Abends am Fenster

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H

Heidrun D.

Gast
Da möchte ich mit Johann Nikolaus Götz (1721-1781) freiweg kontern:

[blue]
An Olympen

Sie ist, gekleidet, an Schönheit reich,
doch unbekleidet, der Schönheit gleich.
[/blue]

Ich weiß nicht, ob Johann Götz deine Gedanken kannte, aber der Vers taugt trotzdem.:D

An deinem Gedicht gefallen mir die fleckigen Kleider und das Gedankenasyl. Du hast oft sehr phantasievolle Ideen ...

Liebe Grüße
Heidrun

(Hast du mir die anonyme 4 reingebrettert??? Dann nehme ich meinen Beitrag sofort zurück ... ;)
 

nisavi

Mitglied
hallo revilo,

das ist schön.

einzig die dopplung -HEIT stört mich ein wenig.

(nacktsein ist schön? / dunkelnacht schmeichelt?)

lg

n.
 

revilo

Mitglied
Hallo Heidrun mit dem D,
meine Fresse, bist Du schlau!Ich kenne weder Johann Götz, noch
die anonyme 4. Ich wollte eigentlich nur ein Abendgedicht schreiben....... ungebildet von revilo, der trotzdem freudig- erregt dankt
 
H

Heidrun D.

Gast
Jetzt überlege ich mir natürlich sofort, ob ich nicht

[blue]Meine Fresse, bin ich schlau[/blue]

als Untertitel für alle meine Texte einrichten sollte ... :D

Ganz so schlau bin ich allerdings wiederum nicht, lese nur das eine oder andere Buch und besitze, bei unwichtigen Dingen (!), ein gutes Gedächtnis.

LG
Heidrun
 

revilo

Mitglied
Hallo Heidrun mit dem D,
jaaaaaaaaahhhhhhhhh!!!!!! Mach das! Passt super zu Dir und Deinen wundervoll rotzfrechen Sachen!!!!! bettelnd revilo
 

Perry

Mitglied
Hallo Revilo,
könnte mir den Text auch gut unter dem Blickwinkel "Abends vor dem Spiegel" vorstellen, dann gibt es keine unerwünschten Reaktionen der Nachbarn (lächel).
LG
Manfred
 

revilo

Mitglied
Hallo nicht Manni der Libero,
Librewas? Oh Erhabener, erleuchte meinen einfältigen Geist!
Is ja auch egal, Du Schönegedichteschreiber! ungebildeter revilo
 

Walther

Mitglied
Hallo,

ich mache mal das Naheliegende:
Abends am Fenster suchen meine Gedanken Asyl und streifen ihre fleckigen Kleider ab. Nacktheit ist schön, aber Dunkelheit schmeichelt.
Danach stelle ich die Frage: Was, um Himmels Willen, ist daran eigentlich Lyrik?

Bester Gruß W.
 

revilo

Mitglied
Hallo Walter,
gute Frage.Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Aber muß man immer alles definieren? Herzlich revilo
 

Walther

Mitglied
Nein, aber wenn man etwas unter Lyrik postet, dann sollte es auch solche sein. Und das hier ist keine.
Gruß W.
 

revilo

Mitglied
Hallo Walter,
ich habe noch einmal nachgedacht. Lyrik liegt irgendwo zwischen Schlichtheit und Unverständlichkeit. Lezteres zu schreiben ist einfach, weil es genügend unverständliche Metaphern zum Aneinanderklatschen gibt. Wir diskutierten das bereits. Aber Lyrik kann und soll auch einfache Formen haben, die fern der berühmten Elfenbeintürme liegen. Lies bitte mal die Gedichte, die Bukowski kurz vor seinem Tod geschrieben hat. Sie sind schlicht und klar.
Ich will hier mein Gedicht auf keinen Fall verteidigen oder rechtfertigen. Darum geht es hier nicht. Ich bin z.B. mit Deinem Werk ,, Augenliebste verklagt" überhaupt nicht warm geworden. Aber ist das so wichtig? Kommt es überhaupt darauf an? LG revilo
 
B

bluefin

Gast
hallo @revilo,

lass dich nicht irre machen!

lyrik ist nicht automatisch immer nur dann, wenn eine lyra im marschtakt dazu klingeln kann und sich "städtchen" halbwegs auf "mädchen" reimt, während die soldatenstiefel im takt knallen - sie besteht zumindest seit der aufklärung und der französischen revolution wesentlich darin, dass etwas sinnblidlich und indirekt zum ausdruck gebracht wird und ein "lyrisches ich" erkennbar ist, das vom leser teilhabe verlangt.

lyrik okkupiert nicht wie quälend verreimte besserwisserei oder moralinsaures, nervt nicht wie herumgeschüttelte kalauer und ödet nicht an wie die ewiggleiche liebetodundeifersucht-ratatouille, sondern läßt ahnen: man frißt sie nicht, sondern schnuppert nur.

die dumme frage, was an deinem text lyrisch sei, ist schnell beantwortet: dass gedanken asyl suchen, dass sie sich tagsüber verkleiden, dass sie sich beschmutzen können, dass man sich ihrer entledigen möchte wie eines unlieb gewordenen kleides, dass man die nackte seele dahinter liebt, sie aber dennoch gleich wieder im dunkel verbirgt.

wie melodien "umgebrochen" werden, entscheidet der komponist; die partitur dient dazu, dass sein stück so reproduziert wird, wie er es sich vorstellte. ließe man alle pausen, fermaten und atemzeichen weg, wär's nur gedudel.

wer will, @revilo, kann deine bilder in seine eigene (intim)sprache übersetzen und sich wiederfinden oder nicht. texte, die einem solches ermöglichen, nennen alle unterwasserlebewesen lyrisch.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Walther

Mitglied
Lb. Oliver,

zum dieser dümmlichen Anmerkung
lyrik ist nicht automatisch immer nur dann, wenn eine lyra im marschtakt dazu klingeln kann und sich "städtchen" halbwegs auf "mädchen" reimt, während die soldatenstiefel im takt knallen
verweise ich auf http://www.leselupe.de/lw/titel-Wandersand-90483.htm - das ist Vers libre. Und zwar von mir höchst selbst - mein bisher bestbewertetes Gedicht in der Lupe. Manchmal wünscht man sich, das Lesen wäre weiter verbreitet als das Schreiben.

Worauf ich hinausmöchte: Gedichte unterscheiden sich von der Prosa in Form, Sprach und Bildern. Man kann den Vers libre eindeutig von lyrischer Prosa unterscheiden. Ein dichter Text ist immer eines: wenigstens nicht banal, überraschend, über den Tag hinausweisend. Er ist nicht "leer", also ohne neuen Aussagewert.

Das ist es, was ich moniert habe. Das sich in einem Text Wiederfinden reicht eben nicht aus, wenn man textliche Qualität betrachtet.
die dumme frage, was an deinem text lyrisch sei, ist schnell beantwortet: dass gedanken asyl suchen, dass sie sich tagsüber verkleiden, dass sie sich beschmutzen können, dass man sich ihrer entledigen möchte wie eines unlieb gewordenen kleides, dass man die nackte seele dahinter liebt, sie aber dennoch gleich wieder im dunkel verbirgt.
Die Frage, die ich gestellt habe, ist eben nicht "dumm", tumb ist nur die Antwort, die im obigen Beitrag gegeben wurde, wortreich und selbstverliebt, ohne jeden Erkenntnisgewinn sich und anderen die Zeit gestohlen.

Mein Hinweis war auch eine Bitte: Mach es Dir nicht so einfach, verschleudere Dein Talent nicht wie dieser unsägliche Breitmaulfrosch, der wieder lange nichts ausgesagt hat. Das hört sich alles erstmal toll an. Dann nimmt man ein Nädelchen, sticht hinein, und herauskommt ein langatmiges Nullum. Dafür solltest Du Dich hüten.

Und daher meine sehr richtige, notwendige und durchaus berechtigte Frage: Was ist an Deinem Beitrag Lyrik? Nichts. Allenfalls platte lyrisch angehauchte Prosa. Leider.

Gruß W.
 

nisavi

Mitglied
hallo walther,

meinst du nicht, dass es ein bisschen sehr arrogant und selbstherrlich ist, jemandem mittels verweis auf die eigenen (hochbewerteten!!!) meisterwerke das wesen von lyrik oder poesie erklären zu wollen? meiner meinung nach grenzt das an vermessenheit.

hier in der leselupe sind gebildete menschen unterwegs, menschen, die selbst entscheiden, was sie lesen und was nicht.
menschen, die sich selbt ein urteil über anwesende hobbydichter bilden möchten. ("unsäglicher breitmaulfrosch" ist kein kosename.oder?)
auch die auffassungen von LYRIK sind verschieden. das liegt in der natur der sache. die art und weise, wie du hier in großmogulmanier den fisch abbügelst, ist einfach nur ignorant zu nennen.

soweit ich das beurteilen kann, glänzt der blaue fisch hier ab und an durch wenig vornehmes benehmen, aber das, was er blubbert, hat hand und fuß. und die meeresantwort auf die frage, was nun am revilo-text lyrik sei, ist mitnichten tumb.
meiner meinung nach.

n.
 
B

bluefin

Gast
dank dir, liebe @nisavi,

für das besorgte whale watching. aber ich glaube nicht, dass @walther es wirklich böse meinte. er ist ein bisschen überengagiert und verkrampft, fast will mir scheinen, auch ein wenig zu verbittert, als dass er sich ein paar süßen gedanken einfach so hingeben könnte. bei ihm muss immer alles seine ordnung haben: die winkel recht, die ecken sauber, die zäune ums häuschen hoch, sicher und stabil.

mein gott, @walther! lass dich doch einfach von @revilos zarter muse irgendwohin küssen, wo's gut tut. du musst dich ja nicht gleich ganz entblößen, aber mach doch wenigstens mal den kragenknopf auf, schieb die manschetten hoch, mach dir die haare wirr und geh barfuß durch den frisch gefallenen schnee.

spürst du's?

das ist schon fast so, als wärest auch du fisch und könntest schwimmen, wo man keinen grund mehr sieht.

mut, nur mut*!

liebe grüße aus münchen (den breitmaulfrosch verzeih ich dir)

bluefin

*plagiat
 



 
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