Text deutlich ins Präsens setzen würde. Er gewänne dadurch an Schärfe und Prägnanz.
der falsche Garten der Zeit
Hier habe ich das Gefühl ein gewolltes Bild zu sehen, ein künstliches. Kein künstlerisches. Obschon es an Dali erinnert. Es sind Irritationen. Möglicherweise kannst du durch andere Umbrüche Bedeutungserweiterungen schaffen, die dem Text eine weitere Dimension geben?
.. und dann dachte ich, mein Meer ist [sei] versiegt
die verdorrten Arme [fest]
um die Marmorleiber der Fehlgeburten schlingen [geschlungen]
du weißt nichts
von mir:
Ich habe den Tod nicht wiederfinden können [wiedergefunden]
zuviel des Unkrauts wuchert im kühlen Grund [zuviel Unkraut im kahlen Grund]
[und] mein Tier zählt leise die Blätter des Ahorns
geduldig-
der [die] falsche [Garten der] Zeit
[eine] verlassene Farbe[n] im grellen Sommer
[und] in den Flüssen die Wolken
stumm über allem [nur]
eine winzige Ahnung
Licht aus
Glas
Das ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß.
Gruß z