Abendgebet

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Paul

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ich lausche
dem jüngsten Tag,
der älter nicht sein könnte,
doch ewig sich selbst gebiert -
ich lausche
dem Plätschern des Meeres,
das aus tiefsten Tiefen hervorquillt,
sich im Strande unserer Seelen verläuft -
ich lausche
den Gebeten alter Frauen,
die beten seit Urgedenken
und leise wispern ihre Lippen -
ich lausche
dem Dröhnen der Stadt,
das nie zu versiegen scheint,
nur nächtens sich heimlich dämpft
(außer den Schreien der Einsamen...) -

ich lausche
den Tiefen der Nächte,
sie, die Heimat und Bühne der Geister,
die des Tages Spiegel sind -
ich lausche,
ich lausche,
ich lausche
Dir!

(Übernommen aus der 'Alten Leselupe'.
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