Don Carvalho
Mitglied
Abgesang
Der sanfte Nebel ist das Leichentuch
am Grabe meiner liebsten Jugendträume.
Ich atme auf, befreit vom trauten Fluch,
der himmelwärts nun flieht durch Weidenbäume.
Das dunkle Wasser ist mir nunmehr fremd,
doch scheint mir wenig Zeit seit dem vergangen,
als wir uns sonnten nur im Unterhemd
und manche alte Zukunftsweise sangen.
Kein Zweifel gab's an unserem gefügten Glück,
noch an dem Weg, den wir noch gehen würden.
Doch unbescholten wussten wir kein Stück
von Schicksalsschlägen oder schweren Bürden.
Nun kam, was allzu oft wohl kommen mag,
als schließlich wir die Träume hintergingen.
Den Unbezwingbar'n nahte jener Tag,
an dem sich ließ die Zukunft nicht mehr zwingen.
So nehm' ich Abschied vom vertrauten Ort,
wie ich es längst schon hätte machen sollen,
Dein Schatten ist von hier schon lange fort,
im Dämmerlicht des Weidenbaum's verschollen.
(c) Don Carvalho
- März 2005
Der sanfte Nebel ist das Leichentuch
am Grabe meiner liebsten Jugendträume.
Ich atme auf, befreit vom trauten Fluch,
der himmelwärts nun flieht durch Weidenbäume.
Das dunkle Wasser ist mir nunmehr fremd,
doch scheint mir wenig Zeit seit dem vergangen,
als wir uns sonnten nur im Unterhemd
und manche alte Zukunftsweise sangen.
Kein Zweifel gab's an unserem gefügten Glück,
noch an dem Weg, den wir noch gehen würden.
Doch unbescholten wussten wir kein Stück
von Schicksalsschlägen oder schweren Bürden.
Nun kam, was allzu oft wohl kommen mag,
als schließlich wir die Träume hintergingen.
Den Unbezwingbar'n nahte jener Tag,
an dem sich ließ die Zukunft nicht mehr zwingen.
So nehm' ich Abschied vom vertrauten Ort,
wie ich es längst schon hätte machen sollen,
Dein Schatten ist von hier schon lange fort,
im Dämmerlicht des Weidenbaum's verschollen.
(c) Don Carvalho
- März 2005