... und die Rache sei mein

Neziri

Mitglied
Gnade - unbekannt sei mir dies Wort
Für lange, ja, für alle Zeit
Vergeltung suche ich, und Rache
Zu kämpfen bin ich nun bereit

Soll Blut denn fließen, deins und meins
Soll’s tilgen denn auch meinen Schmerz
So sei ein jeder Stoß ein Treffer
In dein wie in mein eigen Herz

Ich weiß gar wohl daß mich mein Tun
Eisern bindet an meinen Feind
Daß mein unbarmherzig Streben
Mich bis in den Tod mit ihm vereint

Sein Verderben ist auch meins
Sei es auch von andrer Art
Doch will und kann ich’s nicht verhindern
Trifft’s auch mich und ihn gleich hart

Nun dann, laß uns zur Hölle fahren
Das Feuer brennt in mir schon lang
Du ahnest nicht was du geschaffen
Vor diesem Dämon ist dir bang

Dein Dämon spricht mit meiner Stimme
Hat meinen Gang, trägt mein Gesicht
Und doch ist er um so viel mächt'ger
So fliehe denn, du kleiner Wicht

Doch glaube nicht du kannst entkommen
Du lebst nur noch geborgte Zeit
So weit du läufst, du läufst vergebens
Sei für dein Ende nur bereit

Ich mag es jetzt nicht mehr verzögern
Zu lange schon dauert dieser Wahn
Nicht länger läufst du mehr im Kreis
Nicht länger folg’ ich deiner Bahn

Sie endet nun von meiner Hand
Wie sie von deiner Hand begann
Erwiesen hast du keine Gnade
Wie auch ich sie nicht erweisen kann

Leb wohl, wir sehen uns sicher wieder
Auch ich geh' ein in Lucifers Reich
Bereite mir nur gut den Weg
Als Schatten, der durch die Hölle schleicht
 

Neziri

Mitglied
Schuld...

ist etwas, daß bei diesem Gedicht sowohl der Sprecher, als auch der Angesprochene auf sich nehmen bzw. auf sich genommen haben. Unschuldig ist am Ende keiner von beiden. So wie Unschuld meist auch nur relativ zu bestimmten Ereignissen und Taten gesehen werden kann, denn jeder lädt irgendwie, irgendwo und irgendwann Schuld auf sich.
 

moloe

Mitglied
...denn sei´s

hallo neziri und prinz_und_gloeckner,

erstmal muss ich sagen, ein sehr anmutendes und schönes gedicht, sehr aufschlussreich und zugleich sehr vielsagend: und wehret den anfängen! - ehrlich, wer ist ohne schuld, keiner, selbst der herr ist nicht frei von sünde und wir alle schon garnicht, doch versucht ein bischen paradies in eurem herzen entstehen zu lassen, dann mag vielleicht die rache und sühne sowie das verzeihen irgendwann in eintracht sein...

all goodness

manfred loell
>moloe<
 

Neziri

Mitglied
Erstmal danke für die gute Kritik, und dann möchte ich noch sagen, daß dieses Gedicht nur eine Stimmung einfängt, und nicht eine Lebensart. Ich bin keineswegs der Rächer der Gegerbten, noch neie ich zu Kamikazi-Aktionen. Und vergeben ist etwas, daß ich gerne praktiziere, so wie Oscar Wilde es schon mal sagte:

'Vergib deinen Feinden. Nichts erzürnt sie mehr.'
 

Kasimir

Mitglied
Nettes Gedicht, so voller Haß und Schuld, es ist find ich nur ein wenig zu lang, ich verliere mich in den verschiedenen Ausageformen deiner Rache. Das ist anstrengend!Für meine Augen und meinen Kopf.
 

Neziri

Mitglied
@Sanne: red keinen Blödsinn, ich freu mich immer wenn wer überhaupt was zu meinen Machwerken zu sagen hat, und du hast einiges zu sagen gehabt, daß mich interessierte. Also bitte meine Sachen lesen und kommentieren, ich freu mich schon drauf.

@Kasimir:

Nett? Hehe...cool. DAS hat noch niemand gesagt. Nett.
Aber wegen der Länge, sorry, ich schreib meine Gedichte nun mal so, und Gedichte können gefallen oder auch nicht. Wenn es um meine Short Stories geht, würde ich mir diesen Kritikpunkt (Länge, Komplexität) sofort zu Herzen nehmen, aber bei Gedichten bin ich da sehr eigen. Wie viele hier. *G* Verzeih mir.
 

Kasimir

Mitglied
Is schon klar, man sollte sich auch nicht in seinen Stil reinreden lassen. Es ist mir nur aufgefallen da ich sehr häufig Gedichte schreibe die sich um Hass und Schuld drehen !
 



 
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